Die Präsentation von Zoran Barisic als neuer Geschäftsführer Sport wurde beim SK Rapid zum Wiedersehen alter Bekannter.
"Zoki" wurde am Podium flankiert von Präsident Michael Krammer und Geschäftsführer Wirtschaft Christoph Peschek. Diese waren 2016 federführend, als Barisic den Verein als Cheftrainer verlassen musste.
Es folgten Mike Büskens, Damir Canadi, Goran Djuricin und nun Dietmar Kühbauer - irgendwann haben die Verantwortlichen aufgrund des ausbleibenden Erfolgs festgestellt, dass es ein Fehler war, Barisic damals als Abo-Zweiter in der Bundesliga und Europacup-Stammgast zu entlassen.
Es kam im Sommer anno dazumals zum Bruch. Doch beim Wiedersehen inklusive Installierung als Sportchef gab es viel Bauchpinselei von allen Seiten. Keine Spur mehr von Ungereimtheiten oder Ärger.
Denn die Versöhnung zeigte Wirkung. Zusammen will man nun den damaligen Fehler wieder ausbügeln.
Kein Bruch und kein "über den Schatten springen" für Krammer
Es war Krammer selbst, der mit etwas Abstand auf Barisic zuging und ihn zu einem klärenden Gespräch bat, wie der Unternehmer ausführlich schildert.
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"Über den Schatten springen, kann man das nicht nennen. Ich würde auch nicht sagen, dass es einen Bruch zwischen uns gab. Es gab eine Trennung in der damaligen Situation, die so passiert ist", erklärt Krammer den Sachverhalt.
"Aber nach einem Jahr haben wir uns wieder getroffen und in einem intensiven, langen Gespräch die damalige Zeit analysiert und auch die Gründe, warum es damals auseinandergegangen ist. Es war ein super Gespräch, Zoki war sehr offen und ehrlich. Sich einmal die andere Perspektive im Detail anzuhören - daraus kann man sehr viel lernen für die Zukunft."
Krammer hat seine Schlüsse daraus gezogen und Barisic eine neue Chance angeboten. Diese gilt es nun als Sportchef zu nützen.
Barisic: "Wir haben es dann sehr schnell aus dem Weg geräumt"
Doch wie ging Barisic mit dem überraschenden Aus im Sommer 2016 um? Wie aus dem Nichts war er Geschichte, das angekratzte Verhältnis zum damaligen Sportchef Andreas Müller sowie dessen Freundschaft zu Mike Büskens trugen ihr Übriges zur Trainer-Rochade bei.
Außerdem musste der ehemalige Freistoß-Spezialist schon einmal als Co-Trainer unter Peter Pacult den Hut nehmen. Ein zweimaliger Abschied und trotzdem hatte Barisic nie genug von Rapid.
"Es war mein Ziel, irgendwann wieder zu meinem Herzensklub zurückzukehren", hegt Barisic keinen Groll. Die Liebe und Sehnsucht nach Grün-Weiß ließ alles vergessen.
Auch den Bruch mit der Vereinsführung um Präsident Krammer? "Es ist damals zu dieser Trennung gekommen, aber Rapid war zu mir sehr korrekt, und ich auch zu ihnen. Irgendwann gab es dann die Annäherung, wir haben stundenlang gesprochen, auch mit Christoph Peschek habe ich oft gesprochen. Wir haben das dann sehr schnell aus dem Weg geräumt. Der Respekt und die Wertschätzung waren trotz Trennung immer vorhanden."
Krammer über Barisic: "Das war bemerksenswert"
Was dem Präsidenten am 48-jährigen Wiener besonders imponiert, ist die Tatsache, dass er in jedem Gespräch auf Rapid zu sprechen kam.
"Das war bemerkenswert", hob Krammer diese Leidenschaft und den Willen, etwas bei den Hütteldorfern zu bewegen, hervor.
Diese Gespräche blieben in Erinnerung. Aufgrund der von allen Seiten akzeptierten Aufbauarbeit mit dem eigenen Nachwuchs, welche Barisic in seiner Trainerlaufbahn bei Rapid auszeichnete, hatte Krammer "Zoki" stets im Hinterkopf.
"Als sich jetzt die Situation ergeben hat, dass ein Sportdirektor gesucht wird, war er von Anfang an einer der Kandidaten, die auf der Liste ganz oben gestanden sind."