"Wenn ich eine Zulassung habe, kann mir nach einer halben Saison schon einmal was wegbrechen. Aber es war von Anfang an nichts da"
Es gebe Spieler, die auch unter normalen Umständen Unterstützung von der Familie bekommen, um sich Miete und Lebensmittel leisten zu können. "Und wenn dann alles ausbleibt, haben sie gar nichts mehr. Dann bleiben alle Kosten an Familie und Freunden hängen", schildert Gewerkschafter Thomas Pichlmann.
Absehbar und doch erschreckend
Überraschend kam das Stripfing-Aus aber auch für die Younion nicht. Man schaue zweimal jährlich bei den Spielern vorbei und habe das drohende Szenario daher absehen können, berichtet Pichlmann.
"Dass es nach dem Ende der Kooperation mit der Austria so schnell geht, hätten auch wir nicht gedacht", schließt er an Furtlehners Worte an. "Wenn ich eine Zulassung habe, dann kann mir nach einer halben Saison schon einmal was wegbrechen. Aber es war von Anfang an nichts da. Das ist es, was ein erschreckendes Bild abgibt", so der langjährige Italien-Legionär.
Die Krise als Kitt in der Mannschaft
Wie Vorsager, Furtlehner und deren bisherige Stripfing-Teamkollegen betonen, habe die Situation sie enorm zusammengeschweißt. "Da brauchst du Zusammenhalt und einen 'Schmäh' in der Mannschaft, damit es so laufen kann. Aber es war richtig, richtig schwer", sagt Furtlehner.
Während andere Teams auseinanderbrechen würden, rückte die Truppe von Emin Sulimani (der bei einem oberösterreichischen Profiklub im Gespräch ist) noch enger zusammen. Auch das half dabei, die schwierigen Monate zu überstehen.
Trotz allem Stripfing
"Es gibt Teamkollegen, Trainer und einige Freiwillige", erzählt Furtlehner, "für die machst du es dann" - und nicht für Stripfing-Gönner Erich Kirisits, den viele Spieler nie persönlich zu Gesicht bekamen.
Und trotz allem hat Furtlehner zum gecrashten Zweitligisten - oder gerade deswegen - eine besondere Beziehung: Wegen jenen Menschen, die den Klub am Laufen hielten. Er habe für Stripfing sogar Angebote abgelehnt, verrät er.
Wirklich professionell sei dort aber, wen mag das überraschen, nur wenig gewesen. "Es war in Stripfing immer schon eine Baustelle, dass da überhaupt was funktioniert. Auch sportlich", so der 24-Jährige.
Was alle nunmehrigen Ex-Stripfinger eint, ist die Erfahrung, die man in dieser turbulenten Zeit sammeln konnte. Eine, die in Zukunft noch äußerst wertvoll sein könnte. Und sie es nur, um andere vor einem solchen Schicksal zu bewahren.
"In solchen Situationen kannst du als Mensch viel dazulernen - und das haben wir auch", bringt es Furtlehner auf den Punkt.