Der ÖSV-Sportdirektor gibt diesen Weg gemeinsam mit Mitter vor. Das beginnt bei den Jüngsten und zieht sich bis in die Weltcup-Teams.
Der Nachwuchs soll durch ein technisches Leitbild, das in Vereinen, Schwerpunktschulen und Landesverbänden implementiert wird, und mehr Schnee-Trainingstage besser ausgebildet werden.
"Andere Nationen kommen in der Saisonvorbereitung auf 70 Schneetage, bei uns sind es vielleicht 45 oder 50, teilweise 35. Das ist schon bedenklich. Man braucht sich nicht wundern, warum wir nicht ganz da sind, wo wir eigentlich sein wollen", zeigt Stecher auf.
"Wir wollen Spitzensportler haben und keine Skilehrer"
Was das technische Leitbild angeht, spricht der ÖSV-Sportdirektor von einem "Paradigmenwechsel". Unter anderem soll das in den vergangenen Jahren infrage gestellte Stangentraining bei den jungen Jahrgängen wieder forciert werden.
"Wir wollen den Jüngsten gewisse Anhaltspunkte geben, die stimmen müssen, sonst wirst du dich schwer tun Richtung Weltspitze. Wenn diese Parameter erfüllt sind, darf aber jeder seinen eigenen Stil entwickeln. Dann fährt halt vielleicht mal einer wie Kraut und Rüben und ist trotzdem schnell. Das darf man auf keinen Fall verhindern", sagt Stecher. "Wir wollen Spitzensportler haben und keine Skilehrer."
Wir müssen wieder weg von: Das ist ein super Skifahrer, hat aber drei Sekunden Rückstand.
Auch Mitter fordert ein Umdenken. "Was ist ein guter Skifahrer und was ist ein schneller Skifahrer? Wir müssen wieder weg von: Das ist ein super Skifahrer, hat aber drei Sekunden Rückstand."
Auf Profi-Ebene, im Europacup und Weltcup, wurde eine sogenannte "Selection Guideline" eingeführt, mithilfe dieser Leistungen auf verschiedenen Ebenen besser skalierbar werden.
"Ich möchte keinem Europacupläufer das Gefühl geben, er kann tun, was er will, er wird nie im Weltcup fahren. Ich möchte aber auch keine geschützte Werkstätte im Weltcup haben. Wir haben ja noch immer sehr viele Leute in den Top 30 in den meisten Disziplinen, wo wir den Weg raus vorzeichnen müssen, damit die Plätze frei werden", erklärt Mitter. "Mir ist wichtig, dass jeder Athlet eine Perspektive hat."
Mario Stecher und Christian Mitter haben zweifelsfrei eine Perspektive für die Zukunft der Ski-Nation Österreich. Ob sich ihre Visionen erfüllen, werden die kommenden Jahre zeigen.