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Hirscher mit Feuerwerk zum Sieg in Adelboden

Volles Risiko vor Finale in Adelboden - dann zündet Hirscher ein Feuerwerk:

Hirscher mit Feuerwerk zum Sieg in Adelboden Foto: © GEPA

Marcel Hirscher holt im Riesentorlauf in Adelboden seinen insgesamt achten Sieg am Chuenisbärgli!

Der Salzburger, Zweiter nach dem 1. Lauf, zündet in einem hochklassigen Finale ein Feuerwerk und fängt Halbzeit-Leader Henrik Kristoffersen ab. Der Norweger muss sich letztlich klar um 0,71 Sekunden geschlagen geben. Platz drei geht an den 37-jährigen Franzosen Thomas Fanara (+1,04).

"Vor dem Finale haben wir alles über den Haufen geworden. Anderer Ski, anderer Schuh, neues Setup. "Es war großes Risiko, umso schöner, wenn es so aufgeht", so der Salzburger.

Marco Schwarz, der sich mit Nummer 67 fürs Finale qualifizierte, erreicht als Siebenter das beste RTL-Ergebnis seiner Karriere. 

Stefan Brennsteiner und Magnus Walch landen auf den Plätzen 18 und 19, Patrick Feurstein wird 29.  

Ergebnis des Weltcup-RTL in Adelboden>>>

Mit Risiko als Jäger zum Sieg

Im vorletzten Riesentorlauf vor der WM hatte zunächst Kristoffersen trotz eines Fehlers bei der Einfahrt in den steilen Schlusshang Bestzeit hingelegt.

Hirscher reagierte, warf vor dem Finale alles über den Haufen und holte sich mit neuen Schuhen, Skiern und Setup klare Laufbestzeit und auch noch Weltcupsieg Nummer 66. Es war sein achter in der WM-Saison und auch sein insgesamt achter in Adelboden.

Aufgrund seiner zahlreichen Stockerlplätze bezeichnete der Stadionsprecher Hirscher als "Glöckner von Adelboden", die Top Fünf jedes Rennens werden traditionell mit Kuhglocken beschenkt.

Hirschers erfolgreichste Orte im Weltcup>>>

Zum 15. Mal stand der siebenfache Gesamtweltcupsieger auf dem Chuenisbärgli nun schon auf dem Podest, so viele hat er auch in Val d'Isere zu Buche stehen, ebenso wie sein Ex-exquo-Rekordmann Aksel Lund Svindal in Beaver Creek. Im Slalom am Sonntag kann Hirscher sich also zum erfolgreichsten Skiathleten an einem Schauplatz machen.

"Es war ein hoher Poker"

"Ich hatte wegen des Fehlers von Henrik Glück, dass ich nach Lauf eins nicht weiter hinten war", gestand Hirscher nach dem Rennen im TV-Interview.

Während bei Hirscher alles aufging, patzte der Norweger auch in der Entscheidung und musste sich wieder einmal mit Platz zwei hinter dem Österreicher zufriedengeben. "Es war ein hoher Poker, ein hohes Risiko. Schön, wenn es dann aufgeht", zeigte sich Hirscher über seinen 32. RTL-Sieg im Weltcup erleichtert.

So steht es im Gesamtweltcup>>>

Schwarz zeigt auch im RTL auf

Wärend Manuel Feller schon im ersten Durchgang ausschied, war Marco Schwarz mehr als zufrieden.

Der Kärntner, der offenbar in der Form seines Lebens fährt, glänzte als letzter ÖSV-Starter (Start-Nummer 67!) schon in Lauf eins mit Platz 14 und fuhr dann trotz Fehlers mit zweitbester Laufzeit hinter Hirscher sensationell noch auf Platz sieben nach vorne. Sein bisher bestes Ergebnis im RTL war Rang 17 gewesen.

Dass hier der wohl dritte WM-Starter im RTL gefunden worden sein könnte, wollte Schwarz nicht abstreiten. "Mit so einer hohen Nummer reinzufahren, ist cool. Das zeigt, dass ich gut Skifahren kann", sagte Schwarz. "Natürlich würde ich bei der WM auch gerne Riesentorlauf fahren."

"Das ist richtig cool, mein erstes Top-Ten-Ergebnis im Riesentorlauf", freute sich der Kärntner, der "ganz entspannt" in das Finale gegangen war. "Ich wollte einfach gut Ski fahren. Ins Ziel kommen und in Führung zu gehen, ist schon ein cooles Gefühl. Das erste Ziel waren die ersten 30 in der Startliste, das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung." Das vermehrte Training nach dem Saalbach-Rennen habe sich ausgezahlt.

