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Vierschanzen-Tournee: Kraft gewinnt B'hofen-Quali

Salzburger nach starkem Sprung bei schwierigen Verhältnissen Quali-Erster:

Vierschanzen-Tournee: Kraft gewinnt B'hofen-Quali Foto: © GEPA

Tolle Vorzeichen für Stefan Kraft für das Heimspringen in Bischofshofen zum Abschluss der Vierschanzen-Tournee am Dreikönigstag!

Der Salzburger gewinnt die Quali mit einer Weite von 134,5 Metern und 150,8 Punkten vor Daiki Ito (150,7) und Kamil Stoch (150,4). Kraft setzt bei schwierigen Windverhältnissen einen starken Sprung in den Schnee in Bischofshofen und unterstreicht seine hohen Ambitionen vor dem Finale der Vierschanzen-Tournee.

Insgesamt schaffen elf Österreicher die Qualifikation: Daniel Huber (10.), Philipp Aschenwald (11.), Gregor Schlierenzauer (14.), Michael Hayböck (17.), Jan Hörl (24.), Manuel Fettner (36.), Clemens Leitner (40.), Clemens Aigner (43.), Markus Schiffner (44.) und Stefan Huber (45.).

Tournee-Leader Dawid Kubacki springt in der Bischofshofen-Quali auf Rang 13 (141 Punkte), Verfolger Marius Lindvik wird Neunter (146,9), Karl Geiger ist 16. (137,3) und Ryoyu Kobayashi ist Sechster (148,8).

Die wichtigsten K.o.-Duelle:

Kraft - Nakamura (JPN)
D.Huber - Tkachenko (KAZ)
Aschenwald - Leitner
Schlierenzauer - Boyd-Clowes (CAN)
Hayböck - Vassiliev (RUS)
S.Huber - R.Kobayashi (JPN)
Fettner - Sato (JPN)
Hörl - Koudelka (CZE)
Aigner - Forfang (NOR)
Schiffner - P. Prevc (SLO)
Geiger (GER) - Ammann (SUI)
Kubacki (POL) - C. Prevc (SLO)
Lindvik (NOR) - Ringen (NOR)

 

Tournee-Gesamtwertung nach 3 von 4 Springen>>>

Kraft: "Jetzt noch zweimal so"

Kraft geht somit am Montag als Letzter vor mehr als 20.000 Fans in den ersten Wettkampfdurchgang des Dreikönigsspringen. "Wenn in Bischofshofen der Einser aufleuchtet, dann kann mich das nur happy machen", meinte der Lokalmatador, der sich mit dem Japaner Naoki Nakamura (JPN) matcht. Kraft hatte nach ebenfalls geglückten Trainingssprüngen nichts auszusetzen. "Jetzt heißt es, das morgen noch zweimal so zu machen."

Die Vierschanzentournee ist so umkämpft wie seit zwei Jahrzehnten nicht mehr. Das in Front liegende Quartett schaffte am Sonntag keine Spitzenplätze. Tournee-Leader Dawid Kubacki (13.), Marius Lindvik (9.), Karl Geiger (16.) und Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi (6.) liegen vor dem Finale gerade einmal 13,7 Punkte auseinander. Das sind weniger als acht Meter, was auf der riesigen Anlage in Bischofshofen recht wenig ist.

Kubacki geht mit einem Vorsprung von umgerechnet fünf Metern auf Lindvik ins Rennen. Die Konstanz und die größere Erfahrung sprechen für den Polen. "Dawid hat den Rekord (145 m, Anm.) in Bischofshofen, er liebt diese Schanze. Wir sind ganz optimistisch", sagte die polnische Springerlegende Adam Malysz, der nunmehr Sportdirektor seines Heimatlandes ist. Nach Malysz (2000/01) und Kamil Stoch (2016/17, 17/18) könnte der Titel zum vierten Mal ins skisprungverrückte Polen gehen.

Lindvik erstmals in Bischofshofen im Einsatz

Die Form und die Unbekümmertheit sprechen für Lindvik, der nach 13 Jahren Anders Jacobsen als bisher letztem Tournee-Sieger aus Norwegen nachfolgen könnte. Lindvik machte am Sonntag in Bischofshofen seine ersten Sprünge überhaupt. Der 21-Jährige tat sich schwer, auf der Schanze mit ihrem charakteristischen langen, flachen Anlauf den Rhythmus zu finden.

Das veranlasste etwa Kraft, seinen Siegertipp noch zu ändern. Der Österreich hatte nach dem Bergisel-Sieg des norwegischen Shootingstars diesen noch als "Mann, den es zu schlagen gilt", bezeichnet. Nach der Entgegennahme seines 5.000-Euro-Siegerschecks am Sonntag schätzt er aber Vorjahressieger Kobayashi am stärksten ein.

Kraft sieht Kobayashi in der Pole

"Kobayashi war wieder extrem stark. Er weiß, wie man die Tournee gewinnt und ich glaube, er hat die stärksten Nerven", sagte Kraft über den Japaner, der am Bergisel noch eine schwere Niederlage erlitten hatte. Der Titelverteidiger drückte vor dem letzten Akt auch optisch den "Reset"-Taste: Mit neuem Haarschnitt, der einen Neubeginn symbolisieren soll, segelte er 134 m weit.

Lindviks Trainer Alexander Stöckl prognostizierte ein knappes Rennen. "Marius ist auf Augenhöhe mit drei anderen. Der Vorteil der anderen ist, dass sie die Schanze besser kennen." Lindvik aber habe die Gabe, Unwesentliches auszublenden und Vorgaben rasch umzusetzen. Geiger und Kobayashi liegen in Lauerstellung. Geiger kündigte vor dem Showdown bereits an: "Ich werde alles riskieren."

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