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"Riesenfeuer entfacht" - Hämmerle bereit für Olympia

Der Vorarlberger ist auf alles vorbereitet. Die Winterspiele verliefen für ihn bisher sehr unterschiedlich.

"Riesenfeuer entfacht" - Hämmerle bereit für Olympia Foto: © GEPA

Die Aussicht auf die Olympischen Spiele hat bei Snowboard-Cross-Olympiasieger Alessandro Hämmerle schon im Sommer "ein Riesenfeuer entfacht".

So eine Bühne habe man als Randsportler nur alle vier Jahre. Das sei für ihn eine Megamotivation, sagte der Vorarlberger, dessen Bewerb am 12. Februar in Livigno angesetzt ist.

Familie und Freunde haben dafür längst Tickets. "Die erwarten sich ein schönes Snowboardfest. Das wird auch bestimmt wunderbar", sagte der 32-Jährige.

Mit "breiter Brust" zu den Winterspielen

Bereits Olympiasieger zu sein, wird Hämmerle die Nervosität vor den Winterspielen in Italien nicht nehmen.

"Man befasst sich schon tagtäglich mit dem Thema. Der Gedanke an Olympia muss motivierend sein und er sollte einen nicht erdrücken. Das ist immer so eine innere Balance, die man da finden muss."

Sicherstellen will er, dass er "eine breite Brust" mit zu den Winterspielen nimmt. "Man muss schon davor auch Gas geben und nicht Sorge haben, dass man sich verletzen könnte."

Vorarlberger auf alles vorbereitet

Bei Olympia 2026 ist Hämmerle auf alles vorbereitet. Der Cross-Sport machte seit den Spielen 2018 in Pyeongchang eine starke Entwicklung durch.

"Damals war es recht überdimensioniert - zu viel Schnee, zu viele Sprünge, zu hohe Sprünge. Da war es einfach zu gefährlich", erinnerte Hämmerle, der dies aber mochte. Danach habe man den Sport "brutal downgradet" und auf extreme Sicherheit gesetzt.

"Auf der einen Seite ist das natürlich gut. Ich bin jetzt 32 Jahre alt, kann es immer noch machen. Auf der anderen Seite war meine Stärke in den wilderen Passagen, in den Geraden, in den Sprüngen. Da habe ich mich wohlgefühlt."

Fokus auf die Kurven

Nun gelte der Hauptfokus den Kurven, darauf habe er in den vergangenen Jahren auch Augenmerk gelegt. "Ich behaupte aber, dass ich das Können in den Geraden nicht verloren habe."

Bei den Winterspielen erwartet er sich wieder einen "aufgeblasenen" Kurs mit größeren Sprüngen und höheren Kurven. "Da ist einfach Budget vorhanden für Schnee. Das ist ja oft bei uns (im Weltcup/Anm.) die Frage, ob man Kunstschnee machen kann."

Diesbezüglich gab es im Dezember allerdings Verzögerungen, technische Probleme bei der Schneeproduktion wurden mittlerweile aber gelöst.

Er habe sich den Hang bereits angeschaut, es schaue recht vielversprechend aus, meinte Hämmerle. "Ich bin wirklich gespannt, wie sie es dann umsetzen."

Die Testtage im Jänner werden auch in Sachen Materialfindung wichtig werden. "Für mich ist es wichtig, dass ich mich gleich einmal wohlfühle. Und sich nicht irgendeine ungute Baustelle für mich entwickelt während der Spiele", sagte der Zweite der WM 2021 in Idre Fjäll und Dritte jener heuer im März im Engadin.

Olympia verlief bisher sehr unterschiedlich für Hämmerle

Bei seinem Debüt 2014 in Sotschi landete Hämmerle auf dem 17. Platz. "Wir haben auf Neuschnee gewachst und nicht auf Regen", sagte er damals. 2018 wurde er auf dem Weg ins große Finale bei einem Sturz eines Konkurrenten mitgerissen, musste mit Platz sieben vorliebnehmen und kämpfte mit den Tränen.

"Ich war da doch schon sehr, sehr gut drauf. Das hat mich einige Tage beschäftigt. Weil das ist so etwas, wofür man nichts kann. Ich habe alles gegeben, ich habe attackiert. Also musste ich dann mit mir zufrieden sein", meinte er im Rückblick.

Vier Jahre später glänzte er als Olympiasieger. "Damit ist eine Riesentür aufgegangen. Als Randsportler träumt man davon, überhaupt eine Medaille zu machen. Dass man überhaupt wagt, von einem Olympiasieg zu träumen, ist schon recht weit weg."

Er sei seines Gefühls nach die gleiche Person geblieben. Aber die Anerkennung von außen sei größer geworden. "Ich versuche 2026 ein bisschen als Add-on zu sehen. Ein bisschen mehr zu genießen und nicht so auf Zwang erfolgreich sein zu müssen."

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