news

Lamparter: "Da zieht es dir so den Stecker"

Lamparter nach Großschanzen-Kombi bitter enttäuscht. Letzte Chance im Teambewerb:

Lamparter: Foto: © GEPA

Wieder ist Lukas Greiderer unmittelbar vor Johannes Lamparter ins olympische Kombinierer-Ziel gekommen. Waren die beiden Tiroler in der vergangenen Woche im Normalschanzen-Bewerb von Zhangjiakou Dritter und Vierter, wurden es am Dienstag die Ränge fünf und sechs.

Erneut rauschte auf dem giftigen Anstieg vor dem Ziel der spätere Sieger heran. Hatte es in der Auftakt-Konkurrenz aber für Greiderer noch zu Bronze gereicht, konnte Lamparter diesmal die Medaille nicht retten.

Dem 20-Jährigen bleibt damit nur noch der Teambewerb am Donnerstag, um von seinen ersten Spielen einen Podestplatz mitzunehmen. "Es ist bitter, im Moment bin ich schon sehr enttäuscht", sagt Lamparter über die wieder packende Entscheidung.

"Es tut weh, ich habe echt alles probiert. Ich habe mich echt gut gefühlt, und gehe dann wahrscheinlich den Schritt zu viel drüber und bin nicht mehr bereit, dass ich mitgehen kann auf den letzten Metern."

Medaille vor Augen blieb Lamparter am letzten Anstieg hängen

Gemeint ist seine Aufholjagd vom anfänglichen Rückstand von 1:27 Minuten nach dem Springen bis Mitte der dritten Runde an die Spitze.

"Es war das Ziel, dass ich das Tempo sehr, sehr schnell halte. Vor allem weil ich gemerkt habe, dass die hinten sehr knapp dazukommen. Ich hätte aber nie gemeint, dass die wieder kommen. Ich habe schon gemeint, als ich in den Stieg reingelaufen bin, dass es sich ausgeht für eine Medaille."

Man merke dann einfach, dass man über seinem Zenit sei. Dem Deutschen Johannes Rydzek ist es im Bewerb von der Normalschanze ähnlich gegangen. "Da zieht es dir so den Stecker und dann ist man fertig. Aus."

Chefcoach Christoph Eugen sah die Konkurrenten näher und näher kommen. "Die Norweger sind dahergerauscht. Die haben das gerochen, dass es vorne um die Medaillen geht. Leider hat (Lamparter) am letzten Kilometer ein bisschen die Kraft gefehlt."

Greiderer: "Soll ich mich vor ihnen hinstürzen?!"

Taktisch habe der Weltcup-Führende aber die richtige Entscheidung getroffen, meint der Trainer. "Wenn es um die Medaille geht, dann muss man etwas riskieren. Auf der Schanze hat er ein bisschen etwas liegengelassen und das war natürlich ausschlaggebend. Und wenn dann die besten Leute beieinander sind, ist logisch, dass da ein schneller Zug entsteht. Lukas (Greiderer) ist sicher mitgelaufen, aber Jörgen Graabak war besser und ist verdienter Olympiasieger."

Greiderer lief wieder ein starkes Langlaufrennen, diesmal fehlte aber ein wenig auf das Podest. "Ich habe alles rausgeholt. So wie Jörgen heute gelaufen ist, habe ich mir gedacht, der hat was vor, da hänge ich mich mal rein. Es war mega-hart und mega-cool. Dann noch unter die drei rein, das wäre zu viel gemeint gewesen. Mit dem fünften Platz bin ich schon zufrieden." Am Schluss-Anstieg habe er noch einmal alles investiert. "Der liegt mir mega-gut."

Der Absamer meinte auch, dass Lamparter wohl ein wenig demotiviert gewesen sei, als er aus den Medaillenrängen verdrängt gewesen war. "Der hat es echt so zum Greifen nahe gehabt und dann zischen die noch daher."

Und Greiderer hatte während der 10 km Gedanken an Schützenhilfe für Lamparter der anderen Art gehabt: "Ich habe mir unter dem Rennen schon gedacht, soll ich ihnen die Ski aufmachen oder mich vor ihnen hinstürzen?!"

Kommentare