Er leide unter fokaler Epilepsie, welche ihn bis zum heutigen Tag begleitet. Damals wusste der Olympiasieger nicht, wie er damit umgehen soll.
2006 soll ihm deshalb ein Arzt zum Karriereende geraten haben, was Freund zum Nachdenken brachte: "Die Gefahr, nicht mehr Skispringen zu können, war ganz nah. Das wäre für mich der Super-GAU gewesen."
Doch der 22-fache Weltcupsieger gab nicht auf und machte weiter. Über 20 Jahre lang hielt er seine Erkrankung geheim, aus vielerlei Gründen.
"Einerseits, weil es etwas sehr Persönliches ist und es mir immer wichtig war, dass es um den Sport geht. Und auch, weil bei schlechteren Leistungen vielleicht immer die Vermutung gewesen wäre, dass es an der Erkrankung liegt", so Freund.
Anfälle trotz medikamentöser Behandlung
Mit Hilfe von Medikamenten war eine Fortsetzung der Karriere möglich. Trotzdem habe er immer wieder nachts Anfälle erlitten, bei Phasen von Anspannung oder Stress seien dieser aber nicht aufgetreten, betonte Freund.
Vielmehr erscheinen diese in Ruhephasen: "Im Winter zum Beispiel kurz vor der Tournee, weil dann in der Weihnachtspause ein kleines Loch ist. Oder wenn ich ein Wochenende frei gemacht habe, oder nach der Saison im Urlaub."
Dem Skisprungsport ist Freund bis heute nicht fern geblieben. Seit 2023 ist der Deutsche als TV-Experte beim ZDF tätig.