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ÖSV-"Ersatz"-Staffel schlägt sich tapfer

Beachtliches Ergebnis der Biathlon-Herren trotz namhafter Ausfälle in Hochfilzen:

ÖSV- Foto: © GEPA

Österreichs Biathlon-Herren haben sich im Staffel-Bewerb in Hochfilzen trotz der Ausfälle der Leistungsträger Julian Eberhard, Simon Eder und Dominik Landertinger tapfer geschlagen. 

Das "Ersatz-Quartett" David Komatz, Felix Leitner, Patrick Jakob - der sein Weltcup-Debüt gibt - und Tobias Eberhard belegt nach einer beherzten Leistung Rang zwölf. Das ÖSV-Team bleibt ohne Strafrunde und kommt mit 3:35,8 Minuten Rückstand ins Ziel. 

Den Sieg sichert sich Norwegen (1+7) vor Deutschland (0+6/+2,0). Johannes Thingnes Boe fängt Benedikt Doll wenige Meter vor dem Ziel noch ab. Platz drei geht an Frankreich (1+8/+51,9).

Eberhard: "Von Tag zu Tag schlimmer"

Österreich erreicht mit Rang zwölf immerhin das gleiche Resultat wie die rot-weiß-rote Topbesetzung beim Saisonauftakt in Schweden.

"Unter diesen Voraussetzungen müssen wir zufrieden sein", meinte Schlussläufer Eberhard. Insgesamt sei das Wochenende aber natürlich überhaupt nicht positiv zu bewerten. "Eigentlich ist es von Tag zu Tag schlimmer geworden."

Mit den Krankheiten sei es "blöd gelaufen, aber das passiert einfach. Ich bin gesund, ich hoffe, die anderen werden es auch bald." ÖSV-Cheftrainer Ricco Groß war mit dem zwölften Rang aufgrund der Ausgangslage ebenfalls "irgendwo zufrieden", unter dem Strich sei das Wochenende jedoch ein bitteres gewesen. "Aber man muss es nehmen wie es kommt, jetzt müssen wir schauen, dass sie schnell gesund werden und wieder in Form kommen", ergänzte der Deutsche.

Vor dem Schlussbewerb hatten Katharina Innerhofer und Lisa Hauser in der Verfolgung mit jeweils fünf Strafrunden sogar die Top 30 verpasst. "Kurz zusammenfasst: das war eine desolate Leistung", bilanzierte Groß. Wie die in Schweden noch gut in die Saison gestartete Innerhofer war an den Tagen davor auch schon der große Herren-Hoffnungsträger Julian Eberhard weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Massenstart-WM-Dritte landete zweimal außerhalb der Top 20 und erkrankte dann vor der Staffel auch noch. Die einzigen Lichtblicke des Wochenendes waren Rang acht von Youngster Leitner im Sprint und Hausers elfter Sprint-Platz.

Damit geht das lange Warten auf einen Heimweltcup-Einzelpodestplatz zumindest noch bis Dezember 2020 weiter. Den bis dato letzten holte Eder 2010 als Verfolgungszweiter. Der Salzburger war es auch, der 2017 bei der Hochfilzen-WM mit Bronze in Massenstart angeschrieben hatte.

Abgesehen von der heuer besonders bescheidenen sportlichen Ausbeute gab es für den neuen ÖSV-Biathlon-Chef Franz Berger als Weltcup-OK-Chef aber durchaus Grund zur Freude. Mit insgesamt 30.700 Zuschauern, erneut viel Lob für die perfekt präparierte Strecke und den gesamten Ablauf durfte Berger mit seinen Mitarbeitern diesbezüglich guter Laune sein.

Sein Nationalteam muss hingegen hoffen, dass Eder, Landertinger und Julian Eberhard schnellstmöglich wieder fit werden und zurück zur Topform finden. Vor Weihnachten wartet bereits ab Donnerstag noch der Weltcup in Annecy, möglicherweise sind da schon der eine oder andere Ausgefallene wieder dabei. Nach dem Jahreswechsel geht es vor der WM in Antholz mit Oberhof, Ruhpolding und Pokljuka Schlag auf Schlag.

Vor seiner Erkrankung hatte der Olympia-Vierte Eberhard noch keinen Grund zu Beunruhigung gesehen. "Es ist noch nicht viel passiert, es waren erst vier Einzelrennen. Es heißt ruhig weiterarbeiten und schauen, was in der Saison noch geht", so der schnelle, aber nach wie vor fehlschussanfällige Salzburger. Gesundheitlich belastet wird das nun aber wohl noch schwieriger werden.

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