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Marcel Hirscher fehlen 2,5 Sekunden auf die Weltspitze

Der Salzburger will im Jänner wieder in den Weltcup einsteigen. "Ein bisschen Arbeit habe ich noch", sagt der ehemalige ÖSV-Fahrer über seine aktuelle Slalom-Form.

Marcel Hirscher fehlen 2,5 Sekunden auf die Weltspitze Foto: © GEPA

Während sich der Weltcup-Tross auf die Überseerennen vorbereitet, arbeitet Marcel Hirscher in der Heimat auf sein zweites Comeback hin.

Der achtfache Gesamtweltcupsieger will im Jänner wieder in den Weltcup einsteigen, wann und wo genau ließ der mittlerweile für die Niederlande fahrende Salzburger in der ServusTV-Sendung "Sport und Talk" am Montagabend offen.

Hirscher fühlt sich auf gutem Weg, will aber nichts erzwingen. "Umso früher, umso besser. Was ich nicht mehr mache, ist, so unvorbereitet wie letztes Jahr in Gurgl an den Start zu gehen", sagte er.

Damals war er nach mehr als fünfeinhalbjähriger Pause gerade in den Weltcup zurückgekehrt und mit der Eispiste nicht zurechtgekommen. Eineinhalb Wochen später zog er sich im Training einen Kreuzbandriss im linken Knie zu.

2,5 Sekunden Rückstand im Training in Sölden

Heuer will er nichts überstürzen und erst dann zurückkommen, wenn "ich halbwegs konkurrenzfähig bin, wenn alles gut geht, dass eine Qualifikation für den zweiten Durchgang möglich ist".

Ende September hat er mit dem Stangentraining begonnen, Anfang November die ersten Trainingseinheiten im Weltcup-Umfeld absolviert. 2,5 Sekunden lag er dabei in Sölden zurück. "Ein bisschen Arbeit habe ich noch", meinte Hirscher.

Sein Kampfgewicht habe er wieder und "ich fühle mich wesentlich wohler als letztes Jahr. Ich habe eine riesengroße Freude, dass ich draußen sein kann. Schön, dass ich wieder einige Schwünge treffen kann. Ob das zum schnell Skifahren reicht, keine Ahnung, es wird sehr schwierig werden", erklärte der 36-Jährige.

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"Materialschlacht" im Slalom

Der einstige Superstar, der im Sommer zum zweiten Mal geheiratet hat, hat bisher fast nur Slalom trainiert, im Riesentorlauf erst einen Trainingstag absolviert. Das wird er in dieser Woche forcieren.

Auch am Materialsektor gilt es noch zu arbeiten. Im Slalom hat sich der Sport "zu einer Materialschlacht" entwickelt, so seine Beobachtung. "Man merkt, welche Marken und welche Abstimmungen am Tag X gut funktionieren. Das Set-up ist schwer zu durchblicken, auch für uns", sagte Hirscher.

Hirscher hofft auf besseres Olympia-Feeling

Frühester Zeitpunkt seines Comebacks könnte Madonna di Campiglio am 7. Jänner sein, also ziemlich genau ein Monat vor den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo. Hirscher ist zweifacher Olympiasieger (2018 in Pyeongchang), seine Liebe zu den Spielen unter den fünf Ringen hält sich aber in Grenzen.

Er hofft, dass sich dies bei Olympia in den Alpen und damit einer traditionsreichen Wintersportregion ändert. "Ich lasse mich gerne positiv überraschen. Ich hoffe, dass es Spiele werden, die transportieren, was ich mir immer gewünscht habe. Die Spiele, wo ich war, waren nicht sonderlich klasse, es war nicht das Drumherum, wie man es sich als junger Athlet vorstellt", erklärte der siebenfache Weltmeister.

Sportlich wird der einstige Dominator dahingehend "schauen, dass ich so fit wie möglich bin. Aber die Zeit ist nicht stehen geblieben. Ich bin 36, war sechs Jahre weg. Ich bin als Profisportler schon eher ein Auslaufmodell".

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