Der Kapfenberger SV nimmt die neue 2. Liga mit einem jungen Kader und ohne Aufstiegsambitionen in Angriff.
Auf einen seiner Rohdiamanten freut sich Trainer Kurt Russ schon besonders: "Paul Mensah ist ein Spieler, der jedem weh tun kann. Für mich ist er ein erfrischender Fußballer, der mit allen Wassern gewaschen ist. Er ist schnell, super stark im Eins gegen Eins - solche Spieler sucht Österreich."
Der Haken: Die Obersteirer warten nach wie vor auf die Spielgenehmigung für den 18-jährigen Stürmer aus Ghana, dessen Verpflichtung laut Russ so gar nicht geplant war:
"Das war Zufall. Wir wollten einen anderen Spieler herholen. Der hat den Flug versäumt, jetzt haben sie uns Paul geschickt und der hat wirklich eingeschlagen. Im Training hat man gesehen, was er kann, in den Testspielen war er sehr stark. Dass er am Freitag nicht spielen kann, tut mir sehr weh."
Der KSV empfängt am Freitag zum Saison-Auftakt die Young Violets (19:10 Uhr bei LAOLA1 im LIVESTREAM und im LIVE-Ticker).
Eigene Talente forcieren
Dass mit den Youngsters der Wiener Austria zum Start ebenfalls eine junge Mannschaft wartet und nicht gleich ein Favorit wie die SV Ried oder die WSG Wattens, ist dem KSV-Coach sehr recht.
Denn noch würde seine Mannschaft ob ihrer Unerfarenheit Leistungsschwankungen unterliegen. Den jungen Weg habe man aus finanziellen Gründen und zur Förderung der hauseigenen Talente eingeschlagen:
"Wir haben eine Akademie und wollen die Spieler weiterbringen, und das geht nur, wenn du ihnen auch eine Chance gibst, dass sie zum Spielen kommen. Es hilft nichts, wenn du eine Akademie hast, aber die Spieler nur in unteren Klassen spielen, dann wird keine Entwicklung stattfinden."
KSV will "drinnen bleiben"
Als Saison-Ziel gibt der 53-jährige Rückkehrer, der in den vergangenen beiden Saisonen Co-Trainer beim SV Mattersburg war, "einfach drinnen bleiben" aus, man wolle mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben.
"Es ist schwierig, diese Liga einzuschätzen. Ich glaube, dass acht Mannschaften um den Aufstieg und acht Mannschaften gegen den Abstieg spielen werden. Ich hoffe, dass wir mittendrinnen landen. Vorne werden wir nicht angreifen können, dafür haben wir den Kader nicht. Nach hinten muss man trotzdem aufpassen und seine Hausaufgaben erledigen. Dann hoffen wir, dass wir in ein ruhiges Gewässer kommen", betont Russ.