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ÖSV-Damen nach Odyssee in Levi angekommen

Damenteam muss vom Trainingslager in Schweden ordentlichen Umweg nehmen.

ÖSV-Damen nach Odyssee in Levi angekommen Foto: © getty

Nach langer Anreise haben es die ÖSV-Damen am Mittwoch in ihr Hotel nach Levi - 135 km nördlich des Polarkreises - geschafft.

Aufgrund strenger Sicherheitsbestimmungen durfte der Tross nicht direkt aus dem Trainingslager in Schweden nach Finnland einreisen, das Team musste zuerst zurück nach Österreich reisen, ehe es via Bubble in Zürich nach Lappland - 1000 km nördlich der finnischen Hauptstadt Helsinki - fliegen konnte.

Erst ein negativer Coronatest gewährte Einlass in die Blase, ein Charterflug brachte den Weltcup-Tross aus der Schweiz nach Finnland, und erst nach einem weiteren negativen Test durften die Athletinnen das Flughafengebäude verlassen.

In Levi, dem größten und bekanntesten Wintersportzentrum Finnlands, stehen für die Alpin-Damen am 21. und 22. November zwei Weltcup-Slaloms auf dem Programm (beide Rennen im LIVE-Ticker).

Damen-Team diszipliniert

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Österreichs Damen-Rennsportleiter Christian Mitter ortet in seiner Mannschaft im Umgang mit der Situation hohe Disziplin. Jede habe ihre Lebensumstände, andererseits gäbe es da auch das Gemeinschaftsprojekt. "Es gibt gewisse Regeln und Normen, an die wir uns halten sollen. Spitzensportler sind generell sehr disziplinierte Leute. Dadurch ist ihnen schon klar, dass es für sie um viel geht, aber auch für ihr näheres Umfeld und die Mannschaft."

Man versuche alles, damit sich die Läuferinnen auf das Skifahren konzentrieren können, aber es sei nicht fernzuhalten.

"Allein bei einer Anreise, wie wir sie heute hatten, da ist jedem klar, dass die Sachen anders sind. Wir versuchen das anzunehmen, unsere Punkte abzuarbeiten, damit wir alle gesund an den Start bringen. Und das Gesund-an-den-Start-Bringen hat heuer noch einmal eine neue Dimension bekommen."

Im Flugzeug nach Kittilä - 15 km vom Skigebiet entfernt - saß vorschriftsgemäß mit Maske auch Bernadette Schild, die fast ein bisschen Bammel vor der Landung hatte. "Ich glaube, hier ist noch nie so ein großes Flugzeug gelandet. Beim Einsteigen haben wir uns Gedanken gemacht, ob die Landebahn zum Bremsen schon lang genug ist", erzählte die Salzburgerin.

Die Levi-Reise sei auch ohne die ganzen Umstände schon immer eine sehr lange gewesen, und heuer erst recht. "Aber bis jetzt bringt mich das noch nicht aus der Ruhe."

"Priviligierte" Situation

Es sei ein besonderes Jahr, es sei eine besondere Reise gewesen. Und es sei natürlich nicht so angenehm, wenn das Erste am Flughafen ein Coronatest sei. Aber man könne immerhin miteinander trainieren, miteinander essen, man habe seine sozialen Kontakte dabei. Anders als beispielsweise ihr Partner. "Der geht arbeiten und dann heim. Das war's. So ist halt jetzt einmal das Leben. Da sind wir gerade sehr privilegiert", weiß Schild.

Bernadette Schild freut sich auf den Start
Foto: © GEPA

Und trotz allem fühlte es sich ein paar Stunden später schon nach einer ganz normalen Rennvorbereitung an, erwähnte sie. Auch wenn dann die Zuschauer fehlen würden und sie Computer-Interviews führen müsse. "Nichstdestotrotz glaube ich, was das Rennen selbst betrifft, ändert sich nichts. Auch wenn sonst alles anders ist: Start und Ziel sind gleich geblieben, und dazwischen ist alles, so wie es immer war."

Und das heißt es, so schnell wie möglich zu bewältigen. Am Samstag und am Sonntag, denn gleich zwei Slaloms sind angesetzt.

Direkte Anreise aus Schweden nicht möglich

Aufgrund der ständigen Coronatests dürfen sich die Sportlerinnen auch Zimmer teilen, so sie aus einer Trainingsgruppe kommen. Katharina Liensberger wohnt aber in einem Einzelzimmer. Auch sie hat großes Verständnis dafür, dass die Hygiene-Vorschriften so streng sind. Beispielsweise war die direkte Anreise vom Training in Schweden nach Finnland nicht möglich.

"Mit den Sicherheitsmaßnahmen gilt es respektvoll umzugehen. Wir sind ja alle dankbar, dass wir überhaupt hier sein und Skifahren dürfen. Viele andere würden sich nichts mehr wünschen, als ihren Job ausüben zu können. Das ist genau das, was wir dürfen", sagt die Vorarlbergerin.

Verzichten muss Liensberger aber in Levi und dann auch kommende Woche bei ihrem Heimrennen in Zürs auf Zuschauer am Pistenrand. "Ich wünsche mir, dass das schnell wieder in den Normalzustand übergeht. Die Leute geben mir brutal viel Motivation, das ist extrem zu spüren. Ich bin aber dankbar über alle, die daheimsitzen und mir die Daumen drücken."

In den vergangenen Jahren sei auch ihre Mama in Levi mit dabei gewesen, die ihr natürlich abgehe. "Die Umstände sind anders, es heißt, sich auf das Wesentliche zu besinnen, egal was Drumherum passiert. Das macht es sehr speziell."

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