Dürr: ÖSV würde Doping "stillschweigend hinnehmen"
Dürrs Anwalt Max Rammerstorfer will sich auf Anfrage der APA zunächst nicht zu dem Urteil äußern. ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel wertet es als wichtigen Erfolg und als Beweis dafür, "dass die Null-Toleranz-Politik des ÖSV nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, wie uns von manchen Medien des öfteren unterstellt wird, sondern gelebte Praxis." Zudem bekrittelt Schröcksnadel, dass Journalisten Dürr "erstaunlich viel Raum und Sendezeit zur Verfügung gestellt" hätten.
Dürr war im vergangenen Sommer bei einer sogenannten "FuckUp"-Night in Wattens in Tirol, bei der Betroffene ihr berufliches Scheitern, Fehler und den Weg zurück schildern, damit andere davon lernen können, aufgetreten. Dürr hatte dabei, befragt zur Rolle des ÖSV hinsichtlich Dopings, zwar von keiner aktiven Unterstützung, aber von einer Art stillschweigender Duldung berichtet.
Der Skiverband verschließe die Augen vor Doping und nehme es hin, solange sich der Dopende nicht erwischen lasse, hatte der ehemalige Langläufer damals gesagt. Der ÖSV hatte daraufhin eine Einstweilige Verfügung gegen Dürr erwirkt sowie auf Unterlassung und Widerruf geklagt.
Die Entscheidung ist vorerst noch nicht rechtskräftig. Dürr hat nun vier Wochen Zeit, um gegen das Urteil zu berufen.