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Hinterstoder hofft auf Glück mit dem Wetter

Organisatoren in Oberösterreich kämpfen vor 10. Auflage mit dem Wetter.

Hinterstoder hofft auf Glück mit dem Wetter Foto: © GEPA

Als letzter österreichischer Veranstalter der Weltcup-Saison 2019/20 putzt sich Hinterstoder auch selbst für ein kleines Jubiläum heraus: In der oberösterreichischen 1.000-Einwohner-Gemeinde stehen bei der 10. Auflage für die alpinen Herren eine Kombination (Freitag, ab 10 Uhr im Live-Ticker), ein Super-G (Samstag) und ein Riesentorlauf (Sonntag) auf dem Programm.

Die Organisatoren kämpften zuletzt mit den Launen der Natur. "Die Vorbereitung war furchtbar schwierig, weil zwischen 18 Grad Plus und Schnee und Sturm, wo es uns den Zielbereich fast komplett zerlegt hat, alles dabei war, was man sich nur vorstellen kann", sagt Herwig Grabner, der Chef des Organisationskomitees zur Austria Presse Agentur APA.

Wetterberuhigung lässt Veranstalter in Hinterstoder hoffen

Im Zielbereich war die Feuerwehr für Aufräumarbeiten zugegen, entlang der Hannes-Trinkl-Strecke mussten einige Fangnetze erneuert werden, der mühsam erarbeitete halbe Tag Vorsprung schmolz dahin wie der Schnee.

Das Wetter verspreche Beruhigung, so Grabner. "Jetzt sieht es aus, als wären wir safe. Wir sind gut vorbereitet und haben auch noch ausreichend Schneeauflage auf der Piste." Von Mittwoch auf Donnerstag wird erneut eine kalte und damit der Piste wohltuende Nacht erwartet.

Alle fiebern dem Weltcup-Wochenende entgegen - auch Matthias Mayer (Bild) der als Kombisieger von Wengen gleich am Freitag im Blickpunkt steht.

Lokalmatador Kriechmayr startet an allen Tagen
Foto: © GEPA

Die Veranstalter rechnen im Schnitt mit 12.000 bis 14.000 Zuschauern pro Renntag. Am Samstag, dem Tag des Super-G, schlägt der Lokal-Patriotismus zu. Grabner: "Speziell mit Vincent Kriechmayr als Oberösterreicher und Testimonial, den wir das letzte Dreivierteljahr mit all unseren Werbelinien gepusht haben, rennt hoffentlich das ganze Land zusammen. Das wird sicher unser stärkster Tag."

Holt Kriechmayr Heimsieg auf der Hannes-Trinkl-Strecke?

Ein Heimsieg des Mühlviertlers wäre der erste rot-weiß-rote Erfolg seit 2011, als in Hinterstoder Philipp Schörghofer bei seinem einzigen Weltcup-Erfolg (Riesentorlauf) und Hannes Reichelt (Super-G) triumphierten.

In insgesamt 15 Rennen gab es mit Petra Kronberger (1990) und Christian Mayer (2000) noch zwei weitere ÖSV-Siege. Auch bei den bisher letzten Bewerben im Stodertal stand 2016 ein Triple (2x RTL, 1x Super-G) auf dem Programm. Marcel Hirscher fuhr als einziger Österreicher gleich dreimal auf das Stockerl.

Dass seit 1986 in Hinterstoder in unregelmäßigen Abständen Weltcup-Rennen stattfinden, sei zum einen dem "Pionier und Motor" Rudi Rohregger zu verdanken.

Zu einem anderen, nicht unwesentlichen Teil aber laut Grabner "dem Professor Schröcksnadel höchstpersönlich". Der Langzeit-Chef des Österreichischen Skiverbands und eine Unterstützungsstruktur mit großen Partnern und dem Land Oberösterreich stellten seit dem Rückzug Rohreggers 2006 und seinem plötzlichen Tod 2007 die Weltcup-Tauglichkeit sicher. Das Budget in diesem Jahr beträgt laut Grabner 1,2 Millionen Euro.

Heimspiel auch für ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel

Wie Kriechmayr oder FIS-Renndirektor Trinkl steht Schröcksnadel ebenfalls vor einer Art Heimspiel, hält die Schröcksnadel-Gruppe Vereinigte Bergbahnen GmbH doch 54,13 Prozent der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG.

Erst im Dezember eröffneten die beiden Gruppen ein um 16 Millionen Euro finanziertes Hotel. In Hinterstoder ist von einer Punktlandung bei Bauzeit und Kosten die Rede.

Grabner ist in diesem Zusammenhang wichtig zu betonten, "dass es nicht darum geht, dass es ein Rennen der Vereinigten Bergbahnen ist, sondern dass die Läufer eine der schwierigsten Super-G-Strecken weltweit erwartet und wir das organisatorische Know-how zur Ausrichtung haben. Und demzufolge sind wir immer wieder in dem Weltcup-Radl mit dabei."

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