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Kriechmayr nach Sieg: "Das war mein Servicemann, nicht ich"

Vincent Kriechmayr gewinnt die letzte Saison-Abfahrt und blickt auf ein starkes Jahr in der Königsdisziplin zurück. Sein Ziel hat er dennoch nicht erreicht.

Kriechmayr nach Sieg: Foto: © getty

Ähnlich wie die Sonne über Andorra konnte auch Vincent Kriechmayr nach der letzten Abfahrt der Saison wieder strahlen.

Der Oberösterreicher hatte in einem sehr engen Rennen - die ersten zehn Fahrer lagen nur eine halbe Sekunde auseinander - das Quäntchen Glück auf seiner Seite und feierte seinen vierten Saisonsieg.  Ergebnis der Abfahrt >>>

"Es war eine enge Kiste, die Hundertstel können auch auf die andere Seite ausschlagen. Ich bin natürlich sehr happy mit dem Rennen heute", erklärt das ÖSV-Abfahrts-Ass. 

Kriechmayr konnte nach zuletzt durchwachsenen Ergebnissen wieder aufatmen. "Wieder mal am Podium stehen, das war ja seit Kitzbühel nicht mehr der Fall. Die letzten Tage sind mir beim Skifahren viel einfacher von der Hand gegangen. Das macht dann auch wesentlich mehr Spaß."

Der 31-Jährige holte die entscheidenden Hundertstel vor allem im unteren Streckenabschnitt heraus. "Das war mein Servicemann, nicht ich", grinst der Sieger im ORF-Interview mit Verweis auf sein gutes Material. 

Kriechmayr hat sein Ziel nicht erreicht

Für Kriechmayr war es heuer der vierte Sieg in der Königsdisziplin nach den Erfolgen in Gröden, Bormio und Kitzbühel. Kriechmayrs Saison-Statistik>>>

"Jeder einzelne Sieg ist in ein großes Privileg. Nichtsdestotrotz war das Ziel eine Kugel oder eine Medaille, das habe ich nicht geschafft", gibt sich Kriechmayr gewohnt selbstkritisch. "Aber die Abfahrts-Saison war sehr gut, es war mein bestes Jahr."

Damit haben sich zwei Rennläufer die zehn Abfahrtsrennen im Weltcup aufgeteilt, denn die anderen sechs Bewerbe gewann Aleksander Aamodt Kilde.

Der Norweger, der am Mittwoch in den Pyrenäen Sechster wurde, hatte sich damit vorzeitig die kleine Kristallkugel vor Kriechmayr gesichert. "Man muss neidlos anerkennen, wenn es einen Athleten gibt, der sechs Mal gewinnt, der durch die Saison wesentlich konstanter ist", zollt Kriechmayr dem Skandinavier Respekt.

Weltcupstände>>>

Hemetsberger: "Nicht damit gerechnet, dass es so gut geht"

Ein hörbar verkühlter Hemetsberger freut sich derweil über eine starke Fahrt, bei der nur ein Zehntel zum Sprung aufs Stockerl fehlte.

"Ich habe alles reingehauen, was ich gehabt habe und eigentlich nicht damit gerechnet, dass es so gut geht. Von dem her bin ich natürlich sehr glücklich", meint der Oberösterreicher.

Otmar Striedinger wurde als drittbester Österreicher Achter. Trotz seines zweitbesten Saison-Ergebnisses war der Kärntner unzufrieden. "Es war heute viel mehr möglich. Wenn man bei der letzten Zwischenzeit noch drei Zehntel vorne war, dann kann man auch mit einem achten Platz nicht zufrieden sein."

Ein Fehler in der Zielkurve brachte den 31-Jährigen um seinen Lohn. "Im Ziel sind mir die km/h abgegangen, da habe ich dann eine gescheite Watschn gekriegt." Für seinen siegreichen Teamkollegen freut sich Striedinger aber aufrichtig. "Der Vinc hat verdient gewonnen, weil er einfach diese Passage mit Köpfchen gefahren ist."

Schwarz im Pech: "Es hat gefühlt 20 Grad"

Marco Schwarz belegte in seiner erst vierten Spezialabfahrt Rang 16 und ging damit Punkte-mäßig leer aus, da beim Saisonfinale nur die Top-15 Weltcupzähler machen. Pech hatte der Kärntner durch seine hohe Startnummer.

"In der Früh war es pickelhart. Jetzt bei uns hinten nach hat es zu schmieren angefangen. Es hat da gefühlt 20 Grad. Aber es ist ein Outdoor-Sport, von dem her rege ich mich da nicht auf, die Schnellsten haben gewonnen", sagt der 27-Jährige.

"Ich weiß, dass ich da halbwegs vorne mitfahren kann und dass ich da für nächstes Jahr noch Luft nach oben habe."

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