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Winter-Check 2015/16: Admira Wacker Mödling

Bleibt die Admira das Überraschungsteam oder folgt im Frühjahr der Absturz?

Winter-Check 2015/16: Admira Wacker Mödling

Die Admira war die Überraschungsmannschaft der Herbstsaison.

Als Abstiegskandidat in die Saison gegangen, überzeugten die Südstädter von Anfang an und sammelten Punkt um Punkt. Nach 20 Runden liegen die Niederösterreicher mit 29 Zählern an der fünften Stelle. Der Abstand zur Spitze (8 Punkte) ist geringer als jener zum Tabellenende (10 Punkte) - damit konnte niemand rechnen.

Im zweiten Viertel der Saison nahm der Lauf der Admira ab. In den letzten neun Spielen fuhren die Rot-Schwarzen lediglich einen Sieg ein. Ganze sechsmal wurden die Punkte geteilt, zwei Partien verloren.

Dennoch liegt die Admira weit über dem Plansoll von 40 Punkten. Diese sollen möglichst schnell erreicht werden, um den Klassenerhalt zu fixieren.

Zugänge Abgänge
Christoph Monschein (Ebreichsdorf) Florian Neuhold (Austria Klagenfurt)
Dzon Delarge (Slovan Liberec) Dzon Delarge (Osmanlispor/Leihe)
Marvin Egho (Wr. Neustadt/Leihe)
Oliver Pranjic (Horn)

Auf dem Transfermarkt tat sich bei der Admira wenig. Und das darf als Erfolg gewertet werden. Denn Kapitän Christoph Schößwendter (Sturm Graz) und Verteidiger Thomas Ebner (Sturm Graz, 2. dt. Liga) wurden heiß umworben. Schößwendter entschied sich für einen Verbleib, wird die Niederösterreicher aber im Sommer ablösefrei verlassen. Ebner hingegen verlängerte seinen auslaufenden Kontrakt sogar.

Abgegeben wurden nur die Ergänzungsspieler Florian Neuhold (Austria Klagenfurt), Oliver Pranjic (Horn) und Marvin Egho (Wr. Neustadt/Leihe).

Neu ist Christoph Monschein. Der 23-jährige Offensivmann kommt aus der Regionalliga Ost vom ASK Ebreichsdorf und soll der Admira mit seiner Schnelligkeit und Torgefährlichkeit im Angriff noch unberechenbarer machen.

LAOLA1 hat die Wunschelf und Kaderbewertung der Admira:

 



TOR:

Jörg Siebenhandl ist die klare Nummer eins der Admira. Daran gibt es nichts zu rütteln. Der 26-Jährige erinnerte in der Hinrunde stark an jenen Mann, der bereits vor fünf Jahren bei Wr. Neustadt für Furore sorgte. Immer wieder hielt er die Südstädter mit starken Paraden im Spiel, bei Flanken ist er eine Macht. Er leistete sich so gut wie keine Unsicherheit, weshalb seine Trainer bereits eine Einberufung ins Nationalteam forderten. Mit Manuel Kuttin (22) verfügen die Niederösterreicher über eine junge Nummer zwei, die aber jederzeit einspringen könnte, falls Siebenhandl sich verletzten sollte. Dahinter folgen die Youngsters Dennis Verwüster (17) und Jakob Meierhofer (18).

LAOLA1-Bewertung: Im Tor muss sich die Admira keine Sorgen machen. Siebenhandl ist einer der besten Bundesliga-Torhüter und beweist dies regelmäßig. Mit Kuttin als Backup und zwei Youngsters (denen großes Potenzial attestiert wird) im Talon sind die Südstädter sehr gut aufgestellt.



ABWEHR:

Die Abwehr ist - abgesehen von der Torhüter-Position - das Prunkstück der Admira. Kapitän Christoph Schößwendter entschied sich trotz eines guten Angebots von Sturm Graz für einen Verbleib bei der Admira, er würde aber wohl jeder Abwehr der Liga helfen können. Sein Partner in der Innenverteidigung, Markus Wostry, bewies nach vielen Verletzungen in der Vergangenheit, dass auf ihn Verlass ist. Mit Thomas Ebner, der ebenfalls Interesse von Sturm Graz und aus dem Ausland (2. dt. Liga) auf sich zog, und Stephan Zwierschitz verfügen die Südstädter über Außenverteidiger, die sich in der Liga bereits bewiesen haben. Zur Freude der Admira haben beide noch Entwicklungspotenzial und ihre besten Jahre vor sich. Auf der linken Außenbahn drängt sich neben Patrick Wessely vor allem der 20-jährige Markus Pavic auf. Der 18-jährige Manuel Maranda könnte bei einem Ausfall in der Innenverteidigung ins kalte Wasser geworfen werden.

