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"Muss eines meiner besten Matches gewesen sein"

Thiem ist zuversichtlich, für das US-Open-Finale wieder fit zu sein.

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Nach dem verwandelten Matchball gegen Daniil Medvedev im Halbfinale der US Open fiel Dominic Thiem ein riesengroßer Stein vom Herzen.

„Die Anspannung war so groß und am Ende war es noch mal so richtig eng. Ich bin einfach nur erleichtert und glücklich und froh, jetzt hier auch in New York im Finale zu stehen“, strahlte der 27-jährige Niederösterreicher im Interview mit ServusTV.

Als erster Österreicher überhaupt kämpft der Lichtenwörther am Sonntag (22 Uhr im LIVE-Ticker) im Endspiel gegen Alexander Zverev um den Titel bei den US Open in Flushing Meadows.

Bis er diesen historischen Final-Einzug sicherstellen konnte, hatte er gegen den russischen Vorjahres-Finalisten allerdings knappe drei Stunden Schwerstarbeit zu verrichten.

Thiem bei den "Big points" mental stärker

Bei 5:4 im zweiten Satz und bei 5:3 im dritten Satz servierte Medvedev jeweils auf den Satzgewinn. Thiem erwies sich bei den „Big points“ aber als der mental stärkere Spieler, kämpfte sich jeweils ins Tiebreak und blieb dort auch jeweils siegreich.

„Es war großartiges Tennis von uns beiden. Er hat in den letzten beiden Sätzen auf den Satz serviert. Zwei Mal hab ich mich ins Tiebreak zurückgekämpft und zwei Mal habe ich in diesen unglaublich gespielt. Vor allem im Tiebreak des dritten Satzes war die Anspannung unglaublich groß und es war richtig eng“, war Thiem mehr als zufrieden mit seiner Leistung.

„Es war ein sehr gutes Match von mir, ich habe sehr solide gespielt und wenige Fehler gemacht. Ich hatte eine gute Mischung aus Offensive und Defensive. Um einen Medvedev so zu besiegen, muss es eines meiner besten Matches gewesen sein“, meinte der ÖTV-Daviscupper, der im Tiebreak des zweiten Satzes beim Stand von 4:2 einen Schreckmoment verdauen musste.

Ärger mit den Schuhen

„Ich bin zu einem Stop gerutscht und dann habe ich plötzlich Schmerzen in der Achillessehne gespürt“, erzählt Thiem, der sich nach dem zweiten Satz einer Behandlungspause unterziehen musste und in Folge mit einer weicheren Einlage spielte.

„Zum Glück ist es dann wieder besser geworden. Das Adrenalin hat sicher geholfen, dass ich es nicht mehr gespürt habe“, so Thiem, der seinen ersten Frust über die Verletzung lautstark („Drecksschuhe!“) an seinen Schuhen ausließ.

„Ich war da schon ein bisschen frustriert. Die Schuhe haben mir aber auch schon zu sehr schönen Momenten geholfen, deshalb entschuldige ich mich bei ihnen, dass ich sie geschimpft habe“, konnte er nach der Partie schon wieder darüber scherzen.

Kleines Fragezeichen bezüglich Sonntag

Ein kleines Fragezeichen bezüglich der Verletzung besteht nun freilich. „Ich hoffe nicht, dass es ein Problem gibt. Derzeit spüre ich nichts, jetzt bin ich aber auch vollgepumpt mit Adrenalin. Ich muss schauen, wie es ist, wenn ich morgen aufwache. Ich hoffe, dass es morgen nicht zu schlimm ist. Dann sollte es am Sonntag mit der Anspannung und dem Adrenalin auch wieder weg sein.“

Erstmals wird Thiem nach den Niederlagen gegen Rafael Nadal in Roland Garros (2018, 2019) bzw. gegen Novak Djokovic in Melbourne 2020 als Favorit in ein Grand-Slam-Finale gehen. Mit 7:2 liegt er im Head-to-Head gegen Alexander Zverev deutlich voran.

„Sascha ist ein guter Freund von mir. Es ist etwas ganz Besonderes im Finale gegen ihn zu spielen, schließlich verbindet uns auch eine langjährige Rivalität. Es ist wunderschön, dass wir jetzt beide im Finale stehen“, so Thiem, der sich ein ähnlich hartes Match wie zuletzt im Halbfinale der Australian Open erwartet. Damals entschied er die Partie knapp in vier Sätzen für sich.

„Es ist wieder ein ganz offenes Match. In Australien habe ich ein unglaubliches Spiel gegen ihn gewonnen. Das Wichtigste ist, dass ich sein Service gut retournieren muss. Sein erster Aufschlag ist nicht von dieser Welt. Er ist seit einigen Jahren einer der ganz großen Spieler auf der Tour, der natürlich auch alles versuchen wird, sein erstes Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.“

Anruf bei Andy Murray?

Wie schon gegen Medvedev könnte gegen Zverev auch die größere Erfahrung von Thiem den Ausschlag geben. „Die Erfahrung hat heute sicherlich eine große Rolle gespielt, weil ich schon einige solcher großen Spiele bestritten habe.“

Thiem sei über die bisher in New York gezeigten Leistungen zwar „stolz. Das bin ich immer, wenn ich so einen großen Erfolg erreiche. Gleichzeitig weiß ich, dass es noch eine Riesenaufgabe zu erledigen gibt. Tennis ist ein tougher Sport. Ich habe jetzt sechs tolle Matches gespielt, aber wenn ich jetzt am Sonntag verliere, war es trotzdem eine Riesenenttäuschung“, ist sich Thiem der Drucksituation am Sonntag bewusst.

Sollte es auch im vierten Anlauf nicht mit dem ersten Grand-Slam-Titel klappen, weiß Thiem allerdings auch schon, was er als nächstes tun werde. „Dann rufe ich Andy Murray“, scherzte der Niederösterreicher beim Sieger-Interview im Arthur Ashe Stadium.

Der ehemalige Weltranglisten-Erste verlor nämlich auch seine ersten vier Major-Finali, ehe er bei den US Open 2012 erstmals zuschlug und zwei Wimbledon-Titel folgen ließ.

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