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Granerud verhindert ÖSV-Dreifachsieg in Lillehammer

Der Norweger fängt den Halbzeitführenden Stefan Kraft noch ab, Manuel Fettner komplettiert vor Daniel Tschofenig das Podest:

Granerud verhindert ÖSV-Dreifachsieg in Lillehammer Foto: © getty

Österreichs Skispringer schrammen in Lillehammer knapp am totalen Triumph vorbei.

Gesamtweltcup-Leader Halvor Egner Granerud verhindert im zweiten Durchgang mit einem Flug auf 139,5 Meter einen ÖSV-Dreifachsieg. Hinter dem Lokalmatador landet der Halbzeitführende Stefan Kraft auf Rang zwei, ihm fehlen nach einem Sprung auf 132 m letztendlich 2,3 Zähler auf Granerud und seinen 29. Weltcup-Sieg.

Kraft überholt aber mit seinem 93. Podestplatz den Polen Adam Malysz in der ewigen Bestenliste, nur mehr der Finne Janne Ahonen (108) stand öfters am Stockerl.

Den dritten Platz schnappt sich Manuel Fettner, der sich mit einem Satz auf 138 m von Rang 16 um 13 Positionen verbessert. Sein Rückstand auf den Tagessieger beträgt allerdings bereits 21,8 Punkte, einen Zehntelpunkt dahinter verpasst Daniel Tschofenig als Vierter sein zweites Weltcup-Podest.

Granerud auch in Raw-Air-Wertung knapp voran

Generell darf sich der ÖSV über ein starkes Ergebnis freuen.

Mit Jan Hörl und Michael Hayböck auf den Plätzen 12 und 13 landen insgesamt fünf Österreicher unter den Top 13.

In der Raw-Air-Wertung wahrt Granerud seine Führung, die er tags zuvor in der Qualifikation von Kraft übernommen hat. Der zweifache Gesamtweltcup-Sieger liegt jedoch nur fünf Punkte zurück. Dem Slowenen Anze Lanisek auf Platz drei fehlen bereits fast 60 Punkte.

Am Mittwoch geht es in Lillehammer mit der Qualifikation für den zweiten Bewerb am Donnerstag weiter, ehe die Raw-Air-Entscheidung am Wochenende mit zwei Skiflug-Bewerben in Vikersund fällt.

Kraft überholt Malysz

"Ich bin sehr, sehr happy mit dem zweiten Platz. Ich bin froh, dass ich die Schanze im Griff habe. Zum Schluss ist der Aufwind immer weniger geworden", sagt Kraft nach Sprüngen auf 138,5 und 132 Metern im ORF-Interview.

Der 29-jährige Salzburger überholt mit seinem 93. Podestplatz den Polen Adam Malysz in der ewigen Bestenliste, nur mehr der Finne Janne Ahonen (108) stand öfters am Stockerl als der Ex-Weltmeister.

Für Granerud ist es der 24. Weltcup-Sieg, der elfte in diesem Winter, der erste überhaupt in der Heimat. "Es fühlt sich fantastisch an, endlich einmal in Norwegen gewonnen zu haben. Das ist sehr besonders", freut sich der 26-Jährige, der Kraft im Finale mit 139,5 Metern noch überflügelte.

Hörl und Hayböck werden aus den Top-10 geblasen

Fettner startete mit einem Satz auf 138 Meter bei Aufwind noch eine Aufholjagd, für den Routinier ist es der zweite Stockerlplatz in dieser Saison.

"Das tut natürlich sehr gut. Das Quäntchen Glück muss immer passen. Die letzten Male war es schlecht bei mir vom Wind, heute hat sich das wieder gedreht", sagt der 37-Jährige.

Jan Hörl (12.) und Michael Hayböck (13.) komplettieren ein ausgezeichnetes Mannschaftsergebnis für den ÖSV, beide haben im zweiten Durchgang allerdings Pech mit schlechter werdenden Windbedingungen.

Schlimme Zustände für die Springer

Vor dem Bewerb in Lillehammer gab es indes Kritik am Ski-Weltverband FIS, die Zustände im Olympia-Ort von 1994 sorgten für Ärger. Thomas Thurnbichler, Cheftrainer bei den Polen, sprach von einer organisatorischen Katastrophe.

"Wir kamen in der Einrichtung an und es gab keine richtigen Tische in den Servicekabinen. Es gab kein richtiges Essen für die Springer, und vor dem geplanten Start des Wettkampfs hatten wir keine Informationen darüber, was wirklich los war", sagte der Tiroler.

Am Dienstag hatte das Komitee laut Renndirektor Sandro Pertile nach einer Krisensitzung mit dem Organisationskomitee deutliche Verbesserungen vorgenommen.


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