Spitzensport keine gute Übung für den Alltag
Ungezwungen zu sein - das hat bei Hirscher viel Freude an den Dingen zurückgebracht. "Ich habe die Leidenschaft zum Skifahren wiederentdeckt. Ich suche mir coole Tage aus, wenn das Wetter gut ist."
Das gilt auch für andere Freizeit-Tätigkeiten, seien es Touren abseits der Pisten oder Enduro-Ausfahrten mit Freund und Dakar-Sieger Matthias Walkner - laut dem Hirscher auch auf dem Bike schon viel Talent beweist.
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Die Abwechslung ist es, die dem Ex-Dominator des Ski-Weltcups antreibt. Auch der Kontrast zum Spitzensport, dessen Korsett er sich jahrelang anziehen musste.
"Die Schnelllebigkeit und der hundertprozentige Einsatz wie im Spitzensport ist für das tägliche Leben eher kontraproduktiv. Es ist momentan eine Traum-Situation, dass ich den Tag so gestalten kann, wie ich will."
Interessante Beobachtung über Ski-Weltcup
Das kann auch einmal ein Ski-Rennen im Fernsehen umfassen - muss es aber nicht. "Ich war heute auf einer Ski-Tour und habe daheim das Ergebnis angeschaut. Den RTL in Alta Badia habe ich gesehen."
In der letzten Saison, der ersten ohne Marcel Hirscher als Aktiven, sah er genug Rennen, um eine Meinung zu bilden: "Schlussendlich hat der Beste gewonnen, aber ich war verwundert. Nicht über Einzelleistungen, sondern über manchen taktischen Fehler oder ungewöhnliche Ausfälle. Da habe ich mich schon gefragt: Wie viel habe ich beigetragen, dass andere noch mehr aus sich rausholen konnten?"
So schnell es wieder möglich ist, will sich Hirscher auch Rennen vor Ort ansehen. "Wahrscheinlich nicht im Zielbereich, weil mich doch mehr interessiert, was auf der Strecke passiert."
Zumal einen die Kameras und Reporter im Zielbereich auch öfter erwischen. Aber was seine öffentlichen Auftritte betrifft, scheint Hirscher für sich ein Maß gefunden zu haben, das ihm gefällt: "Vielleicht wird es ein alljährliches Stelldichein. Aber so ist es für mich angenehm geworden. Und ich freue mich, auch mal wieder einfach so, wo hingehen zu dürfen."