news

Diese 3x3-Stars glänz(t)en auch auf dem Full-Court

Ab 12. Juni kämpfen Österreichs 3x3-Nationalspieler beim Heimturnier am Heumarkt um wichtige Punkte. Ihre Wurzeln haben sie aber in der win2day BSL.

Diese 3x3-Stars glänz(t)en auch auf dem Full-Court Foto: © FIBA 3x3

Nächste Woche ist es so weit – der 3x3-Hype ist zurück in der Bundeshauptstadt. Ab Donnerstag kämpfen Österreichs Männer- und Frauen-Teams am Heumarkt bei der World Tour bzw. Women’s Series um eine Top-Platzierung.

Alle Spieler bringen reichlich Erfahrung aus den heimischen win2day Basketball Superligen mit – und profitieren davon bis heute im schnellen 3x3-Format.

Ein Blick zurück auf die Fünf-gegen-Fünf-Erfahrung der heimischen Stars:

Beim 3x3 Team Vienna der Männer stehen mit Toni Blazan, Matthias Linortner und Enis Murati gleich drei Spieler im Kader, die bei den Raiffeisen Swans Gmunden große Erfolge feierten.

Linortner ist einer der Pioniere, der vom klassischen 5-gegen-5 ins Halbfeld wechselte und sich nach seiner Verletzung 2019/20 einen Namen im 3x3 machte. Im Sommer 2023 stieß Murati, zuvor für den BC Vienna aktiv, zum Team. Komplettiert wird das Gmundner Trio von Toni Blazan, der 2024 bei der Heim-EM im Wiener Prater mit Rot-Weiß-Rot den Europameistertitel holte.

Alle drei überzeugen mit präzisem Distanzwurf und überragender Fitness – zwei der wichtigsten Eigenschaften im 3x3. Kein Zufall, denn mit Daniel Friedrich hatten sie in Gmunden einen Spielmacher zur Seite, der freie Werfer und harte Cutter so verlässlich findet, wie kein zweiter Point Guard in Österreich. Die drei mit Gardemaßen ausgestatteten Flügelspieler sind zudem defensiv vielseitig – auch das geht wohl auf die Zeit am Traunsee zurück, denn speziell in den Meisterjahren war die Gmundner Defense regelmäßig ein Bollwerk.

Kaltenbrunner und Söhnel komplettieren das Traunsee-Quartett

Nico Kaltenbrunner wechselte 2019/20 vom klassischen 5-gegen-5 ins 3x3 und ist seitdem einer der Eckpfeiler von Team Vienna. Offensiv läuft wenig, wenn Kaltenbrunner nicht läuft. Schon als 18-Jähriger in St. Pölten legte er fast zehn Punkte pro Spiel auf, glänzte mit schnellem Wurf und explosivem ersten Schritt. Heute überrascht der kraftvolle und mittlerweile durchtrainierte Niederösterreicher Gegner aller Größen mit seiner Mischung aus Masse und Technik.

Ähnlich robust präsentiert sich Fabio Söhnel. Bis Sommer 2023 spielte er bei Bundesliga-Finalist COLDAMARIS BBC Nord Dragonz, wechselte dann nach Traiskirchen. Davor sammelte er Highschool-Erfahrung in den USA und testete sich als MMA-Fighter – ein Kampfgeist, der ihm im 3x3 zum "Glue Guy" und "Hustler" mit hohem Basketball-IQ macht. Unter den richtigen Bedingungen erzielt er zuverlässig Punkte. Seine Erfahrungen bei jungen BSL-Teams in der Aufbauphase gaben ihm Raum, sich zu entwickeln – ein Vorteil, der sich heute auszahlt.

Internationale Frauen mit starken Wurzeln in der Heimat

Ebenfalls in Wien am Start ist eine rot-weiß-rote Frauen-Auswahl, die vor Erfahrung in Österreichs höchster Spielklasse nur so strotzt.

