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ÖSV-Adler bescheren Felder silbernes Deja-vu

Nach 34 Jahren jubelt der ÖSV-Cheftrainer bei Heim-WM erneut über Silber.

ÖSV-Adler bescheren Felder silbernes Deja-vu Foto: © GEPA

Für ÖSV-Cheftrainer Andreas Felder strahlt die Silbermedaille im Teambewerb bei der Nordischen Heim-WM in Seefeld ganz besonders.

Exakt vor 34 Jahren holte Felder ebenfalls am Innsbrucker Bergisel selbst WM-Silber im Teambewerb. "Wir haben ziemlich gleich angefangen, damals haben wir auch im Einzel keine gemacht und dann Silber am Bergisel", erinnert sich der Tiroler zurück.

Damals jubelte er mit Ernst Vettori, Armin Kogler und Günther Stranner über den zweiten Platz. Am Sonntag waren es Stefan Kraft, Daniel Huber, Michael Hayböck und Philipp Aschenwald, die ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberten.

Ein Ruhepol für seine Schützlinge

Doch auch im Moment des Erfolges verlor Felder seine Bodenhaftung nicht. "Ich bin nicht einer, der übermäßig ausflippt, wenn es gut geht und wenn wir was gewonnen haben, und ich bin auch nicht derjenige, der herumflippen anfängt, wenn es nicht geht", meinte er nach dem Springen gefasst.

Er sehe seine Rolle auch darin, seine Springer möglichst unaufgeregt in die richtigen Bahnen zu lenken. "Ich glaube, es ist wichtig, dass man Ruhe ausstrahlt. Die Buben und auch die anderen Trainer stehen schon genug unter Strom", so der 56-Jährige.

Er versuche stets, die oftmals herrschende Hektik vor und während Bewerben herauszunehmen. "Meine Aufgabe ist dann immer, alle in die Phase hineinzubringen, in der sie sich auf sich selber konzentrieren und es wieder laufen lassen können."

"Tut der ganzen Mannschaft gut"

Die Silbermedaille bedeute ihm natürlich viel, auch weil es nach seiner Amtsübernahme nicht reibungslos gelaufen sei. "Am Anfang der Saison war das Selbstvertrauen nicht da. Sie haben nicht an die eigenen Stärken geglaubt. Aber wir haben sie jetzt langsam wieder hingekriegt. Ich glaube schon, dass die Medaille der ganzen Mannschaft sehr gut tut."

Ihm sei es wichtig gewesen, dass alle gemeinsam einen Schritt nach vorne machen. "Wir haben versucht, uns gemeinsam zu verbessern und zu stabilisieren. Man braucht eine Mannschaft, nicht nur Stefan Kraft, andere mussten nachrücken. Das ist uns Gott sei Dank gelungen, dass sie einen Schub gemacht haben."

Ähnlich wie 1985

Der Beginn der WM erinnere ihn frappierend an die Titelkämpfe 1985. In Seefeld auf der Normalschanze legte er selbst dann noch Normalschanzen-Silber nach. Weitere Medaillen seien natürlich auch diesmal das große Ziel. "Der zweite Platz sollte uns schon Auftrieb geben, aber auf der kleinen Schanze werden wieder neue Listen geschrieben und es fängt wieder bei Null an."

Bevor es in Seefeld mit dem ersten Training losgeht, stehe aber erst einmal die verdiente Medaillenfeier mit den ÖSV-Kombinierern und ein Ruhetag auf dem Programm. Vor dem abendlichen Trubel werde er gewohnt eine Runde laufen oder Atemübungen zum Adrenalinabbau machen. "Das brauch ich schon, weil das ist schon auch für mich eine nervenaufreibende Geschichte."

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