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Norwegischer Ski-Star im Sponsoren-Zwist mit eigenem Verband

Der 23-Jährige trat unerlaubt in einer Werbekampagne auf. Damit geht der Marketing-Zwist bei den Norwegern in die nächste Runde.

Norwegischer Ski-Star im Sponsoren-Zwist mit eigenem Verband Foto: © getty

Einmal mehr gibt es Sponsoren-Zoff im norwegischen Ski-Team. Nach Henrik Kristoffersen 2019 und Pal Kleven im vergangenen Sommer ist es nun Lucas Braathen, der für Unmut beim nationalen Ski-Verband NSF sorgt.

Der 23-Jährige trat in einer Werbekampagne der Modemarke "J. Lindberg" auf, der allerdings ein Konkurrent von "Helly Hansen" ist, das wiederum den NSF ausstattet.

In Norwegen wird die Vermarktung der Athleten zentral vom Verband gesteuert. Deswegen zog schon Kristoffersen vor vier Jahren vor Gericht, weil man ihm das Tragen des Logos von "Red Bull" auf seinem Helm untersagte. 

Braathens Vater: "Lucas ist besorgt"

Im November des Vorjahres wurde von einem Rechtsausschuss schließlich entschieden, dass die Ski-Stars einen Teil ihrer Bildrechte an den Verband abtreten müssen. Wie groß dieser ausfällt müsse aber einvernehmlich festgelegt werden.

Deswegen forderten daraufhin mehrere Athleten die Kontrolle über ihre Bild-Rechte ein - darunter auch Braathen und Teamkollege Alexander Aamodt-Kilde. 

Braathens Vater Björn meinte zuletzt gegenüber dem TV-Sender "NRK": "Lucas ist besorgt um die Gemeinschaft, darum, dass der Verband gut finanziert sein sollte und dass er einen ausreichend großen Teil der Bildrechte der Athleten erhalten sollte, um ihn an seine Sponsoren zu verkaufen. Aber wir haben es immer noch nicht geschafft, ein Treffen zu vereinbaren, indem wir verhandeln können, wo diese Grenzen liegen sollen."

Kollegen üben Kritik an Braathen  

Hinter den Kulissen soll es breites Unverständnis über Braathens Aktion geben, wie "NRK" berichtet. Hinter vorgehaltener Hand wird diese von anderen Ski-Stars als "große Dummheit" und "nicht das Klügste" bezeichnet, wie es heißt. 

"Uns ist klar, dass dies eine Sichtweise sein kann, und wir respektieren das", so Braathens Vater. Ihm sei die "Provokation" gegenüber Verbands-Sponsor "Helly Hansen" durchaus bewusst.

Das norwegische Team habe nun die Verbands-Verantwortlichen zu einem Treffen geladen, wo über das weitere Vorgehen in der Causa beraten werden soll.


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