YoYo-Test sorgte für "Furchen und kleine Hügel" an der Seitenlinie
Die nicht erfolgte Fitnessüberprüfung - dieses Mal wr es ein so genannter YoYo-Test, das ist ein Linienlauf im Abstand von 20 Metern - ist schließlich kurzfristig für das Ende des Trainingslagers angesetzt worden.
Nicht alle Teilnehmer absolvierten den Test. Einige Referees und Assistenten konnten gesundheitsbedingt die Trainingseinheiten nicht vollinhaltlich mitmachen und gingen nur spazieren.
Der YoYo-Test wurde übrigens am aufgeweichten Spielfeldrasen ausgetragen. Das führte zu einer heftigen Auseinandersetzung mit Platzwarten und Hotelleitung.
Besetzung der Spiele sorgte für Überraschung
Die Nachwirkungen des Trainingslagers sorgten auch bei der Besetzung der Spiele im Cup-Viertelfinale und der 17. Runde der ADMIRAL Bundesliga für die eine oder andere Überraschung.
Einige jener Türkei-Fahrer, die weder trainieren noch einen Fitnesstest absolvieren konnten, kamen im ÖFB-Cup und zum Auftakt der Punktejagd zum Einsatz.
Dagegen erhielten sieben Assistenten und auch ein Referee - dieser zu Recht, da er nicht in Antalya war - eine Aufforderung Mitte Februar in der Südstadt einen Fitnesstest zu absolvieren. Eigenartig, da diese Assistenten den Fitnesstest in der Türkei bereits absolviert und auch bestanden hatten.
Andere, die keinen Test absolviert haben, sind hingegen nicht zur "Nachprüfung" in die Südstadt eingeladen worden.
Zum Abschluss des Trainingslagers wurde einem Assistenten aus Oberösterreich schließlich mitgeteilt, dass er mit sofortiger Wirkung von der Assistentenliste ausscheiden wird. Er war laut seinen eigenen Angaben verletzt zum Trainingslager angereist und konnte daher - ebenso wie andere - nicht das Trainingsprogramm mitmachen.
"Keine Perspektive", dafür Einsatz bei Salzburg-Bayern
Bereits vor der Winterpause trennte sich der ÖFB von einem Assistenten aus Wien, da dieser laut der Verantwortlichen "keine Perspektive" erkennen ließ. Dass dies offenbar nur für eine einzige Person im gesamten Elitebereich zutrifft, wirkt eher sonderbar.
An den guten Beobachter-Bewertungen über seine Leistungen kann es nicht gelegen haben. Vielleicht erhielt er aber auch deshalb eine kleine Abschieds-Entschädigung. So durfte er beim Testspiel Red Bull Salzburg gegen Bayern München (0:6) noch einmal an der Linie stehen...
Aus aktuellem Anlass ist beim Seminar auch die höchst umstrittene Abseitsentscheidung beim Cup-Spiel des SV Stripfing gegen Hartberg (Tor von Marco Djuricin in der Schlussphase) diskutiert worden.
Es gab unter den Schiris eine nahezu einhellige Übereinstimmung, dass es sich um strafbares Abseits handelt. Der Technische Direktor Viktor Kassai sowie einige anwesende Beobachter (auch der in der Generali Arena eingesetzte) waren anderer Meinung.
Die Verantwortlichen wollten den "Fall" gar von der UEFA abklären lassen.
Entweder hat sich die Vernunft durchgesetzt oder die UEFA hat den österreichischen Kollegen mitgeteilt, dass es sich diskussionslos um Abseits handelt, da der Ball ja nicht kontrolliert vom Verteidiger gespielt werden konnte.
Peinlich für den Beobachter - aber auch für Kassai und dessen Mitstreiter -, dass dies nun so auch auf der "VAR Aufklärungsseite" zugegeben werden musste.
Das Engagement des ehemaligen ungarischen Top-Referees Viktor Kassai beim ÖFB wirft immer mehr Fragen auf.
Viel Kritik am Steirer Petru Ciochirca in der Türkei und auf Zypern
Der vom 49-jährigen Ungarn gehypte Steirer Petru Ciochirca erfüllt die Aufgaben als Österreichs neuer Spitzen-Schiri jedenfalls immer seltener.
Petru Ciochirca flog nach dem Trainingslager in Antalya nach Istanbul. Dort war er zwei Mal als VAR in der türkischen Süper Lig im Einsatz. Beim zweiten Spiel "zerlegten" in den Medien alle Experten dessen drei Eingriffe als unrichtig.
Am Wochenende sorgte Kassai dafür, dass Petru Ciochirca in Zyperns Liga einen Einsatz bekam.
Beim 1:1 im Spiel Aris Limassol gegen AEK Larnaca musste der Österreicher nach zweimaligem Onfield-Review seine zuvor getroffenen Entscheidungen ändern: Gelb statt Rot und Rot nach übersehener Tätlichkeit, aber Spielfortsetzung mit indirektem Freistoß nach Abseits.
Das ist zwar möglich, aber die Abseitsstellung ist in diesem Fall wohl nicht vor der Tätlichkeit strafbar. Hier geht es zur Spielzusammenfassung - entscheidene Szenen: Minute 53:54 und Minute 82:30.
Angesichts der Leistungen des Steirers Petru Ciochirca wird wohl so schnell nicht wieder ein Österreicher zu einem Liga-Spiel in die Türkei oder auf Zypern eingeladen werden.
Und die ÖFB-Verantwortlichen für die Unparteiischen stehen inzwischen längst mehr in der Kritik als die Referees auf dem Rasen. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt...