Mit einem Highlight schließt das ÖEHV-Nationalteam die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft in Stockholm ab.
Im neunten und letzten Testspiel ist am Sonntag (19:00 Uhr/live im ORF Sport+) Kanada in Wien zu Gast. Für Teamchef Roger Bader ist der Vergleich mit dem Rekordweltmeister eine echte Generalprobe. Erster Turniergegner der österreichischen Nationalauswahl ist am kommenden Freitag Finnland.
Bader hat erstmals alle Mann an Bord, nachdem in dieser Woche auch NHL-Stürmer Marco Kasper, der alte und neue Schweizer Meister Vinzenz Rohrer und Torhüter Atte Tolvanen, Serienmeister mit Red Bull Salzburg, zum Team gestoßen sind.
"Das wird kein sogenanntes Cut-Spiel mehr sein, sondern wir werden mit der mutmaßlichen Aufstellung wie dann wahrscheinlich im ersten Spiel gegen Finnland spielen. Ein, zwei Wechsel sind immer möglich", sagte der Teamchef. Zu finden gelte es etwa noch die richtigen Linien für Kasper und Rohrer.
Mit Marco Rossi, der mit Minnesota Wild im NHL-Playoff ausgeschieden ist, hat Bader Kontakt aufgenommen, mit dem Vorarlberger Stürmer rechnet er aber nicht. Nur falls in den nächsten Tagen ein neuer Vertrag ausgehandelt werden sollte, könnte Rossi noch ein Thema werden. "Die Chance ist sehr klein, aber solange es noch eine Möglichkeit gibt, ist die Tür noch nicht geschlossen", sagte Bader.
Wenig Raum und Zeit für Österreicher
Am Sonntag will man sich gegen kanadische NHL-Spieler an die Intensität auf höchstem Niveau gewöhnen.
"Dieses Spiel gegen einen Top-Gegner zwingt uns, noch einmal einen Schritt nach oben zu gehen, damit wir auch auf das Niveau kommen, das dann gegen Finnland gefragt ist. Ich gehe davon aus, dass die Kanadier uns so unter Druck setzen werden, dass wir weniger Zeit und weniger Raum haben. Wir müssen lernen, schneller das Spiel zu lesen, schneller zu reagieren, schneller antizipieren, schneller agieren. Von dem her ist es für uns ein perfektes Spiel", betonte Bader.
"Was gibt es Schöneres, als sich mit den weltweit besten Spielern zu messen. Das ist eine Mannschaft, die uns sicher alles abverlangen wird. ", meinte Kapitän Thomas Raffl.
Team Canada ist zum vierten Mal zum abschließenden WM-Testspiel in Wien und hat stets für Spektakel gesorgt. 2015 gewannen die Kanadier 4:2, reisten von Wien nach Prag und holten sich WM-Gold. 2019 wurde den Fans beim 7:5-Sieg der Gäste ein Torspektakel geboten. Im Vorjahr siegte die Mannschaft mit den beiden Supertalenten Connor Bedard und Macklin Celebrini, die Nummer-eins-Drafts 2023 und 2024, 5:1.
Kanada kommt mit 15 NHL-Spielern
Celebrini, der im Vorjahr den Cut für das WM-Team nicht geschafft hat, ist auch heuer dabei. Teamchef Dean Evason, bis November 2023 Trainer von Marco Rossi bei Minnesota Wild, ist mit 15 NHL-Spielern nach Europa gereist.
Aufgestockt wird der Kader nächste Woche noch mit weiteren Profis von im Playoff ausgeschiedenen Klubs, für die Testspiele in Wien und zwei Tage später in Budapest gegen Ungarn verstärken sieben Spieler aus Nachwuchsligen und europäischen Vereinen die Auswahl.
An Kanadas Team hat Eishockey–Österreich nicht nur aufgrund der Wien-Gastspiele gute Erinnerungen, sondern vielmehr wegen des Rekordspiels bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr in Prag.
In einem historischen Furioso machten die Österreicher im Schlussdrittel einen 1:6-Rückstand wett, verloren aber schließlich in der Verlängerung mit 6:7. Vom damaligen kanadischen Team ist in Wien kein Spieler dabei, lediglich Evason, der damals Teamchef-Assistent war. Kanada ist auch heuer in Stockholm ein Konkurrent in der Gruppe A.