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Österreichs Kombi-Team feiert seinen "kleinen Bua"

Teamkollegen sehen sogar ein Talent, "wie es die nächsten 30 Jahre nicht mehr geben wird":

Österreichs Kombi-Team feiert seinen Foto: © GEPA

Johannes Lamparter ist Weltmeister der Nordischen Kombination. Nicht nur im Junioren-Bereich, wie seine 19 Jahre vermuten ließen - auch auf der Großschanze der "Erwachsenen" (HIER nachlesen>>>).

Der Tiroler holt in Oberstdorf souverän Gold und macht sich nach Bernhard Gruber 2015 zum zweiten Kombi-Einzelweltmeister. Erst einmal war ein Titelträger der allgemeinen Klasse noch jünger als Lamparter bei seinem Triumph.

"Das wird jetzt ein Zeiterl brauchen, bis ich das realisiere. Aber ist unglaublich", meinte der Rumer stahlend im "ORF". Auf der Loipe baute er seinen Vorsprung auf die Konkurrenz sogar noch aus.

"Ich habe einfach von Anfang an probiert, das Tempo sehr hoch zu halten. Wenn man die Zielgerade als Erster reinlaufen darf, weiß man gar nicht, ist das wahr. Geglaubt habe ich es erst, wie ich über die Ziellinie gelaufen bin, weil ich weiß ganz genau, wie schnell das passiert, dass man auf einmal einbricht", beschrieb der Neo-Weltmeister sein Rennen.

Eine Vorstellung, die auch den ÖSV-Cheftrainer in Staunen versetzte. "Sensationell, mir fehlen echt die Worte, wie er das mit seinen jungen Jahren so souverän schon gemacht hat. Supersprung bei total schwierigen Verhältnissen, und dann noch so einen Lauf, so motiviert, aggressiv, aktiv - hat den anderen nie eine Chance gelassen, und damit ist der verdiente Sieg rausgekommen", so Christoph Eugen.

Mitgefreut statt auf's Rennen geschaut

Vom übrigen ÖSV-Trio schaffte es kein Kombinierer in die Top Ten. Mario Seidl wurde 12.,  Lukas Greiderer 13. und Lukas Klapfer 26. - alle drei stellten ihre eigenen Leistungen angesichts des jungen Kollegen ganz oben hintan.

"Er hat genug Talent, genug Grips, dass er sein Talent umsetzen kann und er ist einfache eine coole Sau. Mit 19 Jahren so abgebrüht sein, und bei einer großen Weltmeisterschaft sich einfach nichts scheißen und alle abzocken, das zeigt wahre Größe."

Lukas Klapfer

"Als ich ins Ziel gekommen bin und gesehen habe, der Jo hat gewonnen, haben wir uns alle brutal gefreut. Da sieht man wieder, was wir eigentlich für ein geiles Team sind", sagte Zimmerkollege Seidl, der auch ankündigte: "Heut werden wir es uns schon einmal gutgehen lassen, vielleicht ein Bierchen trinken."

Greiderer hatte den Kopf schon während des eigenen Rennens nur mehr bei Lamparter: "Wir sind gar nicht mehr gescheit gelaufen, immer geschaut, ob es sich ausgeht. Ich habe es gar nicht mehr erwarten können, dass ich auch ins Ziel komme, um ihm gratulieren zu können. Für das, dass ich mit jedem dritten Trainer gequatscht habe in der letzten Runde, ist eh ganz gut worden."

So ein Talent gibt es die nächsten 30 Jahre nicht mehr

Klapfer, der sich "schon die ganze letzte Runde durchgefreut" hatte, kam aus dem Staunen nicht heraus: "Unglaublich, der kleine Bua marschiert durch. Von Austria Cup, Alpen Cup, Konticup, Junioren-WM und jetzt Weltmeister im Einzel. Das wird ihm so schnell keiner nachmachen."

Dabei sieht der 35-jährige Routinier auch eine goldene Zukunft auf seinen jungen Kollegen zukommen: "Er hat genug Talent, genug Grips, dass er sein Talent umsetzen kann und er ist einfache eine coole Sau. Mit 19 Jahren so abgebrüht sein, und bei einer großen Weltmeisterschaft sich einfach nichts scheißen und alle abzocken, das zeigt wahre Größe."

Für Österreichs Wintersport-Fans sei es jetzt auch angebracht, Lamparters Erfolg zu genießen und auf mehr zu hoffen: "So ein Talent wie er jetzt ist, werden wir die nächsten 30 Jahre nicht mehr sehen."

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