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ÖSV: "Verkaufen sich schlechter, als sie sind"

Trainer Widhölzl leidet mit seinen Springern. Kraft streicht Positives hervor:

ÖSV: Foto: © GEPA

Die Hoffnungen waren da - am Ende stehen die ÖSV-Adler aber auch nach dem Heimspringen in Innsbruck mit leeren Händen da.

Zum siebenten Mal in Folge bleibt Österreich bei der Vierschanzen-Tournee ohne Podestplatz. Bester ÖSV-Adler am Bergisel wird Stefan Kraft auf Rang acht, Michael Hayböck folgt auf Platz neun.

"Es ist schade, weil sie sich schlechter verkaufen als sie eigentlich sind. Ich kann es nur immer wieder sagen", meint ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl in seiner ersten Reaktion. Die Form seiner Springer sei nämlich keine schlechte. "Man kann sie einstellen, aber am Balken oben sitzen sie und müssen das dann auch machen."

"Wenn die Form nicht passen würde, dann würde ich mir richtig Sorgen machen", so der Tiroler weiter. "Es fehlt einfach diese Leichtigkeit."

Stefan Kraft habe bei den tückischen Bedingungen einen guten Job gemacht. "Es war schwierig. Beim Granerud und Geiger war es ähnlich, sein Sprung im ersten war schon einiges wert."

Kraft sieht Positives

Das sah Kraft auch selbst so. "Ich bin sehr zufrieden, die Sprünge waren sehr ok. Es war knapp, bis auf Kamil, der uns alle abgezockt hat. Zum Zweiten und Dritten war es sehr eng", sagt der im bisherigen Winter von einer Corona-Infektion und Rückenproblemen gebremste Weltcup-Titelverteidiger, der auch schon in Oberstdorf als Sechster bester ÖSV-Mann gewesen war.

Wie viele andere hadert der Salzburger in Innsbruck mit den wechselnden Windverhältnissen. "Vielleicht hat das nötige Glück gefehlt, trotzdem bin ich zufrieden."

Der Salzburger verweist auf seinen mehr als holprigen Saisonstart: "Es war erst mein vierter Einzelwettkampf heuer. Aus Erfahrung brauche ich immer, bis ich in den Rhythmus reinkomme. Es ist heuer sicher anders als in den letzten Jahren, als ich bei der Tournee in Top-Form gesprungen bin."

Die Vorzeichen waren schon vor der Saison schwierig. Aufgrund von Rückenproblemen war die Vorbereitung stark eingeschränkt: "Es waren schon im Sommer viel weniger Sprünge. Jetzt sind es 13 Sprünge. Alles weit weg von ideal", so der 30-Jährige.

Hayböck meldet sich zurück

Hayböck verlor als Halbzeit-Vierter noch fünf Plätze. "Ich bin sicher nicht unzufrieden", sagt der Oberösterreicher, der nach zwei Nullnummern in Deutschland mit reaktivierten alten Skiern wieder anschrieb.

"Um Richtung Stockerl zu kommen, war es zwei, drei Meter zu wenig. Aber ich habe Gott sei Dank wieder ein Ergebnis." Der 29-Jährige nimmt ein gutes Gefühl aus Innsbruck mit: "Das Gefühl kann man auf jeden Fall vom Ergebnis trennen. Man braucht nach solchen Ergebnissen wieder die Sicherheit, dass man auch im Wettkampf wieder gute Sprünge zeigen kann."

Aschenwald: "Mein guter erster Sprung wurde nicht belohnt"

Enttäuschung herrschte hingegen beim Rest des Teams.

Vor allem bei Daniel Huber (17.), der am Vortag immerhin Quali-Zweiter geworden war. Und bei Philipp Aschenwald, der zuhause eigentlich noch um den Kampf ums Tournee-Podest eingreifen wollte, nur 22. wurde und dennoch als Neunter noch bester Österreicher in der Tourneewertung ist.

"Die Gesamtwertung war nicht im Kopf. Ich ärgere mich, dass mein guter erster Sprung nicht belohnt worden ist." Die Attacke nach vor habe nicht geklappt. "Es hilft nichts, der nächste Angriff folgt in Bischofshofen."

Ein weiterer Verlierer des Tages: Gregor Schlierenzauer. Der Rekord-Weltcupsieger wollte bei seinem ersten Einsatz bei der diesjährigen Tournee vor heimischer Nicht-Kulisse aufzeigen, verlor im ersten Durchgang aber sein K.o.-Duell mit dem russischen Nobody Michail Nasarvw und verließ wortlos die untere Schanzenanlage.

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