Schweden Schweden SWE
Österreich Österreich AUT
Endstand
4:2
0:0, 1:1, 3:1
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Zwölf Sekunden! Österreich verpasst Sensation gegen Schweden

Die ÖEHV-Auswahl verkauft sich gegen die Gastgeber teuer. Marco Kasper lässt auf einen historischen Moment hoffen, ehe kurz vor Ende das Spiel nochmals kippt.

Zwölf Sekunden! Österreich verpasst Sensation gegen Schweden Foto: © getty

Österreich verpasst in einem Krimi den ersten Gruppe-A-Sieg bei der diesjährigen IIHF-Eishockey-Weltmeisterschaft.

Die ÖEHV-Auswahl rund um Rekord-Teamchef Roger Bader liegen bis zur 58. Minute gegen die favorisierten Schweden mit 2:1 in Front, ehe die Gastgeber doch noch drei Tore erzielen.

So verpasst Rot-Weiß-Rot auch einen fast sicher geglaubten historischen Moment. Zuletzt gewann man bei der WM 1947 gegen die "Tre Kronor", als am 23. Februar Rudolf Wurmbrandt und Helfried Winger in Prag für das Wunder sorgten.

Huber und Kasper legen feurig los

Paul Huber und Marco Kasper sorgen bereits zu Beginn für einen starken Start des ÖEHV. Huber zwingt in der dritten Minute den schwedischen Goalie Samuel Ersson zur Tat, keine 60 Sekunden später scheitert Kasper (4.) an der Torstange.

Nach einem glücklosen Österreich-Powerplay (5.) finden die Schweden immer besser ins Spiel, zeigen mit einer Druckphase (8.) auf, kommen aber auch wegen eines starken David Kickert zu keinem Tor.

In der zweiten Hälfte des ersten Drittels zeichnet sich der Salzburg-Goalie, der unabhängig von der Tolvanen-Situation (alle Infos >>>) das Tor gehütet hätte, immer wieder aus. In Minute 13 vereitelt er einen scharfen Schuss von Jesper Fröden, kurz darauf fängt er den Querpass von Mika Zibanejad (16.) ab. 

Zwischendurch meldet sich nochmals Kasper (13.) an, der zusammen mit Dominic Zwerger in den Konter umschaltet, beim Abschluss gegen Ersson aber zu wenig Zwang aufweist.

Ersson-Patzer lässt Österreich jubeln

Nach einer fünfsekündigen Unterzahl zu Beginn des Mitteldrittels hält die ÖEHV-Auswahl am Schwung des ersten Drittels fest.

Nachdem Kickert (24.) einen genialen Save gegen Lucas Raymond zeigt, der glücklos versucht, den Salzburg-Goalie auszutricksen, schalten die Bader-Cracks wenige Augenblicke später in die Offensive um.

Thomas Raffl (26.) spurtet über rechts auf Ersson zu. Der Schuss ist scharf für den schwedischen Schlussmann. Die Scheibe prallt am rechten Schoner ab und landet genau am Schläger von Benjamin Baumgartner. Der rot-weiß-rote Angreifer knallt den Rebound unhaltbar ins Netz, der Spielstand hält bei 1:0.

In Minute 31 ist wieder Kickert zur Stelle, der den Schuss von Elias Lindholm vereitelt. Der gebürtige Wiener muss sich dennoch geschlagen geben.

Weil Paul Stapfelfeldt in einer diskutablen Entscheidung (33.) für zwei Minuten vom Eis muss, hat Schweden das Powerplay. Mika Zibanejad spielt im hohen Slot einen Doppelpass und hat ein freies Schussfeld.

Der Star der New York Rangers netzt unhaltbar zum Ausgleich (34./PP), auch weil der Schuss entscheidend abgefälscht wird. Zum Ende des Mitteldrittels ist Torschütze Baumgartner (40.) mit seinem Versuch zu schwach für Ersson.

Kasper sorgt fast für österreichische Eishockey-Geschichte

Das Schlussdrittel startet mit einer Druckphase der Schweden (44.), wobei sich Kickert (45.) gegen Isac Lundeström auszeichnet. Kasper (47.) wirft sich kurz darauf in den Schuss seines Red-Wings-Teamkollegen Simon Edvinsson, der damit maßgeblichen Anteil am Kickert-Save hat.

Bernd Wolf, der am Vortag gegen Finnland getroffen hatte, sorgt in der 51. Minute wegen Halten gegen Filip Forsberg für das Powerplay der Gastgeber. 

Die Schweden nutzen die Überzahl nicht, im Gegenzug ist Österreich wieder komplett und kommt zum Konter. Kasper und Ramon Schnetzer (53.) arbeiten sich in einem Spurt in das Drittel der Hausherren, den herrlichen Doppelpass münzt Kasper zum 2:1-Führungstreffer um.

Bis zur 58. Minute scheint die Sensation perfekt, ehe Jonas Brodin mit einem platzierten Distanzschuss für den Ausgleich sorgt. Zwölf Sekunden später wird es nochmals bitter: Zibanejad schnürt seinen Doppelpack, Österreich liegt 2:3 zurück.

Bader nimmt Kickert, der aufseiten der ÖEHV-Auswahl zum "Spieler des Spiels" wird, vom Eis. Alexander Wennberg (59.) lässt sich gegen ein aufopferndes Team nicht zweimal bitten und netzt per Empty Netter zum 4:2.


Die WM-Rekordspieler des ÖEHV-Nationalteams

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