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Álvaro Rodríguez - Ein Uru als königlicher Hoffnungsträger

Auf der Suche nach einem Thronerben für Karim Benzema könnte Real Madrid in den eigenen Reihen fündig geworden sein. Who's next?

Álvaro Rodríguez - Ein Uru als königlicher Hoffnungsträger

Wer sind die Spieler, die den Weltfußball in den kommenden Jahren prägen werden?

"Who's Next?" von LAOLA1 beschäftigt sich mit den größten Talenten der kommenden Generation.

Dabei betrachten wir hoffnungsvolle Teenager, deren ganz großer Durchbruch jedoch noch bevorsteht - bereits an der Weltspitze etablierte Juwelen wie Jude Bellingham, Jamal Musiala oder Gavi muss man ohnehin nicht mehr groß vorstellen.

In Folge #16 steht Álvaro Rodríguez im Rampenlicht. 

Wer?

Wer?
Rodriguez bei seiner Einwechslung im Copa-Clasico
Foto: © getty

Name: Alvaro Daniel Rodriguez Muñoz

Nationalität: Uruguay/Spanien

Geburtsort: Palamós (Spanien)

Geburtsdatum: 14. Juli 2004

Größe: 1,93 Meter

Position: Mittelstürmer

Verein: Real Madrid

Marktwert: sechs Millionen Euro

Wo kommt er her?

Wir schreiben den 25. Februar 2023. Estadio Santiago Bernabeu, 85. Minute, Derbi madrileño.

Alles läuft auf einen knappen 1:0-Erfolg für die gastierenden "Rojiblancos" hinaus, die Ancelotti-Elf steuert vor heimischem Publikum auf einen erneuten Rückschlag im Meisterrennen mit dem FC Barcelona zu.

Bis die Stunde eines gewissen Alvaro Rodriguez schlägt.

In beeindruckender Manier schraubt sich der Nobody nach einem Eckball in die Luft und versetzt wenige Augenblicke später das gesamte Bernabeu in Ekstase. Rodriguez köpft zum 1:1 ein, setzt zu einem frenetischen Jubelsturm in Richtung Ersatzbank an und rettet den "Königlichen" schlussendlich einen Punkt.

Zu diesem Zeitpunkt weiß wohl nicht einmal der Großteil der Real-Anhänger, wer denn der Bursche ist, der soeben in seinem zweiten La Liga-Auftritt zur Rettung des Madrider Starensembles geschritten war.

Sohn von Ex-Rapidler mit "fehlendem Barca-Gen"

Alvaro Rodriguez' Vita deutete lange überhaupt nicht auf eine potenzielle Karriere in Madrid hin. Als Sohn des uruguayischen Ex-Profifußballers Coquito (im Jahr 1989 für Rapid Wien tätig), und einer spanischen Mutter, erblickt Rodriguez im Jahr 2004 in der katalanischen Hafenstadt Palamos das Licht der Welt.

Seine ersten fußballerischen Gehversuche unternimmt er mit fünf Jahren in seiner Geburtsstadt, ehe es ihn über eine Zwischenstation zum FC Girona verschlägt. Dort geht er fünf Jahre lang auf Torejagd und zieht schon bald reges Interesse der nationalen Konkurrenz auf sich.

Als erster Großklub streckt im Jahr 2020 der große FC Barcelona seine Fühler nach dem talentierten Burschen aus. Ein Wechsel nach La Masia platzt aber, Rodriguez fehle das notwendige "Barca-Gen".

Mit Real Madrid lässt sich der zweite Weltklasse-Verein jedoch nicht lange bitten und lotst den Jungen aus Katalonien in die Nachwuchsabteilung der Madrilenen. Die Anfänge bei seinem "Herzensklub" gestalten sich dennoch nicht einfach. Verletzungen machen ihm zu schaffen, auf den Flügelpositionen rechnet man Rodriguez keine großen Chancen aus.

Ab der U19 kommt Rodriguez dann vermehrt im Sturmzentrum zum Einsatz und schlägt dort voll ein. Real Castilla-Coach und Klubikone Raul wird bald auf den frischgebackenen Mittelstürmer aufmerksam und beordert den Sturmtank im Sommer 2021 in seine Mannschaft. Dieser dankt es ihm umgehend mit Toren. 

Dann geht es schnell. Der Uruguayer findet sich schon bald zum ersten Mal im Spieltagskader der ersten Mannschaft wieder. Sein La Liga-Debüt für die Profimannschaft der Königlichen gibt er im Oktober 2022 im Spiel gegen Osasuna, in dem er sogleich einen Assist beisteuert. Dennoch kommt Rodriguez in der laufenden Spielzeit noch primär für die zweite Mannschaft in der dritten spanischen Liga zum Einsatz.

Auch auf der internationalen Bühne hat sich Rodriguez längst eindrucksvoll vorgestellt. Für die U18-Auswahl Spaniens spielte er bisher viermal und erzielte ein Tor, für Furore sorgte der Doppelstaatsbürger jedoch insbesondere durch fünf Tore in acht Einsätzen für die U20-Nationalelf Uruguays.

 

 

Wo geht er hin?

