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Hammerlose für Thiem und Ofner bei Erste Bank Open

Während der Lichtenwörther auf die Nummer vier des Turniers trifft, bekommt es der Steirer mit der Nummer fünf zu tun.

Hammerlose für Thiem und Ofner bei Erste Bank Open Foto: © GEPA

Ein Hammerlos haben die beiden Österreicher im Hauptfeld der Erste Bank Open am Samstag bei der öffentlichen Auslosung am Heumarkt erhalten.

Ex-Wien-Sieger Dominic Thiem trifft in der ersten Runde des mit 2,559 Mio. Euro dotierten ATP-500-Tennisturniers in der Stadthalle auf den als Nummer vier gesetzten Griechen Stefanos Tsitipas.

Der Steirer Sebastian Ofner bekommt es mit dem auf Position fünf eingestuften Deutschen Alexander Zverev zu tun.

"Bei dem Turnier hätte es sehr wenige gute Lose gegeben"

Der bei der "draw" vor knapp 80 Zuschauern anwesende Ofner spielt erst zum zweiten Mal und zum ersten Mal seit sechs Jahren (!) im Hauptfeld des größten Tennisturniers in Österreich.

"Ich glaube, bei dem Turnier hätte es sehr wenige gute Lose gegeben. Ich habe schon zweimal gegen ihn gespielt. Vielleicht ist es beim dritten Mal Zeit, dass ich vielleicht einmal so ein Match gewinne. Aber ich mache mir selbst keinen Druck", sagte der 27-jährige Steirer der APA auf dem zweiten Match-Court des Turniers.

Seit Vorjahresduell "ist bei mir schon einiges weitergegangen"

Die beiden bisherigen Duelle mit dem deutschen Olympiasieger und aktuellen Weltranglisten-Neunten waren beide auf Grand-Slam-Niveau: 2017 in der dritten Wimbledon-Runde und im Vorjahr in der ersten French-Open-Runde, Satz hat er bisher keinen gewonnen. Doch Ofner hat sich freilich seither gewaltig verbessert.

Sein blondes Haar zeugt davon: nach einer Wette mit Touringcoach Stefan Rettl färbte er sich vor kurzem für den Einzug in die Top 50 seine Haare. "Wir haben am Anfang des Jahres gescherzt, weil mein Ziel waren die Top 100. Top Ten wäre dann pink", scherzte er auf Nachfrage.

"Auf alle Fälle" sei er ein anderer Sebastian Ofner seit dem Vorjahresduell mit Zverev. "Da ist schon einiges bei mir weitergegangen. Bei ihm sicher auch, aber ich glaube, dass ich einen größeren Sprung gemacht habe."

Ofner ist für die "Freikarte" für das Turnier dankbar. "Unglaublich, ich war echt froh, als ich gehört habe, dass ich die Wildcard bekomme. Es ist das größte Turnier in Österreich, das letzte Mal war das 2017 - das ist eine sehr lange Zeit her. Ich freue mich schon mega."

Ofner traut Thiem Sieg über Tsitsipas zu

Seinem Stallkollegen Dominic Thiem gibt Ofner gegen Tsitsipas jedenfalls gute Chancen. "Ich glaube, dass ihm der Tsitsipas ein bisserl liegen dürfte vom Spiel her, weil da waren die Partien heuer immer auf Messers Schneide. Traue ihm sicher zu, dass er das Match gewinnen kann."

Thiem macht in der Stadthalle im Hauptbewerb das Dutzend voll, für den Champion von 2019 wird es das insgesamt elfte Duell mit dem Weltranglisten-Siebenten aus Griechenland. Dank zweier sehr knapper Siege in Madrid und Wimbledon, jeweils mit 7:6 im dritten bzw. fünften Satz hat Tsitsipas im Head-to-Head auf 5:5 ausgeglichen.

Straka: "Es gibt Hammerlose, das ist das Schöne oder nicht Schöne bei einer Auslosung"

Turnierdirektor Herwig Straka sieht die Auslosung mit "einem lachenden und weinenden Auge".

"Man hat vom ersten Tag an Top-Begegnungen. Die Auslosung ist eher ungleich verteilt, da gibt es ein paar Spieler gegeneinander, wo man sagt, gegen die würde man in der ersten Runde lieber einen Österreicher sehen. Es gibt Hammerlose, das ist das Schöne oder nicht Schöne bei einer Auslosung."

Straka traut beiden Österreichern aber auch die Überraschung zu, auch mit dem Heimpublikum im Rücken. "Dominic gegen Stefanos ist für mich ein Duell auf Augenhöhe, auch wenn der Stef jetzt wieder besser ist. Es ist bei weitem nicht so, dass er der haushohe Favorit ist", glaubt der 57-jährige Steirer.

Für Ofner sei es schwieriger, in Ballwechsel zu kommen. "Da geht es eher über den Aufschlag, da ist das Publikum meistens weniger Unterstützung."

"Thiemstag" wackelt, Shelton-Sinner wird zum Mittwoch-Hit

Ob Thiem tatsächlich am Dienstag wird spielen können, hängt von vielen Faktoren ab.

Erreicht Tsitsipas am Samstagabend das Antwerpen-Finale wäre ein Dienstag-Start nicht ideal für den Griechen. Vom Reglement her, erklärt Straka, dürfte er am gleichen Kontinent schon Dienstag spielen.

"Shelton-Sinner ist sicher am Mittwoch", meint Straka, "weil Shelton in Tokio am Sonntag Finale spielt. Die Partie tut mir am meisten weh, ehrlich gesagt. Die beiden Spieler sind wirklich in guter Verfassung, die hätte ich weit gesehen."

Wien bekommt wahrscheinlich "einen sehr prominenten Sieger"

Das Gesamtresümee zum Feld für den Turnierboss, der seit 2008 in dieser Funktion ist: "Es ist schön für das Turnier und wird wahrscheinlich auch dazu führen, dass wir einen sehr prominenten Sieger haben. Bei einer Setzliste, in der die besten acht Spieler Top 14 der Welt sind, ist das zu erwarten."

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