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Grünwald: "Hatte nie Gedanken ans Karriereende"

FAK-Kapitän arbeitet nach 4. schwerer Knieverletztung an Rückkehr. LAOLA1-Talk:

Grünwald: Foto: © GEPA

Alexander Grünwald schuftet weiter hart am Comeback.

Anfang August 2017 zog sich der Kapitän der Wiener Austria einen Knorpelschaden im Knie zu – die vierte schwere Knieverletzung seiner Karriere.

Fünf Monate später sieht der 28-Jährige langsam Licht am Ende des Tunnels. Beim Trainingsstart der Veilchen absolvierte der Linksfuß teilweise die Lauftests und er konnte auch schon ein paar Übungen mit dem Ball machen.

Vergangene Woche war der Kärntner zur Knie-Untersuchung in Deutschland. „Es war der vorletzte Check und auch nix Aufregendes. Ende Jänner, Anfang Februar erfolgt die letzte Kontrolle. Sollte ich dann das "Go" vom Arzt bekommen, steht dem Einstieg ins Mannschaftstraining nichts mehr im Weg“, berichtet der Blondschopf, der damit Mitte Februar rechnet.

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„Das ist das Ziel und auch realistisch. Dann wäre ich in der Zeit, die mir prognostiziert wurde“, so das FAK-Urgestein.

Im LAOLA1-Interview spricht Grünwald über den steinigen Weg zurück, seine Kniegeschichte und warum sich die Schmerzen lohnen.

LAOLA1: Alex, wie geht es dir? Verläuft die Reha planmäßig?

Alexander Grünwald: Ich bin voll im Plan, die Reha verläuft normal – ich bin nicht weit voraus bzw. hinke nicht hinterher. Es läuft alles so, wie es der Doktor prophezeit hat. Der Muskel wird von Woche zu Woche mehr – das ist bei Knieverletzungen ganz wichtig. Mittlerweile bin auch wieder am Rasen, kann passen und den Ball führen. Zudem absolviere ich meine Ausdauerläufe. Ich bin nicht unzufrieden, aber natürlich sitzt man auf Nadeln, weil es schon fünf Monate sind und man langsam ungeduldig wird. Aber der Körper sagt es mir sowieso selbst, wenn er bereit ist. Ich möchte jedenfalls so schnell wie möglich zurückkommen und ordne diesem Ziel alles unter.

LAOLA1: Das heißt, du wirst auch ins Trainingslager mitfliegen?

Grünwald: Ja, aber ich werde dort mehr mit dem Athletik-Coach und den Physiotherapeuten arbeiten. Denn ich benötige noch eine gewisse Zeit. Momentan ist es so, dass es jeden Tag ein bisschen nach vorne geht und man wird sehen, wie sich das im Trainingslager entwickelt. Vielleicht kann ich gewisse Teile vom Aufwärmen mit der Mannschaft mitmachen.

LAOLA1: Während es von deinen Teamkollegen schöne Urlaubs-Fotos im sozialen Netz zu sehen gab, sah man dich am Platz schuften. Waren das Extra-Einheiten?

Grünwald: Ich war schon auch ein paar Tage weg. Das war für den Kopf gut. Ich hab aber kein öffentliches Profil auf Facebook oder Instagram und poste auch sonst nicht viel. Ich behalte solche Momente privat für mich. Die anderen Jungs hatten sehr viele Spiele, sie haben den Urlaub dringender als ich gebraucht. Ich bin mitten in meiner Reha-Phase, habe aber vom Verein über die Weihnachtstage auch mein Programm bekommen und es durchgezogen.

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LAOLA1: Apropos soziale Netzwerke. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Fußballern nützt du diese Möglichkeit überhaupt nicht, warum?

Grünwald: Mittlerweile hat fast jeder ein öffentliches Profil in irgendeinem Netzwerk. Das war zu Beginn meiner Karriere nicht so. Viele geben dort auch private Details bekannt, doch ich mag das nicht. Ich habe gerne eine Privatsphäre und behalte gewisse Informationen für mich. Dadurch hat man auch eindeutig weniger Stress. Es muss nicht immer jeder wissen, wo ich gerade bin oder was ich gerade mache. Ich habe einen Account, aber der ist privat und nur für Leute, die ich wirklich kenne.

LAOLA1: Zu deiner Verletzung: Der Knorpelschaden ist deine vierte schwere Knieblessur. Bangt man da mittlerweile um die Karriere?

Grünwald: Bangen…. (Pause). Wenn man operiert wird, erschafft das wieder eine neue Situation. Wenn man so eine Vorgeschichte wie ich besitzt, macht man sich natürlich seine Gedanken und bespricht die Lage mit dem Arzt genauer. Es stand jetzt aber nie im Raum, dass ich die Karriere beenden müsste. Die OP ist Gott sei Dank gut verlaufen und das Knie ist gut eingeheilt. Mir wurde gesagt, dass noch ein paar gute Jahre bevorstehen. Aber klar gibt es nach der vierten schweren Verletzung den Zeitpunkt, in dem man sich fragt, warum man sich die Schmerzen und den Kampf zurück antut. Man fängt ja quasi von Null an. Das ist mental nicht immer leicht. Aber ich liebe es, Fußball zu spielen. Die Leidenschaft ist so groß, dafür nimmt man die fünf, sechs harten Monate in Kauf.

