Zwei der bisherigen drei Medaillen für Österreich bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Planica darf sich Eva Pinkelnig umhängen.
Nachdem sie am Donnerstag schon im Normalschanzen-Einzel Silber geholt hatte, wurde sie ihrer Führungsrolle im Team auch am Samstag gerecht und holte als Schluss-Springerin mit Chiara Kreuzer, Julia Mühlbacher und Jacqueline Seifriedsberger erneut den zweiten Platz.
Im Interview danach lässt sie wissen, dass da noch mehr kommen soll:
Frage: Gratulation zu Ihrem zweiten Silber. Wie sind Ihre Emotionen?
Eva Pinkelnig: "Unglaublich, ich bin sehr, sehr stolz auch auf die anderen. Es gab so Stimmen: 'Die Pinkelnig ist stark, aber die anderen sind zu schwach.' Jetzt haben wir eine Medaille, sind Vize-Weltmeisterinnen. Chapeau!"
Frage: Wie war die Situation vor Ihrem zweiten Sprung?
Pinkelnig: "Ich bin oben gesessen und habe gesagt, jetzt geht es runter ins Flache. Das war genau der Plan. Die Aufgabe war, die Norweger zum Schwitzen zu bringen. Das ist mir perfekt gelungen."
Frage: Wann haben Sie von der Verletzung von Julia Mühlbacher erfahren?
Pinkelnig: "Erst im Exit-Gate, erst als ich raus bin. Chapeau! Und ein Gruß an die Punkterichter. Es ist eine absolute Frechheit, ihr 16,5 zu geben. Das möchte ich bitte nicht mehr sehen. Weil der Sprung war absolut symmetrisch und absolut schön reingesetzt bei 96,5 m. Das ist auf der Schanze generell nicht einfach bei der Flugkurve. Und da 16,5 zu geben, ist eine Frechheit. Aber es ist auch wurscht, wir sind Vizeweltmeisterinnen und wir werden es genießen."
Frage: Wie sieht nun die Ausgangsposition für den Mixed-Bewerb aus?
Pinkelnig: "Morgen werden wir zwei zweite Durchgänge runterhauen. Es fuchst mich als Österreicherin, als Sport-Konsumentin, dass Österreich noch nicht Gold gewonnen hat. Und ich glaube, es ist angerichtet, dass wenn wir morgen eine Spitzenleistung bringen, wir da mitkämpfen können."
Frage: Was sagen Sie zu ihrer Sammlung von schon vier Silbermedaillen?
Pinkelnig: "Es ist Wahnsinn. Da bekomme ich schon eine Gänsehaut, wenn ich darüber rede - bei meiner Geschichte unglaublich. Ich gehe Schritt für Schritt weiter, auch mit den anderen drei im Team."
Frage: Sara Marita Kramer war diesmal nicht im Team. Hat Sie auch Anteil an der Team-Medaille?
Pinkelnig: "Ja, danke an die Sara. Wir hätten auch mit ihr eine Medaille gewinnen können. Das zeigt aber auch, die Deutschen sind in voller Stärke angetreten. Die Sara ist die Weltcupsiegerin vom Vorjahr. Wir haben auch mit Daniela Iraschko und Lisa Eder zwei wirklich Starke daheim. Die Deutschen sollen sich einmal warm anziehen in zwei Jahren. Denn wenn wir in voller Stärke sind, dann scheppert es."