Wo geht er hin?
Einst von Barca verschmäht, läuft der Youngster heute für den großen Rivalen aus Madrid auf.
Foto: © getty

Ein Vereinswechsel ist vermutlich das Letzte, mit dem sich der Hoffnungsträger der "Königlichen" aktuell beschäftigt.

Spätestens im kommenden Sommer wird Rodriguez zu einem vollwertigen Mitglied im Starensemble der "Blancos" aufsteigen und im selben Atemzug wohl eine deutlich bedeutendere Rolle spielen.

Als wohl heißeste Zukunftsaktie der Madrider Talenteschmiede sind sowohl Verein als auch Spieler wohl um eine langfristige Zusammenarbeit bemüht. 

Was kann er?

Nicht allzu selten dürfte Real Madrids Sturmhoffnung Vergleiche mit einem gewissen Erling Haaland zu hören bekommen.

Wer Alvaro Rodriguez beim Fußball spielen zusieht, kann Ähnlichkeiten zum Spielstil des norwegischen Superstars nicht von der Hand weisen.

Bei Rodriguez treffen fantastische physische Attribute auf Explosivität und Schnelligkeit - ganz zu schweigen von den fußballerischen Qualitäten des Stürmers.

Rodriguez kann aus allen Lagen Gefahr erzeugen, weist eine starke Grundtechnik und fantastische Abschlussqualitäten auf. Seine Vergangenheit als Flügelspieler kommt ihm des weiteren in Dribblingsituationen mehr als gelegen.

Seine größte Stärke ist allerdings definitiv sein Kopfballspiel. Der Uruguayer ist in der Luft dank einer Körpergröße von 1,93 Metern den meisten seiner Gegenspielern im wahrsten Sinne des Wortes haushoch überlegen. Bei Eckbällen und Hereingaben jeglicher Art ist Rodriguez eine richtige Macht.

 

 

 

Was kann er (noch) nicht?

Obwohl der junge Uruguayer definitiv als kompletter Stürmer bezeichnet werden kann, so lassen sich bei ihm dennoch Schwächen erkennen.

Desöfteren geht Rodriguez in Ballbesitz fast schon ein wenig hektisch vor, weist den einen oder anderen spielerischen Mangel auf und trifft überhastete Entscheidungen.

Alles wohl auch Attribute, die mangelnder Erfahrung und Reife geschuldet sind - und mit Fleiß und Ehrgeiz kompensiert werden können. 

Was sagen die anderen?

Was sagen die anderen?
1,93-Meter Körpergröße machen den Uruguayer zu einer Lufthoheit
Foto: © getty

Carlo Ancelotti (Cheftrainer von Real Madrid): "Unser Plan für die nächste Saison ist es, dass Álvaro in der ersten Mannschaft spielt. Er hat Qualität wie kaum ein anderer und ist groß und stark. Benzema ist kein traditioneller Mittelstürmer, daher ist es gut für uns, einen Stürmer mit dieser Qualität und Größe zu haben. Er ist ein Spieler mit vielen Qualitäten. Er ist groß, hat eine sehr gute Ballkontrolle und ist beeindruckend in der Luft."

 

Emilio Butragueño (Spanische Fußballlegende und Vorstandsmitglied): "Wir setzen große Hoffnungen in Álvaro. Er ist sehr gut unterwegs und wir hoffen, dass es der Beginn einer großartigen Karriere ist".

 

Raul (Klubikone und Ex-Trainer): "Eines Tages hab ich mir das B-Team angesehen, es kam eine Flanke und er hat sie verwandelt wie ich es ewig nicht gesehen habe."

LAOLA1-Fazit

LAOLA1-Fazit
Nach dem Goldtor im Derbi madrileño war Rodriguez nicht zu bremsen.
Foto: © getty

Stammspieler Top-Klub

Im Alter von 18 Jahren stehen Alvaro Rodriguez alle Türen zu einer echten Weltkarriere offen.

Insbesondere die kommenden Saisonen könnten sich für den Teenie jedoch als wegweisend entpuppen. Mit Karim Benzema wird in absehbarer Zeit eine Stürmer-Ikone einen Schlussstrich ziehen und eine Lücke in der Offensivabteilung der Madrilenen hinterlassen. Mit harter Arbeit und ein wenig Glück könnte sich das Eigengewächs als interner Thronfolger für "King Karim" hervortun.

Wie bei den meisten Supertalenten weist auch Rodriguez in gewissen Aspekten noch Luft nach oben auf und muss seine Entwicklung stetig vorantreiben.

Einer echten Weltkarriere könnten rein theoretisch Trainerwechsel, unüberlegte Vereinswechsel oder Verletzungen gefährlich werden. Sollte Rodriguez jedoch auch in Zukunft bei den Profis Tore und Assists beisteuern, steht einer fantastischen Karriere bei einem Klub vom Format von Real Madrid eigentlich nur wenig im Wege.

 

 

 

Who's Next - alle Episoden:

#1 Endrick

#2 Angelo Gabriel

#3 Malo Gusto

#4 Arsen Zakharyan

#5 Mathys Tel

#6 Jobe Bellingham

#7 Giorgio Scalvini

#8 Antonio Silva

#9 Alejandro Garnacho

#10 Xavi Simons

#11 Rico Lewis

#12 Fabio Miretti

#13 Romeo Lavia

#14 Alejandro Balde

#15 Simone Pafundi

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