Die neuen starken Männer bei den Graz99ers
Mit Haudum "ein ganz wichtiges Zeichen" gesetzt
Ein Fünkchen Wahrheit steckt in seinen Worten, denn mit Lukas Haudum wurde der seiner Meinung nach "beste Österreicher in der ICE" bereits erfolgreich nach Graz gelotst - und das gleich für drei Jahre. Welcher Top-Spieler noch zu den 99ers kommt >>>
Die Verpflichtung des 26-jährigen Linzers sei "ein ganz wichtiges Zeichen am Österreicher-Markt" gewesen. "Die Spieler haben gemerkt: Graz meint das wirklich ernst", so Pinter, dessen Spitzname "Fipo" lautet.
Der 39-Jährige will die Messlatte und den Standard in Graz deutlich höher setzen, einen starken Kern an österreichischen Spielern aufbauen, "die richtigen Charaktere in die Mannschaft holen."
"Das war in den letzten Wochen ein Riesen-Fokus von uns; Beziehungen aufzubauen, die Spieler entsprechend überzeugen, dass in Graz jetzt tatsächlich ein Neustart passiert, dass etwas Großes im Entstehen ist und Graz der Standort ist, wo man hinmuss, wenn man weiterkommen will."
Nicht nur langfristig erfolgreich sein
Haudums Engagement und die Verpflichtung von Innsbrucks Topscorer Kevin Roy sind jedoch als Signal für einen kurzfristigen Erfolg zu verstehen.
Jerich bestätigt dies, stellt allerdings klar: "Wir sind für die Stadt Graz langfristig da. Unser Ziel ist, so gut wie möglich zu sein. Natürlich bin ich nur zufrieden, wenn wir Spiele gewinnen. Wir haben interne Ziele, die die Mannschaft reflektieren wird."
In dieser Hinsicht müsse den Spielern auch die Chance gegeben werden, auf dem Eis konkurrenzfähig zu sein. "Da haben wir den besten Weg gewählt, der uns finanziell momentan möglich ist. Wir hoffen auch kurzfristig auf eine erfolgreiche Zeit", sagt der Präsident.
Dafür wurde das Budget erhöht - konkrete Zahlen will Jerich bewusst keine nennen, Pildner-Steinburg bleibt den 99ers aber mit seinem Unternehmen "GAW" als "großzügiger Sponsor" erhalten. Zudem investiert der Präsident selbst ins Budget und damit die langfristige Zukunft.
Pinter will den Eigenbau fördern
Für eine solche braucht es nicht nur Spieler von außerhalb, sondern auch aus dem Eigenbau.
Im Kader der letzten Saison gab es nur eine Handvoll Spieler, die aus der in Graz stehenden Eishockey-Akademie Steiermark stammen - darunter Defender Paul Reiner und die Angreifer Jakob Engelhart sowie Maximilian Schwarz.
Sie waren auch die einzigen Spieler, die bei Weltmeisterschaften in Pinters U18- bzw. U20-Auswahlen waren. Das soll sich künftig ändern, ist jedoch mit viel harter Arbeit und Geduld verbunden, weiß "Fipo" aus seiner Zeit in Villach.
"Ich würde lügen, wenn ich sage, der Nachwuchs in Graz ist mir egal. Es ist irrsinnig wichtig, dass wir mit der Akademie eng und gut zusammenarbeiten, entsprechend in der Kampfmannschaft Trainer positionieren, die mit den jungen Spielern arbeiten."
In Graz werde er dasselbe Ziel wie in Villach verfolgen: "Alle zwei Jahre ein bis drei in den Trainingsbetrieb der Profis zu integrieren."
Wird Jerichs Geschichte auch eine Erfolgsgeschichte?
Denn mit Spielern aus der Region können sich nicht nur Sponsoren, sondern vor allem Fans identifizieren.
Für den Präsidenten ist es ein wichtiger Punkt, Identifikationsfiguren zu schaffen und Fragen zu ebenjenem Thema aus dem Weg zu räumen. "Mein Wunsch ist, die Mannschaft nicht ständig auszutauschen, sondern an den Positionen zu optimieren, wo man Bedarf hat."