Schwarz hätte auch gegen einen Riesentorlauf-Start bei den Weltmeisterschaften in Aare "nichts einzuwenden", er hat nun freilich sehr gute Karten.

Brennsteiner sieht Aufwärtstendenz

Zu Punkten kamen aus dem ÖSV-Team am Samstag nur noch Stefan Brennsteiner als 18. und Magnus Walch als 19.

"Der zweite lässt sich einigermaßen herzeigen, ich habe ein noch besseres Set up gefunden, es ist alles etwas einfacher gegangen", sagte Brennsteiner, der erstmals in dieser Saison in einem Spezial-RTL anschrieb. Walch sprach von einem "lässigen Rennen", Adelboden sei für ihn das Highlight im Jahr.

"Mit taugt das Publikum, da bin ich nochmals mehr motiviert. Ich fühle mich gut, bin bereit für die nächsten Aufgaben."

Feller: "Habe Grant auf mich"

Manuel Feller verzeichnete seinen dritten Ausfall im fünften Saison-Riesentorlauf. "Bei drei Nuller ist man gleich auch bei der Startnummer nicht mehr dabei", sagte der Tiroler.

Der Ausfall war ein Fahrfehler. "Ich hab vor allem einen Grant auf mich. Es war ein Linienproblem, ich bin in den Übergang zu gerade reingekommen, ich wollte den Schwung verkürzen und bin am Innenski ausgerutscht." Es sei nicht so fein gelaufen bis dahin, er sei zu aggressiv unterwegs gewesen."

Kein Aufwärtstrend bemerkbar war bei Philipp Schörghofer (34.) und Vizeweltmeister Roland Leitinger (45.), die nach ihren Verletzungen den Weg zurück in die Erfolgspur noch nicht gefunden haben. Nach guter Fahrt schied Johannes Strolz im ersten Lauf aus.

Adelboden-Debütant Patrick Feurstein qualifizierte sich in seinem zweiten Rennen nach dem Weltcup-Debüt in Saalbach-Hinterglemm (Ausfall im ersten Durchgang) mit Nummer 57 als 26. für das Finale, wurde allerdings disqualifiziert.

Pech hatte Stefan Luitz. Der Deutsche, dem zwei Tage davor der Sieg von Beaver Creek aberkannt worden war, stürzte als Halbzeit-Vierter im Finale hart auf die Eispiste und hielt sich danach die offenbar scherzende linke Schulter. Am Sonntag folgt in Adelboden traditionell der Slalom.

 

Marcel Hirscher: "Nach dem 1. Durchgang bin ich schon erleichtert. Der war im Fernsehen schon gut zum Anschauen - aber wenn man berücksichtigt, was Henrik da für Fehler hatte, da war ich noch glücklich, dass ich nicht mehr hinten war. Im 2. Lauf haben wir vieles über den Haufen geschmissen - anderer Ski, anderer Schuh. Es war großes Risiko, umso schöner, wenn es so aufgeht. Es bleibt sehr, sehr schwierig - wenn wir es so managen, ist es eh klass. Die Verunsicherung ist für mich da - von außen sieht man das nicht so. Es kann keiner in mich rein schauen. Aber ich habe in den letzten Jahren einfach mehr zurückbekommen. Es ist so, dass ich mit weniger Training gleich performen soll."

Henrik Kristoffersen: "Ich habe gekämpft - ich denke, es war ein ganz guter Lauf bis zum Zielhang. Dann war ich fertig - ich hatte keine Kraft mehr. In den letzten Toren hat die Kraft gefehlt - dann geht es nicht mehr. Ich versuche zu kämpfen, anzugreifen. Aber Marcel ist einfach der Beste der Welt. Die Leistung bedeutet mir viel. Die Saison war nicht so schlecht, ich hatte aber etwas Probleme mit dem Material. Im Moment bin ich halt immer ein bisschen zurück."

Marco Schwarz: "Es funktioniert auch im Riesentorlauf. Ich hatte schon im ersten ein sehr gutes Gefühl - im zweiten habe ich es gleich angelegt, voll angedrückt und Siebenter geworden. Das Riesentorlauf-Fahren funktioniert auch sehr gut mit dem Material. Der Kim, mein Servicemann, haut sich voll rein - es macht Spaß."

Speedfahrer Nyman verneigt sich:

VIDEO - Manuel Feller: Die Homestory

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