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Gericht verurteilt Doping-Sünder Max Hauke

Doping-Sünder Max Hauke bekennt sich vor Gericht teilweise schuldig, bestreitet aber Schadenssumme.

Gericht verurteilt Doping-Sünder Max Hauke Foto: © GEPA

Der ehemalige Skilangläufer Max Hauke ist am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen des Verbrechens des gewerbsmäßigen schweren Sportbetrugs zu fünf Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe in der Höhe von 480 Euro verurteilt worden.

Der 27-jährige Steirer bekennt sich vor dem Schöffensenat teilweise schuldig. Er gibt zu, sowohl Wachstumshormon genommen, als auch Blutdoping betrieben zu haben.

Das Urteil ist vorerst nicht rechtskräftig.

Der Steirer soll seit April 2016 bis zu seiner Verhaftung während der Nordischen Ski WM im Februar in Seefeld Blutdoping betrieben und dadurch Preisgeld und Sponsoring unrechtmäßig erlangt haben.

"Wollte einfach nur Langlaufen"

Die von der Staatsanwaltschaft angenommene Schadenssumme in der Höhe von über 50.000 Euro streitet sein Anwalt Andreas Mauhart in seinem Eröffnungsplädoyer fast zur Gänze ab. "Die Leistung bei einem Sponsorvertrag ist nur, das Logo zu tragen und diese Leistung wurde erfüllt", betont Mauhart.

Außerdem hatte sein Mandant nie einen Schädigungsvorsatz, sondern wollte "einfach nur Langlaufen". Auch das Blutdoping habe der 27-Jährige nur in Hinblick auf die Nordische Ski WM in Seefeld betrieben.

"Er hat es gemacht für seine letzte WM, da wollte er gut sein", sagte Mauhart. Das von der Festnahme Haukes veröffentlichte Video bezeichnete der Rechtsanwalt als "einen der größten Justizskandale der vergangenen Jahre".

Hauke sei erst sehr spät in den Fokus der Ermittlungen gekommen, schilderte der Staatsanwalt in seinem Eröffnungsplädoyer. "Man wusste, dass ein Dopingarzt nach Seefeld reisen wird und dort Athleten behandeln wird, man wusste aber nicht wen", so der öffentliche Ankläger. Beim Zugriff sei Hauke dann aber in flagranti erwischt worden.

Codename "Moritz"

Die Entscheidung zu dopen sei seine gewesen. "Ich habe entschieden, dass ich dope. Diese Entscheidung traf ich alleine, es war meine Idee", sagte Hauke vor dem Schöffensenat. Dabei sei ihm sehr wohl bewusst gewesen, dass Doping verboten ist.

Hauke bekräftigte vor Gericht erneut, dass er den Kontakt zu dem deutschen Sportmediziner Mark S. von Johannes Dürr erhalten habe. "Die Nummer habe ich von Herrn Dürr bekommen", sagte der 27-Jährige. Er habe Marks S. pro Saison 10.000 Euro für die Doping-Behandlung bezahlt. Das Geld sei in bar bei verschiedenen Treffen übergeben worden. Sein Codename auf den Blutbeuteln war "Moritz", gab Hauke an.

Das Blutdoping habe er alleine aufgrund der Heim-WM in Seefeld betrieben. "Ich wusste, ich habe Talent und ich glaubte, was mir auf die Spitze fehlt, ist Doping", sagte der ehemalige Langläufer. Sein Ziel sei gewesen, sein Talent in Seefeld zeigen zu können. "Seefeld war ein Traum", meinte Hauke. Es tue ihm leid, was er getan habe. Er plane kein Comeback, er habe seine Karriere offiziell beendet, erklärte der Steirer.

Hauke drohen bis zu fünf Jahre Haft

Hauke war den Behörden im Zuge der sogenannten Operation Aderlass bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld im heurigen Jahr ins Netz gegangen.

Der Steirer war während der WM auf frischer Tat bei der Rückführung von Blut ertappt worden. Er soll sich vom deutschen Sportmediziner Mark S. und dessen Helfern beim Eigenblutdoping betreuen haben lassen und darüber hinaus Wachstumshormon zu sich genommen haben.


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