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Teresa Stadlober: Bei Olympia soll's besser laufen

Mit neuen Trainingsreizen will die Langläuferin die Lücke zur Spitze schließen.

Teresa Stadlober: Bei Olympia soll's besser laufen Foto: © GEPA

Mit neuen Trainingsreizen will Langläuferin Teresa Stadlober die ohnehin nur kleine Lücke zu den Allerbesten verkleinern.

Erstmaliges Höhentraining gemeinsam mit russischen und italienischen Topathleten, viele Krafteinheiten und noch mehr Ausdauerstunden sollen den mehrfach nur knapp verpassten Edelmetalltraum bei Großereignissen bald wahr werden lassen. Im Idealfall schon bei den Winterspielen im Februar in Peking.

Die Basis scheint jedenfalls gelegt. "Ich glaube, dass ich das Training verbessert habe und einen Schritt vorwärts gemacht habe, gerade im Kraftbereich. Ich fühle mich gut, besser als letztes Jahr um diese Zeit, ich bin bereit für die Saison", betont Stadlober vor dem Weltcupauftakt am Freitag in Ruka (FIN) im Gespräch mit der APA.

Die gemeinsame Vorbereitung mit anderen Spitzenathleten habe ihr als Einzelkämpferin bisher gefehlt. Sie habe sich dadurch nicht nur im Kraftraum Neues abschauen können, sondern auch zusätzliche Motivation im Trainingsalltag geschöpft.

Nach der nicht idealen Weltcup-Vorsaison mit einem vierten Rang als Topergebnis suchte die 28-Jährige frische Impulse.

"Es ist nicht so gelaufen wie erwartet. Ich bin erst Ende Jänner in Form gekommen, das hat zwar für die WM gepasst, aber insgesamt hat einiges gefehlt." Im Gesamt-Weltcup wurde es Rang 14.

Bei den Titelkämpfen in Oberstdorf lief sie als Vierte und Fünfte nur knapp an den Medaillenrängen vorbei. Auch davor war sie bei Großereignissen nicht gerade vom Glück verfolgt. 2018 bei Olympia verhinderte ihr aufsehenerregender Streckenwahl-Irrtum eine sichere Medaille, vor der Heim-WM in Seefeld war sie krank und deshalb dann nicht auf der Höhe.

Stadlober: "Es läuft alles auf Olympia hinaus"

Nun steht mit den Winterspielen in China wieder als nächstes Highlight an. "Es läuft alles auf Olympia hinaus", betont Stadlober. Für die Rennen auf 1.800 m Seehöhe hat sie sich erstmals auch an Höhentraining herangewagt. "Das ist ein neuer Anreiz."

Auch ihre Jahrestrainingszeit wird nach 720 Stunden im Vorjahr behutsam nach oben geschraubt. Schließlich trainiere die Konkurrenz teilweise 800 Stunden, die Norwegerinnen um Topstar Therese Johaug sogar noch deutlich mehr.

Stadlobers letzter Schliff für den Winter samt Testrennen erfolgte im finnischen Munio, die ersten im Weltcup stehen ab Freitag auf dem Programm. Sie wolle bereits in Ruka weiter vorne mitmischen als in der Vorsaison, bekräftigt Stadlober.

Im Gegensatz zu Johaug und einigen anderen will die Radstädterin auch die Tour de Ski um den Jahreswechsel absolvieren. Auslassen werde sie aber das Sprintwochenende vor Weihnachten in Dresden und eine Station nach der Tour im französischen Les Rousses. Dennoch bleibt bis Mitte März ein straffes Programm übrig, sollten nicht wieder Rennen wegen der Corona-Pandemie ausfallen.

In Ruka ist mit Mika Vermeulen nur noch ein zweiter österreichischer Beitrag mit dabei. "Ich konnte zuhause in Lillehammer ein wirklich starkes und umfangreiches Training absolvieren. Leider war ich letzte Woche etwas krank und konnte einige Tage nicht trainieren. Mittlerweile bin ich aber wieder fit und für den Weltcup-Auftakt sehr zuversichtlich."

Sein Ziel seien die Top 30, vor allem auf das klassische Rennen sei er sehr gespannt, da er sich in dieser Technik stark verbessert habe.

Der Nachwuchs fehlt

Mittelfristig ist keine Verstärkung in Sicht, es mangelt am nötigen Unterbau. "Natürlich ist es schwierig, wenn der Nachwuchs fehlt. Wir können nicht aus dem Vollen schöpfen", bedauert Stadlober.

Aber immerhin bezüglich der Rückkehr der Langlaufsparte in den ÖSV zeichnet sich Besserung ab. Diese von Ex-ÖSV-Chef Peter Schröcksnadel als Folge des neuerlichen Dopingskandals bei der WM 2019 in Seefeld verhängte Ausgliederung läuft nach dieser Saison aus.

Derzeit ist die Sparte außerhalb des Verbandes als eigener Verein unter Leitung von Alois Stadlober organisiert.

Dass nun ihre Mutter Roswitha den Verband leite, sei für alle Nordischen im ÖSV eine gute Nachricht, sagt Stadlober . Und auch die Tatsache, dass erstmals eine Frau dem Verband vorstehe, sei erfreulich.

"Schlussendlich geht es um aber um die Qualifikation. Sie war selbst Athletin, leitet den Verein KADA, war in der Politik und hat mit Papa, Luis und mit mir drei Athleten betreut. Sie kann sich hineinversetzen, hat die nötige Menschlichkeit und das Know-how."

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