Alexia Allesch war bei den Klosterneuburg BK Raiffeisen Duchess das Herzstück der erfolgreichen vergangenen Saison samt Double-Gewinn. Die erfahrene Forward-Spielerin mit starkem Distanzwurf wurde sowohl im Cup- als auch im Liga-Finale zur MVP gekürt und bewies eindrucksvoll, dass sie mit Druck umgehen kann – eine Eigenschaft, die sie in den oft bis zur letzten Sekunde offenen 3x3-Spielen zur Dauergefahr macht. Dass sie in der win2day BDSL über weite Strecken mit gebrochener Nase spielte, ist ein weiterer Beweis ihrer "Toughness", die im Halbfeld bekanntlich besonders gefragt ist.

Teamkollegin Sina Höllerl, mit gerade einmal 18 Jahren die Jüngste im Team, gilt als größtes heimisches Nachwuchstalent. Bereits seit mehreren Saisonen spielt sie für die Duchess in der BDSL und sammelt dort wertvolle Erfahrung, die sie nun in die rot-weiß-rote 3x3-Nationalmannschaft einbringt. Ihre Größe, ihre Ball-Skills und vor allem ihre für ihr Alter außergewöhnlich ausgeprägte Scoring-Mentalität machen sie auch auf einen Korb zum "Top-Prospect".

Sigrid Koizar, zuletzt ebenfalls in Klosterneuburg engagiert, ist seit Jahren eine fixe Größe im heimischen Frauen-Basketball. Ihre kompromisslose Defense, gepaart mit der Fähigkeit, das Spiel zu lesen und Mitspielerinnen in Szene zu setzen, führten sie immer wieder zu Engagements im Ausland.

In der BDSL bewies sie heuer erneut, dass ihr auf der Guard-Position in Österreich derzeit kaum jemand das Wasser reichen kann. Mit dem physischen 3x3-Spiel tat sie sich in der Vergangenheit mitunter schwer – eine diesmal ausgeruhte Koizar könnte ihre Gegnerinnen in Wien aber eines Besseren belehren.

Die 3x3-Routiniers

Auf der Guard-Position wird Koizar von Rebekka Kalaydjiev unterstützt, die nach einer beeindruckenden College-Karriere samt historischem Comeback nach einem Autounfall erst heuer in die win2day BDSL zurückgekehrt ist.

Dass sie mit UBI Holding Graz sowohl im Cup als auch in der Liga das Finale erreichte und dabei als Playmakerin den Ton angab, überrascht kaum. Schließlich sind es ihre Qualitäten als Leaderin, die sie im 3x3 zur "Ms. Zuverlässig" gemacht haben. Ob entscheidender Steal, präziser Assist oder Distanzwurf mit dem "Game-on-the-Line" – "Bekki" liefert, was ihr Team braucht, im Full- wie im Halfcourt.

Alexia Allesch sorgt bei den Österreicherinnen für Punkte am Fließband
Foto: © FIBA 3x3

Zuverlässigkeit – damit kennt sich auch Anja Fuchs-Robetin bestens aus. Sie kann sowohl als Small als auch als Power Forward agieren und tat das bereits rund um den Globus, zuletzt trotz des Krieges in Israel. Auf der 3x3-Bühne ist sie die erfahrenste Spielerin, die Österreich zu bieten hat.

Auch wenn ihre Einsätze in Österreichs höchster Spielklasse schon einige Jahre zurückliegen, kann sie auf beachtliche Bundesliga-Erfahrung zurückblicken. Die 1,83 Meter große Flügelspielerin genoss ihre Ausbildung bei den Basket Flames, wo sie bereits in jungen Jahren den Sprung in die Kampfmannschaft schaffte und bis heute Legendenstatus genießt. Sollte ihre 3x3-Karriere weiterhin so erfolgreich verlaufen, ist auch in dieser Disziplin der Legendenstatus wohl nur eine Frage der Zeit.

Danach streben natürlich alle heimischen 3x3-Profis. Ein Heimsieg am Wiener Heumarkt wäre ein weiterer großer Meilenstein am Weg dorthin.

Kommentare