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Thiem fiebert "Bonusmatch" gegen Medvedev entgegen

Mit dem Heimvorteil im Rücken will Österreichs Tennis-Ass in Wien für eine Überraschung sorgen.

Thiem fiebert Foto: © GEPA

Wie bereits in der Vorwoche in Antwerpen fehlt Dominic Thiem nun auch bei den Erste Bank Open in Wien nur mehr ein Sieg, um die langerwartete Rückkehr in die Top 100 zu fixieren.

Laut aktueller Rechnung im LIVE-Ranking würde der 29-jährige Niederösterreicher am Montag um sechs Plätze auf Position 107 nach vorne rücken. Ein Viertelfinal-Einzug würde den Lichtenwörther auf Rang 95 nach vorne spülen.

Doch die Hürde am Donnerstag im Achtelfinale des ATP-500-Turniers in der Wiener Stadthalle könnte mit Daniil Medvedev kaum größer sein (ab circa 15:30 Uhr im LIVE-Ticker und auf ServusTV).

Der in Wien topgesetzte Russe führte in dieser Saison lange Zeit die Weltrangliste an und ist aktuell immer noch die Nummer vier im ATP-Ranking.

Thiem: "Medvedev-Match ist ein Riesenbonus"

Doch auf genau solche Matches freut sich Thiem derzeit besonders. "Das ist ein Riesenbonus, dass ich nun gegen Medvedev spielen darf", fiebert der Niederösterreicher dem Schlager entgegen.

Für Thiem sei es nach dem harterkämpften Auftaktsieg über den US-Amerikaner Tommy Paul, bei dem er zwei Matchbälle abwehren musste, "eine Belohnung dafür, dass ich das Match gegen Paul so rausfighten konnte."

Duelle gegen absolute Weltklasse-Spieler würden Thiem auf seinem Weg zurück in die Weltspitze extrem helfen. "Medvedev war bis vor kurzem noch die Nummer eins der Welt. Ich habe zuletzt gegen den Weltranglisten-11. Hubert Hurkacz gespielt und gewonnen. Zuvor gegen Andrey Rublev verloren. Solche Matches - egal wie sie ausgehen - helfen mir extrem weiter."

Im Head-to-Head liegt Thiem gegen Medvedev knapp mit 3:2 voran. Alle Aufeinandertreffen fanden vor der Handgelenksverletzung des Österreichers statt. Das letzte Duell verlor Thiem im Endspiel der ATP-Finals in London hauchdünn in drei Sätzen.

Mentale Herausforderung

Der knapp dreistündige Fight gegen Paul in Runde eins habe zwar mit Sicherheit seine Spuren hinterlassen, "ich hoffe aber schon, dass ich körperlich voll fit bin", so Thiem, der eher glaubt, dass er mental einiges wegstecken werde müssen.

Es ist weniger körperlich, die langen Matches zehren vielmehr am mentalen. Die Siege geben zwar einen Riesenboost für das Selbstvertrauen, aber andererseits zehrt es extrem an der mentalen Kraft, wenn man die ganze Zeit so lange Partien spielt und die Anspannung hochhalten muss."

Diesbezüglich hätte Thiem nach seinem Comeback auch noch Nachholbedarf im Vergleich zu früheren Zeiten.

"Da habe ich sicherlich noch Reserven. Da bin ich noch nicht auf dem Level von vor drei, vier Jahren, dass ich wochenlang durchspielen kann mit dem gleichen Fokus und der gleichen mentalen Stärke."

Thiem setzt wieder auf den Heimvorteil

Aus diesem Grund setzt Thiem auch wieder auf den Heimvorteil: "Deshalb werde ich wieder auf das Publikum hoffen, dass es mir die Energie gibt, die ich brauche." Schließlich habe er auch das Auftaktmatch gegen Paul nur "deshalb gewonnen. Ich glaube nicht, dass ich das in einem anderen Land gewonnen hätte."

Dementsprechend besonders sei dieser Erstrunden-Sieg auch gewesen. "Es ist eine Riesenerleichterung. Es passiert als Tennis-Spieler nicht oft, dass du auf dem Center Court alle Leute so sehr auf deiner Seite hast. Das habe ich natürlich genossen. Auch die Minuten danach, in denen man sich beim Publikum bedankt. Das passiert nur ein paar Mal im Jahr – eben in Wien und Kitzbühel."

Einen Unterschied im Vergleich zu früher gab es in Wien freilich schon. Während er in den vergangenen Jahren immer schon einige Trainingstage im Vorfeld in der Stadthalle absolvieren konnte, um sich an die hiesigen Bedingungen zu gewöhnen, blieb ihm dies diesmal aufgrund seines Halbfinal-Einzugs in Antwerpen in der vergangenen Woche verwehrt.

Dies habe ihm gegen Paul sicherlich gefehlt und sei wohl auch mit ein Grund für den katastrophalen Fehlstart gewesen.

Gegen Medvedev darf und sollte dies nun nicht passieren. 

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