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Matthias Mayer dachte übers Karriereende nach

Warum sich der dreifache Olympiasieger doch fürs Weitermachen entschied:

Matthias Mayer dachte übers Karriereende nach Foto: © GEPA

Der Sommer ist für Skirennläufer normalerweise eine eher ruhigere Zeit. Matthias Mayer hat ereignisreiche Monate hinter sich.

Nach dem sportlich großen Erfolg im Winter, in dem der Kärntner in Peking sein drittes Olympia-Gold gewann, musste er im Sommer mitansehen, wie seine Heimatregion von schweren Unwettern heimgesucht wurde. Zwar blieb Mayers Heimatort verschont, in den Nachbargemeinden richteten die Naturgewalten aber große Schäden an.

Da rückte auch der dreifache Olympiasieger zur Hilfe aus. "Ich hab' einfach mitgeschaufelt. Man hat dort jede helfende Hand gebraucht", erzählt Mayer.

Schon lange davor gab es in seiner Heimat zahlreiche Feierlichkeiten und Ehrungen für den Olympia-Helden. "Es war schon ein Routine-Programm", grinst Mayer bei einem Medientermin beim Stanglwirt in Going vor der Kulisse des Wilden Kaisers, "aber natürlich ein schönes".  

"Ich habe mir nach der Saison schon die Frage gestellt, ob ich weiter tun soll oder nicht."

Matthias Mayer

Während die Feiern schon Routine sind, ist Mayers Erfolg einzigartig. Er ist der erste Alpine Skirennläufer, der bei drei Olympischen Spielen in Folge Gold geholt hat.

Ein "gewaltiger Erfolg", wie es Mayer selbst formuliert. Ein Erfolg, der beim 32-Jährigen die Frage hochkommen lies, ob da überhaupt noch mehr kommen kann.  

"Ich habe mir nach der Saison schon die Frage gestellt, ob ich weiter tun soll oder nicht", gesteht Mayer. "Aber ich habe einfach so einen Spaß beim Skifahren, dass das dann gar kein langes Thema war. Am Ende war es klar. Ich freue mich jetzt auf die nächsten Jahre."

In diesen stehen noch einige Punkte auf Mayers To-Do-Liste. "Es sind schon noch ein paar sportliche Ziele ausstehend", sagt der Kärntner.

WM-Medaille und Kristallkugel als Antrieb

Dazu gehören unter anderem eine WM-Medaille und eine Kristallkugel. Beides fehlt bisher noch in der Trophäen-Sammlung des dreifachen Olympiasiegers.

Die nächste Chance auf einen WM-Medaille bietet sich bereits im kommenden Februar in Courchevel/Meribel, 2025 steigt dann die Heim-WM in Saalbach ("Das ist schon ein Ansporn").

"Eine WM-Medaille ist das Ziel, es ist sicher das Highlight der Saison. Am Ende geht es aber hoffentlich auch um die Kugel", hat sich Mayer viel vorgenommen.

In der Saison 2020/21 musste sich Mayer im Kampf um sein erstes Kristall nur Beat Feuz geschlagen geben, im vergangenen Winter reichte es nach einer durchwachsenen Weltcup-Saison mit lediglich einem Abfahrtssieg in Lake Louise und zwei weiteren Podestplätzen nur zu Rang fünf im Disziplinen-Weltcup. In der Super-Wertung belegte Mayer nach vier Stockerlplätzen Rang vier.

Mayer: "Da habe ich angefangen zu Grübeln"

"Ich habe mich letztes Jahr speziell auf Olympia vorbereitet, was ja sehr gut funktioniert hat. Ich habe die Saison stark angefangen, in Gröden und Bormio ist es mir dann nicht so gelungen, da habe ich speziell auf Kilde, was die Kugel angeht, Punkte verloren. In Gröden tue ich mir immer schwer, da komme ich nicht so ins Fahren, wie ich mir das wünsche. Das ist schon ein großes Ziel, dass ich das noch hinkriege. In Bormio hätte ich mir auch mehr erwartet. Da habe ich schon angefangen zu Grübeln und gedacht, da muss ich mich raustrainieren", erzählt Mayer.

Solche Rückschläge können aber auch Ansporn sein, erklärt der Gewinner von elf Weltcup-Rennen, dennoch würde er in der kommenden Saison gerne darauf verzichten. Mayer will gleich zu Beginn des Winters wieder vorne mitmischen.

"Dass ich in Lake Louise gleich mal vorne dabei bin, das ist ein Schritt, der mir persönlich wichtig ist. Damit ich merke, dass es passt."

Wie schlägt sich Mayer in der kommenden Saison?
Foto: © GEPA

Der Formaufbau für die neue Saison läuft aktuell wie geplant. Nach dem Schnee-Training in Chile absolvieren die ÖSV-Asse aktuell einen Regenerationskurs in Tirol, bevor es zur finalen Vorbereitung auf die Gletscher in Österreich und der Schweiz geht – sofern es das Wetter zulässt.

"Ich bin zufrieden, es passt", sagt Mayer über seine aktuelle Form. Danach stieg er bei einem speziellen Box-Training unter anderem gegen Teamkollege Vincent Kriechmayr in den Ring. Der Spaß soll bei all der Schufterei für den Winter nicht zu kurz kommen.

Und darauf kommt es schließlich ja auch an, denn wie Mayer sagt: "Der Plan ist, so lange zu fahren, wie es Spaß macht."

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