Struff, Jan-Lennard STR
Misolic, Filip MIS
Montag 12:00 Uhr
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Misolic mit Premiere: "Hier in Wimbledon noch spezieller"

Österreichs aktuelle Nummer eins im ATP-Ranking qualifizierte sich zum ersten Mal für den Major auf Rasen. Ofner stellt der Untergrund vor Probleme.

Misolic mit Premiere: Foto: © GEPA

Filip Misolic feiert am Montag seine Premiere im Wimbledon-Hauptbewerb.

Österreichs aktuell bestplatzierter Spieler hat seinen Lauf nach dem Einzug in die dritte French-Open-Runde und dem Challenger-Titel in Posen mit drei Siegen en suite in der Qualifikation fortgesetzt.

Nach seinen ersten Rasen-Siegen überhaupt spielt der 23-jährige Steirer am Montag (ab vsl. 14.20 im LIVE-Ticker >>>) auf Court 8 gegen den Deutschen Jan-Lennard Struff.

"Zeigt, dass ich momentan gut spiele"

"Es ist immer für mich besonders, wenn ich mich für ein Grand Slam qualifiziere, aber hier in Wimbledon ist das Gefühl noch spezieller", erklärte ein erfreuter Misolic am Samstag.

Es bedeute ihm sehr viel, dass er sich nun für zwei Grand Slams hintereinander qualifizieren konnte. "Es zeigt, dass ich momentan gut spiele."

Struff hat kurioserweise gerade erst in Paris in der ersten Runde gegen Ofner gespielt (und verloren), dennoch glaubt auch Ofner, dass es auf diesem Belag für Misolic ein schwieriges Match werden wird. "Viel kommt darauf an, wie Struffi serviert, er ist auch am Netz sehr gut", weiß Ofner.

Misolic: Tennis auf Rasen "anstrengender"

Misolic hat sich aber schon gut eingeschlagen, auch wenn die Qualifikation nicht direkt auf der Wimbledon-Anlage ausgetragen wird, sondern in Roehampton. Es gibt übrigens sehr konkrete Pläne, den anschließenden, früheren Golfkurs im Wimbledon Park ins Turniergelände aufzunehmen.

Geplant sind bis zu 39 neue Rasenplätze und für die Allgemeinheit auch große Investitionen in den öffentlichen Parkt selbst. Doch das ist Zukunftsmusik, noch dürfen Qualifikanten erst im Hauptfeld den "Heiligen Rasen" an der Church Road betreten.

Das Spiel auf Rasen ist schon ein anderes. "Es ist anstrengender, weil man mit den Beinen mehr unten sein muss", weiß auch Misolic.

"Man kriegt schon ein paar Muskelkater"

Immerhin hat er seine bisherige 0:2-Bilanz auf dem weichen Untergrund mit den drei Siegen auf 3:2 verbessert. "Man kriegt schon ein paar Muskelkater, aber nach ein paar Tagen gewöhnt man sich daran."

Mit den Traditionen auf der altehrwürdigen Anlage hat er sich gut angefreundet, besonders mit der Spielkleidung. "Ich finde es schön, dass wir alle in Weiß sein müssen."

Gegen Struff spielt er erstmals und auch wenn er derzeit als 110. 17 Plätze vor dem Deutschen liegt, ist er nicht Favorit. Struff hat bisher eine eher maue Saison hinter sich, zuletzt in Stuttgart feierte er den ersten Sieg seit April, elf Erstrunden-Niederlagen seit Mitte Febuar sprechen eine deutliche Sprache. Misolic hat 66.000 Pfund Preisgeld sicher, im Falle eines Sieges erhält er 99.000 Pfund (116.074,57 Euro).

Rasen setzt Ofners Ferse noch härter zu

Erst am Dienstag ist Sebastian Ofner im Einsatz. Der Steirer, der kürzlich im Ranking von Misolic überholt wurde, trifft auf den 21-jährigen Serben Hamad Medjedovic. Das wird ein offenes Match, er spielt im Moment ganz gut. Ein gefährlicher Spieler, bei dem weißt du nie, was passiert, aber "best of five ist ein Unterschied."

Ofner klagte zuletzt allerdings gerade auf Rasen über ziemliche Schmerzen in der Ferse. Die Spielweise auf dem Untergrund kommt ihm nicht entgegen. Ganz genau, weiß Ofner selbst nicht warum. "Ich glaube, dadurch, dass man immer so eine tiefe Position haben muss. Immer das Abbremsen mit ein paar kleinen Schritten, du kannst nicht rutschen. Das ist eine Belastung, die der Ferse nicht so taugt."

Seit seiner Aufgabe in der ersten Qualifikationsrunde auf Mallorca, wo er sein bisher einziges Finale auf der Tour zu verteidigen hatte, hat er fast gar kein Tennis gespielt. Schonen stand im Vordergrund. "Gestern habe ich das erste Mal trainiert und es war wieder besser", verriet Ofner.

Ofner und Misolic können in zweiter Jahreshälfte Top 100 knacken

Er ist übrigens auch recht angetan, dass man nun auch in Wimbledon auf Linienrichter komplett verzichtet. "Electronic line calling finde ich sehr gut, da kann man sich nicht mehr ärgern. Davor gab es viel zu viele Fehlentscheidungen auf Hardcourt und Rasen", sagte der Schützling von Wolfgang Thiem.

Ofner fällt im Ranking nach Wimbledon aus den Top 150, sollte er in Wimbledon nicht ordentlich anschreiben. Da fallen ihm mit Ende Juni 165 Zähler für das Mallorca-Finale raus.

Doch ähnlich wie Misolic hat Ofner nun sozusagen freie Fahrt, weil kaum noch bzw. keine Punkte mehr zu verteidigen sind. Ofner spielt nach Wimbledon nun fix in Båstad, Kitzbühel, Toronto, Cincinnati, die US Open und Shanghai sowie Wien. Unmittelbar vor Wien wird er ein noch nicht fixiertes Turnier spielen, wo er sein letztes "protected ranking" nach der Verletzungspause nutzen wird.


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