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Kilde-Show auf der Streif - kein Podest für ÖSV-Team

Der Speed-King schlägt zurück und erobert eindrucksvoll die Streif! ÖSV-Team mannschaftlich mit Steigerung, aber ohne Podestplatz:

Kilde-Show auf der Streif - kein Podest für ÖSV-Team Foto: © GEPA

Der Speedking schlägt eindrucksvoll zurück!

Einen Tag nach einer großen Schrecksekunde in der Abfahrt am Freitag steht Aleksander Aamodt Kilde wieder ganz oben. Der Norweger zaubert bei leichtem Schneefall eine Top-Fahrt auf die Streif und deklassiert den Rest des Feldes einmal mehr. Für Kilde ist es der zweite Sieg in Kitzbühel und der fünfte Abfahrtssieg in dieser Saison. 

Alle Abfahrtssieger auf der Streif>>>

Kilde gewinnt mit 67 Hundertstel Vorsprung auf Ski-Oldie Johann Clarey (FRA). Der 42-jährige Franzose fährt zum bereits fünften Mal in Kitzbühel auf das Podest.

Dritter wird Travis Ganong (USA), der mit Nummer vier vor allem ab Steilhang-Ausfahrt überzeugt.

ÖSV-Paket in den Top 10

Für Österreichs Team gibt es einen Tag nach dem Triumph von Vincent Kriechmayr keinen Grund zum Feiern. Der Oberösterreicher wird wieder bester ÖSV-Läufer, diesmal muss er sich allerdings mit Rang 5 begnügen.

Vor dem Weltmeister ist das Rennen nach einem Sturz des US-Amerikaners Goldberg unterbrochen. Kriechmayr verliert vor allem im Gleitstück Zeit. "Die Unterbrechung war sicherlich nicht ganz ideal, die Spur wird nicht schneller. Das ist halt leider so, das gehört dazu. Unterbrechungen sind nie gut, wenn es schneit. Aber Aleks ist gewaltig gefahren", analysiert Kriechmayr.

Mannschaftlich gelingt dem rot-weiß-roten Team eine Steigerung. Mit Otmar Striedinger und Daniel Hemetsberger auf den Rängen 6 und 8 klassieren zwei weitere ÖSV-Läufer in den Top 10. Striedinger mischt bis zum Hausberg um einen Podestplatz mit, vergibt diesen aber durch einen Fehler bei der Anfahrt auf die Hausbergkante.

"Wie man hört, bin ich gesundheitlich nicht voll auf der Höhe. Da herunter musst du 100-prozentig fit sein. Vor dem Rennen habe ich gedacht, ich bin es. Bei der Fahrt habe ich aber ab der Seidlalm gemerkt, dass es nicht so ist. Ich hab mich dann nur noch heruntergekämpft", schildert Striedinger mit sichtlich belegter Stimme.

Stefan Babinsky (32.) und Andreas Ploier (40.) mussten erneut ohne Punkte abreisen, Julian Schütter stürzte und spürte danach ein Zwicken im Knie.

Ergebnis der Kitzbühel-Abfahrt>>>

Beat Feuz belegte in seinem letzten Rennen Rang 16. Nicht am Start war dessen Schweizer Landsmann Marco Odermatt, der wegen Knieproblemen Vorsicht walten ließ. Ziel für den Führenden im Gesamtweltcup ist ein Antreten beim Nacht-Riesentorlauf in Schladming am Mittwoch.

Kriechmayr: "Aleks war unglaublich stark"

Trotz der Schneefälle in der Nacht wurde die Abfahrt wie am Freitag vom Originalstart gefahren. Es kam ein zusätzlicher Vorläufer zum Einsatz, damit bereits die Startnummer eins eine möglichst saubere Rennlinie hat. Außerdem wurden die Startintervalle verkürzt.

Zwei Startnummern vor Kriechmayrs Nummer sieben war Jared Goldberg gestürzt, danach war das Rennen für ein paar Minuten unterbrochen. Die Wiederaufnahme erfolgte allerdings ohne Vorläufer, wodurch die direkt Nachfolgenden mit mehr Neuschnee auf der Piste zu tun hatten.

"Bei Schneefall eine Unterbrechung ist nie ideal. Aber Aleks war unglaublich stark. Ich glaube, denn hätte ich ohne Unterbrechung nicht geputzt. Natürlich hätte ich es gern ohne Unterbrechung gehabt, aber das gehört dazu", meinte Kriechmayr. "Das Glück ist ein Vogerl."

Kilde: "Cooles Battle" mit Kriechmayr

Für Kilde, der die Nummer 14 auf der Brust hatte, lief es - im Gegensatz zu den vergangenen Tagen - nach Plan. "Das Wetter ist schwierig. Das zweite Training war nicht optimal wegen der Hand. Aber heute habe ich ein gutes Gefühl gehabt und keine Schmerzen in der Hand und Vollgas gegeben", sagte er.

"In Kitzbühel kann man nie ganz locker sein. Das ist für den Kopf etwas schwierig." Mit Kriechmayr liefere er sich ein "cooles Battle" in der Disziplin - neben seinen fünf Siegen hat Kriechmayr drei, andere Siegergesichter in der Abfahrt gab es in diesem Winter noch nicht.

Abfahrts-Oldie jubelt am Podest

0,67 Sekunden lag der 30-Jährige vor Clarey, der seinem ersten Weltcup-Sieg damit weiter hinterherläuft. Mit dem Alter von 42 Jahren und 14 Tagen wäre er der älteste Sieger in der Geschichte gewesen.

Drei Chancen hat Clarey noch, ehe er voraussichtlich nach dieser Saison vom Wettkampfsport zurücktreten wird. "Die Ziellinie bei Grün zu überqueren, war das beste Gefühl meiner Karriere. Ich bin nur dankbar, hier bei meinem letzten Auftritt in Kitzbühel auf dem Podium zu sein", sagte er.

Aufzuhören hat auch der 34-jährige Ganong (+0,95) vor, der zuletzt im Dezember 2021 in Beaver Creek einen Podestplatz erklommen hatte.

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