LAOLA1-Bewertung: 30 Gegentore sind zwar kein Top-Wert, müssen aber relativiert werden. Die 0:8-Niederlage gegen RB Salzburg verfälscht diesen Wert merklich. Rechnet man statt der acht Gegentreffer eine "normale" Niederlage (0:2), hätten die Südstädter nur 24 Gegentreffer kassiert. Das wäre nach Salzburg (23) der zweitbeste Wert der Liga. Die Viererkette ist nach jenen der "großen 3" Salzburg, Rapid, Austria die beste Österreichs.



MITTELFELD:

Auf der Doppel-Sechs dürften Markus Lackner und Daniel Toth gesetzt sein. Die Rollen sind klar verteilt: Lackner räumt ab, Toth gestaltet das Spiel. Davor kommt es zu mehreren Positionskämpfen. Srdjan Spiridonovic überzeugte in seinen zwölf Einsätzen, Markus Blutsch war die Überraschung der Hinrunde. Eldis Bajrami scheint sich wieder zu fangen, ist aber keinesfalls gesetzt. Max Sax, derzeit wieder einmal angeschlagen, könnte ihm den Rang ablaufen. Auch möglich, dass Dominik Starkl auf der Außenbahn zum Einsatz kommt. Christoph Knasmüllner scheint erneut eine Chance als "Zehner" zu erhalten, in den letzten Spielen der Herbstsaison ließ er sein Können aufblitzen. Youngster Philipp Malicsek ist im Zentrum universell einsetzbar und könnte sich in die Mannschaft spielen, das Potenzial spricht für ihn. Zudem hat die Admira mit Peter Zulj noch ein Ass im Ärmel.

LAOLA1-Bewertung: Die Admira ist im Mittelfeld unberechenbar. Bereits in der Hinrunde überraschte das Trainer-Duo gegnerische Teams mit immer wieder veränderten Varianten. Die könnte zum großen Vorteil der Niederösterreicher werden. Einziges Problem ist die fehlende Konstanz. Die Admira verfügt über Ausnahme-Könner (Spiridonovic, Zulj) und ehemalige Top-Talente (Knasmüllner), die jedoch als äußert launisch und unberechnenbar gelten. Das Trainer-Team bewies jedoch in der Vergangenheit, gut mit solchen Spielern umgehen zu können.



ANGRIFF:

25 Tore erzielte die Admira in den ersten 20 Saisonspielen. Das ist der drittschlechteste Wert der Liga. Dominik Starkl überzeugte zu Beginn, wurde dann aber von Verletzungen gebremst. Toni Vastic fällt mit schwerer Knieverletzung noch länger aus, so könnten die Niederösterreicher auf umgeschulte Stürmer zurückgreifen. Lukas Grozurek machte in der Vorbereitung mit vier Toren in vier Spielen einen tollen Eindruck. Gut möglich, dass er an vorderster Front beginnt und Starkl außen aufläuft. Knasmüllner scheint ebenfalls eine Option für ganz vorne zu sein, Rene Schicker hofft auf mehr als nur Joker-Einsätze. Christoph Monschein, der von Regionalligist Ebreichsdorf zur Admira stieß, stellte seine Treffsicherheit in den Testspielen bereits unter Beweis, muss sich wohl aber erst an das höhere Tempo gewöhnen.

LAOLA1-Bewertung: Das größte Fragezeichen dreht sich um Starkls Gesundheit. Sollte er gesund bleiben und eine ähnliche Effizient wie in den ersten Runden an den Tag legen, braucht sich die Admira um die Tor-Ausbeute keine Sorgen zu machen. Kurios, dass mit Schößwendter ein Verteidiger gleichauf mit ihm der beste Torschütze des Teams (je 5 Tore) ist. Sollte Starkl ausfallen, muss die Admira hoffen, dass der umfunktionierte Grozurek, der routinierte Schicker oder der unerfahrene Monschein explodieren.


TRAINER:

Oliver Lederer und Ernst Baumeister - das passt. Baumeister galt zunächst als Strohmann, der über die nötige UEFA-Pro-Lizenz verfügt, bewies aber schnell, dass er weit mehr ist. Die Austria-Legende bewahrt stets die Ruhe, strahlt Sicherheit und Freundlichkeit aus. Er versteht die Spieler und weiß, wie man mit jedem einzelnen umgehen muss. Lederer hingegen ist großteils für die Trainingsgestaltung und die Taktik zuständig. Und genau dort blüht er auf. Akribisch bereitet er das Team auf jeden Gegner vor, die Spielanlage verändert sich von Spiel zu Spiel. Einmal schnelles Umschaltspiel, dann steht wieder der Ballbesitz im Vordergrund. Die Vorzeichen für das Duo standen gut - dass die beiden aber derart aufblühen würden, konnte nicht erwartet werden.

LAOLA1-Bewertung: Lederer/Baumeister haben bewiesen, dass sie den Underdog zum Erfolg führen können. Auf dem Papier liest sich der Kader nicht besonders, alle rechneten mit dem puren Abstiegskampf. Das Gespann führte die Niederösterreicher jedoch zu 29 Punkten und Tabellenplatz fünf. Die Erwartungen wurden um Welten übertroffen.

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