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"Wenn der Hut brennt, wird es auch mich brauchen"

Bei seinem DTM-Ausflug spricht der Ex-Skistar über alte Zeiten und neue Ziele mit seiner Ski-Marke.

Ex-Ski-Star Marcel Hirscher hat am Samstag vor dem DTM-Rennen in Spielberg in einem Audi R8 LMS Fans über den Red Bull Ring pilotiert.

Auf dem Dach des Autos waren Ski seiner Marke Van Deer angebracht. Kurz vor seinem speziellen Auftritt sprach der 33-Jährige auch über Erwartungen an "seinen" Star Henrik Kristoffersen, seine Rolle und Ziele im kommenden Weltcup-Winter, sein Zeitmanagement und seine bleibende Popularität.

Frage: Sind Sie bei der DTM sportlich auf dem Laufenden? Verfolgen Sie generell das Geschehen im Motorsport?

Hirscher: Nicht wirklich mehr. Es hat sich ein bisschen was geändert, es ist selten fad. Es ist so, dass eigentlich nie Zeit ist, dass ich sage, ich schaue mir das und das an, nicht einmal MotoGP oder Motocross. Das Zeitmanagement hat sich ein bisschen verschoben.

Frage: Wenn sich aber die Möglichkeit zu seinem Auftritt wie jetzt bei der DTM bietet, ist das...?

Hirscher: Unglaublich. Da kann man nur Danke sagen. (Das Testen in/Anm.) Misano war so eindrücklich für mich. Es ist so faszinierend, du glaubst, es ist Autofahren. Du denkst dir, du fährst eh ansprechend, bist aber meilenweit weg. Markus Winkelhock ist dann einmal sieben Runden mit mir zumindest gefühlt auf Anschlag gefahren, und mir war speibschlecht. Für mich war der Tag dann eigentlich gelaufen. Heute möchte ich den Menschen eine Freude und das Teilhaben ermöglichen. Es wird keine Bestzeit werden.

Frage: Wie präsent werden Sie im Winter im Ski-Weltcup sein? Werden Sie auch bei Rennen dabei sein oder sind Sie eher der Bürotyp?

Hirscher: Ich werde eher analysieren, weil ich vor dem Fernseher wahrscheinlich noch mehr analysieren kann als auf der Strecke. Aber es wird eine Kombination sein und kommt natürlich auch darauf an, inwieweit wir performen. Wenn der Hut brennt, dann wird es auch mich brauchen. Wenn alles halbwegs okay ist, reicht es wahrscheinlich auch aus der Distanz. Dass ich mich 'just for fun' irgendwo dazustelle - nicht unbedingt.

Frage: Der Rummel um Sie reißt nach Ihrer aktiven Karriere nicht ab. Haben Sie das erwartet?

Hirscher: Ich könnte natürlich bei so einmaligen Geschichten auch nein sagen, dann würde das schon alles weniger werden. Aber wenn ich meinen Vorgänger so beobachte und sehe, wie es um seine Person steht, dann wird es noch eine sehr lange Zeit in milderer Form weitergehen. Aber mir geht es gut, es ist fein. Die neue Situation mit Van Deer-Red Bull Sports ist einfach eine schöne Aufgabe. Da ist uns allen nicht langweilig.

Frage: Haben Sie noch Albträume in der Nacht, dass Sie aufwachen und an den Kampf um den Gesamtweltcup denken?

Hirscher: Nein, nein, schon lange nicht mehr. Ich schaue nach wie vor, dass ich so weit fit bin, dass ich mit den Jungs testen gehen kann - und darauf freue ich mich. Skifahren hat mir immer getaugt, das kann ich nach wie vor machen.

Frage: Was sind die Ziele für die erste Saison mit Van Deer im Weltcup? Muss ein Sieg her? Henrik Kristoffersen ist einer, der schon einiges gewonnen hat.

Hirscher: Der Henrik muss gewinnen - für sich. Wir haben kein Problem damit, aber für sich definitiv. Henrik ist das Siegen gewohnt, und nur das kann der Anspruch sein.

Frage: Wie schauen für Sie die nächsten Wochen bis zum Saisonstart in Sölden aus?

Hirscher: Ich werde auch Skifahren müssen bald einmal und für die nächstjährige kommerzielle Linie weiter testen. Es ist einfach schön, wenn man den Endkonsumenten wirklich ein Stückchen von meiner Gefühlswelt mittransportieren kann. Dann werden wir uns sicherlich in Richtung Gletscher bewegen, den Jungs zuschauen. Sölden kommt halt in wirklich großen und schnellen Schritten. Vier Wochen hört sich viel an, aber inklusive Schlechtwetterfronten reden wir wahrscheinlich von zehn Trainingstagen nur.

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