Müde, aber glücklich hat Filip Misolic den Tennis-Sandplatzklassiker in Roland Garros verlassen.
Die Dreisatzniederlage gegen Novak Djokovic am Samstag war für den 23-jährigen Steirer zwar eindeutig, aber dennoch die Krönung eines Paris-Auftritts, der auf mehr hoffen lässt.
"Es waren wirklich nur gute Matches und schöne Erfahrungen. Das Gefühl werde ich nie vergessen", meint Misolic.
3:6, 4:6, 2:6 lautete der Stand am Ende des Drittrundenmatchs - für Misolic kein Grund, Trübsal zu blasen.
Misolic hat "jede Sekunde genossen"
Sein erster Antritt in einer dritten Runde eines Grand-Slam-Turniers wird als bisher größter Karriereerfolg in Erinnerung bleiben, neben 168.000 Euro Preisgeld wird er sich im Ranking in die Top-140 schieben.
"Ich kann noch nicht alles verarbeiten, aber ich bin einfach nur sehr glücklich, dass ich die Chance gehabt habe, gegen ihn zu spielen. Ich kann wirklich nur positive Sachen mitnehmen", betont Misolic.
Gegen den 38-jährigen Serben habe er "wirklich alles gegeben, was ich gehabt habe", zugleich aber "jede Sekunde genossen", sagt Misolic, dessen stärkster Auftritt bis zum Samstag ins Finale des Kitzbühel-Turniers 2022 geführt hatte.
Lob von Djokovic
Djokovic, der auch im dritten Paris-Match 2025 keinen Satz abgab, fand lobende Worte für den Österreicher.
"Er hat einige tolle Punkte gemacht und ist wirklich mutig aufgetreten. Und ich finde, er hat mich ein bisschen mit seinem Level überrascht", meint der "Djoker", der mit Misolic in der Vergangenheit gemeinsam trainiert hatte.
"Das bedeutet mir sehr viel, wenn es von ihm kommt, so viele schöne Worte", meint der kroatisch-stämmige Misolic, den auch keine sprachliche Barriere von seinem Konkurrenten trennt.
"Es war ein netter, kleiner Austausch am Netz, wir sprechen die gleiche Sprache, auch wenn er für Österreich spielt. Es ist schön zu sehen, dass er sich gut macht", berichtet Djokovic.
Nächstes großes Ziel: Wimbledon
Nach fünf Partien, drei davon in der Qualifikation, sei er gegen Djokovic "schon ein bisschen müde" gewesen, gesteht Misolic nach der Nightsession.
"Ich war aber fit fürs Match. Natürlich immer wieder, wenn längere Ballwechsel da waren, habe ich die Müdigkeit vom vorigen Match gegen Denis (Shapovalov, Anm.) gespürt. Aber ich habe so viel Energie vom Publikum gekriegt, dass ich einfach nie das Gefühl hatte, dass ich müde bin."
Für ihn gehe es nun nach Hause, um die Batterien wieder aufzuladen. Nächstes Ziel ist der Rasen-Hit in Wimbledon, wo er bisher noch nie im Hauptbewerb stand.
Die Qualifikation startet am 23. Juni. "Vor Wimbledon werde ich noch ein Turnier spielen. Ich weiß aber noch nicht, welches", sagt Misolic.