Katharina Truppe: Olympia als großes Ziel im Notizbuch
Die Kärntnerin will nach ihrem ersten Weltcupsieg nachlegen. Lockerheit und Freude sollen jedoch nicht abhanden kommen.
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Auf der Wunschliste der Skirennläuferin Katharina Truppe für die vergangene Saison stand ein Weltcupsieg.
Für 2025/26 wird "Teilnahme an den Olympischen Spielen" vermerkt, denn die Kärntnerin will trotz des Erfolges in Åre und damit dem ersten in ihrer langen Karriere in der Realität verhaftet bleiben und die Schritte der Reihe nach setzen.
Der erste erfolgt am Samstag beim Weltcup-Slalom in Levi, dort stand sie bei 13 Versuchen 2019 als Dritte auch einmal auf dem Podest. Den Notizblock mit dem formulierten zu erfüllenden Traum fand die manchmal laut eigener Einschätzung etwas vergessliche 29-Jährige erst nach der Saison wieder.
"Dass da tatsächlich ein erster Weltcupsieg draufgestanden ist, das war richtig schön. Das habe ich nicht mehr gewusst. Ich wollte es anscheinend echt schaffen, ich hatte es im Hinterkopf und es hat mir geholfen, dass ich da dran bleibe", schilderte die WM-Dritte in der Team-Kombination von Saalbach-Hinterglemm ihre Gedanken.
Bei Sommertraining locker im Kopf
Der erste Weltcupsieg verhalf Truppe zu einer lockereren Einstellung im Sommertraining in Ushuaia, wo die Bedingungen von Eis- bis Salzpiste alles umfassten.
"Ich habe mir gedacht, ich weiß, ich habe gewonnen, ich kann es. Mit einer Medaille in der Wohnung und den Åre-Sieg ist ab und zu auch ein schwieriges Training leichter zu bewältigen. Weil man einfach weiß, das habe ich geschafft. Ich könnte es noch einmal schaffen, da will ich wieder hin." Der Siegeslauf komme ihr schon immer wieder mal in den Sinn, wenn sie so daheim auf der Couch liege und den Pokal betrachte.
Angesetzt hat Truppe auch im Kraftbereich und über die Saison verlorene Kilogramm langsamer aufgebaut. "Es sind meistens so um die vier Kilogramm. Die muss ich dann im Sommer wieder zunehmen. Mein Ziel wäre, die Kilos mehr zu halten. Denn ein bisschen Reserve wäre gut."
Ansonsten habe sie es ähnlich gehalten wie im Sommer davor. "Weil ich da gut dagestanden bin. Ich war auch wenig krank, weshalb wir vergangenes Jahr mehr Grundlagentraining eingeschoben haben. Das hat gut angeschlagen, das haben wir heuer weiter verfolgt."
Olympia: Klares Ziel, aber keine Selbstverständlichkeit
Hinter der zweitplatzierten Katharina Liensberger war Truppe als 13. die zweitbeste österreichische Slalomläuferin im vergangenen Weltcup-Winter, hatte als Achte von Kranjska Gora nur ein weiteres Top-10-Resultat stehen.
Katharina Huber folgte auf 14, Franziska Gritsch auf 30, Katharina Gallhuber auf 31 und Lisa Hörhager auf 40. Es punktete keine weitere ÖSV-Läuferin. Truppe gibt sich aber bescheiden und nennt die Teilnahme am Olympiaslalom in Cortina d'Ampezzo am 18. Februar 2026 ihr oberstes Saisonziel.
"Das ist nicht immer selbstverständlich, bei Olympia dabei zu sein. Du weißt nie, was ist. Ich will davor einfach prinzipiell einmal gute Ergebnisse fahren, damit ich keine Diskussion bin. Dass ich sage, okay, die Truppe hat die Berechtigung, da zu starten."
Am Podest zu stehen oder zu gewinnen, mache aber süchtig, musste sie zugeben. Daher wird am Notizblock noch etwas mehr stehen. "Es ist schon ein cooles Erlebnis. Ich werde es mir schön zurecht schreiben, wie ich es mir halt denke."