LAOLA1: Du bist, wie gesagt, ein gebranntes Kind was langwierige Verletzungen betrifft. Gehst du mit der jetzigen Situation daher „einfacher“ um?

Grünwald: Natürlich habe ich von jeder Verletzung etwas mitgenommen. Ich weiß, wie ich mich verhalten muss, um wieder zurück zu kommen. Ich hab jede Verletzung eigentlich recht gut weggesteckt. Ich hatte mit 14 Jahren meinen ersten Kreuzbandriss und ich denke, es gibt nicht so viele Fußballer, die mit meiner Kniegeschichte auf diesem Level spielen können. Daher bin ich schon ein bisschen stolz, dass ich mich immer zurückkämpfen konnte. Zwar war jede Verletzung anders, aber schon auch eine Hilfe. Bei einem Knorpel muss man aber viel vorsichtiger als mit einem Kreuzband sein. Wichtig ist, sich Ziele zu setzen. Und ich hab noch viele Ziele mit der Austria, schließlich habe ich nicht umsonst langfristig verlängert. Das ist meine Motivation. Das hält man sich vor Augen, wenn man sich gerade durch eine Übung oder eine Einheit quält.

LAOLA1: Hattest du auch Zeit, den sportlichen Herbst der Austria zu reflektieren oder warst/bist zu sehr mit dir selbst beschäftigt?

Grünwald: Diesmal war ich sehr, sehr weit weg vom Geschehen. Ich bin wegen der Reha immer zwischen Deutschland und Österreich gependelt. Ich habe mir natürlich die Spiele angesehen, aber sonst habe ich nicht viel mitbekommen. Der sechste Platz ist natürlich nicht das, was wir uns erwartet haben. Trotz der ganzen Umstände sind wir aber wieder in die Europa League gekommen. Die Verletzungsmisere soll keine Ausrede sein, aber wenn um die zwölf Spieler ausfallen, steckt das keine Mannschaft weg. Es sind sehr viele Junge ohne viel Erfahrung zum Zug gekommen. Da hätte der eine oder andere Routinier gut getan. An ihnen hätten sich die Jungen in manchen Phasen des Spiels orientieren können. Dennoch: In der Meisterschaft hinken wir hinterher. Das wissen wir, da sind wir selbstkritisch genug. Im Frühjahr wollen wir angreifen.

"Raphael ist eine starke Persönlichkeit. Er kann einiges wegstecken. Das eine oder andere Transfergespräch wird seine Leistung nicht beeinflussen."

Grünwald über Holzhauser-Gerüchte

LAOLA1: Hat man sich mit der Ansage: „Wir wollen Meister werden“ im Nachhinein keinen Gefallen getan?

Grünwald: Das finde ich nicht. Die Medien haben doch nur darauf gewartet, dass einmal eine andere Mannschaft außer Salzburg vom Titel spricht. Man muss auch die Umstände betrachten. Wir waren in der vergangenen Saison gut in der Gruppenphase der Europa League unterwegs, sind Vizemeister geworden und hatten eine eingespielte Mannschaft. Es war nicht abzusehen, dass uns drei, vier Leistungsträger – darunter auch der Torschützenkönig – verlassen und sich drei, vier Leistungsträger verletzen. Daher hat die Kampfansage zu diesem Zeitpunkt gepasst. Wir sind voll dahinter gestanden.

LAOLA1: Mit Raphael Holzhauser könnte im Winter ein weiterer wichtiger Mann verloren gehen. Du kennst es vom letzten Jahr, als fast täglich über dich berichtet wurde, ob du verlängerst. Beeinflusst diese mediale Präsenz?

Grünwald: Ich kann nur für mich sprechen: Mich hat das immer mehr motiviert, wenn ich gehört habe, dass jemand interessiert ist. Es war daher bei mir eindeutig leistungssteigernd, nicht leistungshemmend. Es hat mich gepusht. Raphael ist eine starke Persönlichkeit. Er kann einiges wegstecken. Das eine oder andere Transfergespräch wird seine Leistung nicht beeinflussen.

LAOLA1: Wie ist grundsätzlich die Stimmung im Team?

Grünwald: Der Herbst war turbulent, es gab viele Spiele, mental sind auf den einen oder anderen sehr viel Dinge eingeprasselt. Daher war die Pause schon recht wichtig. Jetzt ist wieder ein Elan in der Mannschaft. Wir wollen auch nächste Saison in die Europa League kommen. Das geht nur noch über die Meisterschaft – das ist jedem bewusst. Daher arbeiten wir sehr hart, damit wir ein gutes Frühjahr abliefern können.

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