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"Leute verunglücken auch zu Hause" - Ski-Star lässt aufhorchen

Der italienische Abfahrer Dominik Paris sorgt mit seinen Aussagen für Gesprächsstoff. Nicht die Geschwindigkeit sei das Problem, so der dreifache Kitzbühel-Sieger.

"Leute verunglücken auch zu Hause" - Ski-Star lässt aufhorchen Foto: © GETTY

Die Meinung des Super-G-Weltmeisters von 2019 ist ähnlich direkt wie seine Linie. Der Adrenalin-Junkie spricht sich im Gespräch mit dem Schweizer "Blick" gegen die Sperrung jener Piste aus, auf der sein Teamkollege Matteo Franzoso in einem Trainingscamp vergangenen Monat tödlich verunglückt ist.

"Das Drama um Matteo ist auch mir sehr nahegegangen. Trotzdem kann ich nicht nachvollziehen, dass diese Piste plötzlich viel zu gefährlich sein soll. Fakt ist: Auf dieser Piste in La Parva wird seit ungefähr 40 Jahren Abfahrt trainiert und bis in diesem Herbst ist hier nie etwas Schlimmes passiert. Und ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass an der Stelle, wo Matteo gestürzt ist, etwas derart Schreckliches geschehen könnte."

Nicht Geschwindigkeit, sondern menschliches Versagen und Kurven das Problem

Auch bei anderen schweren Stürzen wäre nicht die Geschwindigkeit Schuld gewesen, so Paris. Als Grund für die Bruchlandung von Cyprien Sarrazin vergangenes Jahr in Bormio nennt der mehrfache Sieger dieser Abfahrt beispielsweise die mangelhafte Pistenpräparierung.

Auch beim Sturz von Aleksander Aamodt Kilde sei nicht der Rennläufer oder die Geschwindigkeit ausschlaggebend gewesen. Hier hätte die Rennfreigabe des Arztes, der Kilde trotz Grippe starten ließ, nicht erteilt werden dürfen, so der Italiener.

Zusätzlich erklärt der Südtiroler, dass Personen bereits bei viel banaleren Dingen gestorben seien: "Es kommt auch immer wieder vor, dass Menschen zu Hause beim Treppensteigen tödlich verunglückt sind."

Kinderabfahrt Crans-Montana

Auch betreffend zukünftiger Rennen spricht Paris Klartext: Er plädiert für eine möglichst direkte Kurssetzung. Die WM-Strecke in Crans-Montana sei eine Kinderabfahrt gewesen, das solle sich wieder ändern, so der Abfahrts-Spezialist. Wird Paris von der FIS erhört, können sich Zuschauer, Fans sowie Rennfahrer in Zukunft auf vielleicht noch spektakulärere Abfahrten einstellen.

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