Die Zeitverschiebung zu Japan spielte den Athleten ein bisschen in die Karten, so waren sie am Montag schon wieder daheim. Doch bereits am Mittwoch erfolgte die Anreise nach Oberstdorf, wo für Donnerstag (16:40 Uhr) die erste zweier Qualifikationen geplant sind.
Kraft gab an, mit dem Jet-Lag meist weniger Probleme zu haben und zeigte trotz aller Strapazen Vorfreude: "Wenn man Skifliegen hört, dann bekommt man immer ein paar Extra-Körner." Seinem Teamkollege Manuel Fettner geht es ähnlich: "Es ist ein straffer Zeitplan. Aber ich freue mich aufs Skifliegen."
Vor zwei Jahren hatten sich Skiflug-Weltrekordler Kraft und der Slowene Timi Zajc die Oberstdorf-Siege aufgeteilt, mit dem slowenischen WM-Dritten vom Kulm ist wohl wieder zu rechnen. Auch der Pole Kamil Stoch und der derzeitige japanische Dauer-Zweite Ryoyu Kobayashi sind in Oberstdorf bereits zum Sieg geflogen.
Kraft wird als Titelverteidiger in zwei Jahren zu den Skiflug-Weltmeisterschaften nach Oberstdorf zurückkehren, bei der bisher letzten dortigen WM-Austragung siegte 2018 der Norweger Daniel-Andre Tande.
Kombinierer-Flugeinheit in Oberstdorf abgesagt
Im Weltcup hat der inklusive dem zweiten WM-Tag diese Saison schon zehnmal siegreich gebliebene Kraft 205 Punkte Vorsprung auf Kobayashi und 284 auf Andreas Wellinger. Der deutsche Skiflug-Vizeweltmeister landete zuletzt bei der Vierschanzen-Tournee Ende Dezember auf der HS137-Schanze einen Heimsieg.
Kraft könnte sich mit seinem 40. Weltcupsieg im "ewigen Ranking" alleinig auf Rang drei setzen. Österreichs Team wird von Daniel Huber, Jan Hörl, Daniel Tschofenig und Michael Hayböck komplettiert. Letzterer war nicht in Japan, kommt statt Clemens Aigner ins Team.
Am Donnerstag hätten auch die Nordischen Kombinierer in Oberstdorf ins Fliegen kommen dürfen, dieser Ausflug auf eine größere Schanze war von Johannes Lamparter und Co. lang ersehnt worden. Die warme Witterung machte aber die Absage erforderlich, das gesamte ÖSV-Team hätte teilgenommen.
Die Truppe um den Gesamtweltcup-Zweiten Stefan Rettenegger hat am Dienstag in Planica trainiert. Am Montag geht es für die von Christoph Bieler betreute Gruppe nach Lahti/Finnland, wo ab Dienstag gesprungen werden soll. Ende nächster Woche wird dort der Weltcup fortgesetzt.