news

"Vanek will noch einige Wochen zuwarten"

Sein langjähriger Agent Steve Bartlett klärt bei LAOLA1 auf:

Foto: © getty

Schon seit einigen Wochen geht es in der NHL - der besten Eishockey-Liga der Welt - wieder richtig zur Sache. Teilweise haben die Klubs schon bis zu 14 Partien absolviert.

Doch um Österreichs Eishockey-Star Thomas Vanek herrscht weiterhin Funkstille. Kein neuer Verein wurde präsentiert und auch das schon mehrmals befürchtete Karriereende blieb bislang aus.

Die Gruppe von (Ex-)NHLern, die seit Saisonbeginn ohne Vertrag dastanden, dünnte sich in den letzten Tagen und Wochen immer mehr aus. Dabei gilt es, verschiedene Kategorien zu unterscheiden, wie LAOLA1-Experte Bernd Freimüller weiß:

Spieler, die ihr Karriereende bekanntgaben:

Der deutsche Verteidiger Dennis Seidenberg (38), dessen letztes Spiel für die Islanders aber bereits aus dem April 2018 datiert, zieht sich offiziell aus dem Eishockey zurück, bleibt aber in den USA wohnen.

Auch der brave Arbeiter Chris Thorburn (zuletzt St. Louis), den ich noch aus meiner Zeit in Atlanta kenne, hängte die Schlittschuhe mit 36 Jahren endgültig an den Nagel.

Spieler mit neuer Adresse in Europa:

Wer in der NHL des Wartens überdrüssig geworden ist, schaut nach Europa, wo vor allem die KHL eine finanzstarke Adresse ist: Der schwedische Winger Magnus Päärjävi (zuletzt Ottawa) unterschrieb für Lokomotiv Yaroslavl, Winger Devante Smith-Pelly (gewann vor zwei Jahren noch den Stanley-Cup mit Washington) ist nun einer der unzähligen Nordamerikaner bei Kunlun Red Star. Vitali Kravtsov fällt nicht in diese Kategorie: Er hatte bei den Rangers eine KHL-Ausstiegsklausel, zieht aber sein altes Team Traktor Chelyabinsk dem Rangers-Farmteam Hartford vor.

Ebenfalls immer attraktiv für Ex-NHLer: Die Schweizer Franken. Defender Andrew MacDonald (letzte Saison bei den Flyers aber sehr schwach) unterschrieb in Bern, lernte bei seinem ersten Spiel mit zwei Strafen im ersten Drittel gleich einmal die Schweizer Refs und deren Regelauslegung kennen.

Auch die EBEL bekommt einen Spieler, der in der letzten Saison noch in der NHL tätig war (14 Spiele für die New York Rangers): Der 27-jährige Connor Brickley soll bei Red Bull Salzburg den erkrankten Alexander Rauchenwald ersetzen, muss sich aber erst wieder mit der Centerposition vertraut machen. Brickley (insgesamt 81 NHL-Spiele für die Florida Panthers und die Rangers) gilt als laufstarker und auch physisch agierender Charakterspieler.

Vertragsnachzügler:

In den Wochen nach Saisonstart tun sich natürlich bei einigen Teams Lücken auf, einige Free Agents kommen doch noch unter. Der Schweizer Defender Luca Sbisa hätte nach einer schwachen Saison bei den Islanders eigentlich bei seinem alten Team Anaheim Ducks unterschrieben. Als ihn die jedoch zum Farmteam nach San Diego schicken wollten, schlugen die Winnipeg Jets per Waivers zu und hoffen so, ihre ausgedörrte Defensive zu verstärken. Der hünenhafte Stürmer Brian Boyle fand mit den Florida Panthers einen neuen Arbeitgeber und machte dort gleich drei Punkte in seinen ersten vier Spielen.

Und Vanek?

In welche diese Kategorien wird Thomas Vanek fallen, der nach acht NHL-Teams und einer gediegenen Saison in Detroit (36 Punkte in 64 Spielen) noch ohne neues Team dasteht? Sein Agent Steve Bartlett klärt auf: „Thomas hatte vor einiger Zeit ein konkretes Angebot auf dem Tisch liegen, entschied sich aber aus sportlichen und geografischen Gründen dagegen.“

Die Familie ist dem mittlerweile 35-jährigen Vanek nach seinen Nomadenjahren wichtig – alle drei Söhne (Blake Thomas (12) und die Zwillinge Luka Robert und Kade Ashton (8)) spielen in diversen Jugendteams in Minneapolis, der Vater bringt sich als Trainer ein.

Bedeutet das das Karriereende von Vanek? Bartlett: „Nicht unbedingt, Thomas will noch einige Wochen zuwarten. Eine Verletzung bei einem Team wie etwa Vladimir Tarasenko in St. Louis – nicht, dass das ein konkretes Thema wäre – und die Welt kann schon wieder anders aussehen. Dass Thomas immer noch scoren kann, steht ja außer Frage.“

Eines kann Bartlett aber kategorisch ausschließen – mit Gerüchten über eine Rückkehr nach Europa (etwa Graz vor Wochen) konfrontiert, kann er nur lachen: „Absolut kein Thema, die Wahrscheinlichkeit für Europa lag und liegt bei null Prozent. Entweder NHL oder seine Familie.“

Kommentare