Endstand
1:1
0:0, 1:1
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Kurioses Verletzungspech für SV Ried!

Die Innviertler mussten beim Saisonabschluss die erste Hälfte in Unterzahl fertig spielen, obwohl es keinen Platzverweis gab. Das steckt dahinter:

Kurioses Verletzungspech für SV Ried! Foto: © GEPA

Anfangs lief noch alles nach Plan.

Beim letzten Zweitliga-Spiel der Saison zwischen der SV Ried und dem First Vienna FC (Spielbericht >>>) wurde vor dem Anpfiff der eine oder andere Spieler der Oberösterreicher verabschiedet. Danach standen die Gäste für den Meister Spalier, während die Heimfans eine Choreo, die sich über zwei Tribünen erstreckte, präsentierten.

Auch die frühe Auswechslung von Ante Bajic war plangemäß, der Ried-Offensivspieler verließ in der elften Minute das Feld. "Er spielt seit Wochen mit Schmerzen, aber heute, die zehn Minuten, wollte er auch noch dabei sein", sagte der Stadionsprecher durch. Die Fans applaudierten dem 29-Jährigen. David Berger kam in der Folge ins Spiel.

Dann wurde es äußerst kurios.

Wilfried Eza konnte den Rasen nicht eigenständig verlassen.
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Wie verhext

Denn nur wenige Minuten später verließ auch Ersatzkapitän Philipp Pomer das Feld – diesmal aber ungeplant. Der linke Außenbahnspieler war bei einem Foul am Standfuß erwischt worden und konnte nicht weiterspielen. David Bumberger wurde eingetauscht, womit Ried-Trainer Maximilian Senft nach nicht einmal 20 Minuten zwei Wechselfenster aufbrauchte.

Gleich nach der Bumberger-Hereinnahme wurde es noch bitterer für die Oberösterreicher: Top-Torschütze Wilfried Eza wurde getroffen und blieb am Rasen liegen – auch er konnte nicht weitermachen. Ein Raunen ging durch die Innviertel Arena, als der Goalgetter, von zwei Betreuern gestützt, vom Feld humpelte.

Nik Marinsek ersetzte Eza, womit nach 25 Minuten auch auf das dritte Wechselfenster zurückgegriffen werden musste.

Doch das Verletzungspech war noch immer nicht abgeschüttelt. Nach etwas mehr als einer halben Stunde rutschte der eingewechselte Bumberger unglücklich weg. Der Linksfuß wurde anschließend länger behandelt und versuchte, weiterzuspielen. Die Schmerzen waren jedoch zu groß, es ging nicht weiter.

Damit mussten die Rieder die letzten Minuten der ersten Hälfte in Unterzahl bestreiten, erst in der Halbzeit durfte wieder gewechselt werden. Die Oberösterreicher waren unter diesen Umständen wohl froh, bereits eine Woche zuvor den Meistertitel fixiert zu haben.

Auf Krücken zur Medaille

Zur zweiten Hälfte kam mit Lumor Agbenyenu nicht nur ein Feldspieler in die Partie, auch Torhüter und Kapitän Andreas Leitner absolvierte die zweiten 45 Minuten. Beginnen durfte Ersatzkeeper Felix Wimmer, der gegen die Vienna zu seinem Profi-Debüt kam.

Am letzten Spieltag der ADMIRAL 2. Liga schenkte man sich nichts.
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In der zweiten Halbzeit blieben Verletzungen glücklicherweise aus, wenngleich ein Foul von Viennas Dean Titkov in der Schlussphase nochmals für Aufregung bei den Heimfans sorgte.

Der späte 1:1-Ausgleich der Gäste (89.) konnte die Stimmung bei der Meisterfeier nach dem Spiel dann zwar nicht vermiesen, die Verletzungen von Pomer, Eza und Bumberger blieben dennoch als Wermutstropfen. Pomer und Bumberger konnten ihre Meistermedaillen nur auf Krücken entgegennehmen.

Vienna-Trainer Sütcü: "Es war nie unfair"

"Wir hoffen, dass den Jungs nichts Schlimmeres passiert ist. Es schaut jetzt nicht so gut aus bei dem einen oder anderen. Es ist natürlich schade, dass es am Ende der Saison in so einem Spiel passiert", sagte Michael Sollbauer, der die SV Ried nach 60 Minuten per Kopf mit 1:0 in Führung gebracht hatte.

"Es ist extrem unglücklich, ärgerlich und schade für alle, dass sie sich heute verletzt haben. Wir können nur hoffen, dass es nicht zu schlimm ist", bedauerte auch Tormann Leitner.

"Es tut mir extrem leid für die Spieler, die verletzt sind. Ich hoffe, es ist nichts Schlimmes", fühlte Vienna-Trainer Mehmet Sütcü ebenfalls mit.

Obwohl es für beide Teams im letzten Saisonspiel tabellarisch nicht mehr um allzu viel ging, war es eine intensive Begegnung mit harten Zweikampf-Duellen. Aber: "Es war nie unfair", betonte Sütcü. Und: "Dass wir nicht herkommen und ihnen (Ried; Anm.) etwas schenken, war, glaube ich, klar. Und sie haben uns auf der anderen Seite auch nichts geschenkt."

Für Ried bleibt zu hoffen, dass das verletzte Trio spätestens zum Bundesliga-Start – besser noch früher – wieder fit ist.

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