Sein Pendant ist dieses Mal nicht ÖTV-Davis-Cup-Kapitän und -Sportdirektor Jürgen Melzer, der nach einer Nierenkolik und einem kleinen Eingriff ausfällt (alle Infos >>>). Ex-Doppel-Weltklassemann Alexander Peya übernimmt interimistisch das Ruder.
"Ich war auf einer Hochzeit von meinem besten Freund in Italien, dann hat mich Jürgen angerufen und von seiner Situation erzählt", berichtete Peya von der sehr kurzfristigen Anfrage am vergangenen Sonntag. Peya sagte sofort zu. "Für mich war von Sekunde eins an klar, dass ich ihn da unterstützen will."
Er und Melzer hätten schon lange ein gutes Verhältnis. "Er kennt auch meine Einstellung zum Davis Cup und Teambewerben für das eigene Land." Einen besonderen Stempel will Peya dem Team freilich nicht aufdrücken. "In einer Davis-Cup-Woche ist der Kapitän nicht dafür da, einen Spieler zu verändern, sondern ihm ein gutes Gefühl zu geben, damit er seine beste Leistung bringen kann."
Zudem hält sich Peya natürlich an die Vorgaben von Melzer. "Jürgen hat klar kommuniziert, dass vier Spieler da sind, die für das Einzel in Frage kommen." Das ist neben Jurij Rodionov, Filip Misolic und Lukas Neumayer auch Joel Schwärzler. Die Nominierung erfolge dann in Rücksprache mit Melzer. "Wir stehen in ständigem Kontakt."
Erst ab Dienstag auf der Anlage
Das ÖTV-Team ist erst seit Dienstag komplett, weil Cassis-Finalist Rodionov eben erst aus Frankreich eingetroffen ist. In Wahrheit bleibt Peya, der in der Steiermark von Gerald Melzer als "Co" unterstützt wird, nur der Mittwoch für eine Formeinschätzung seiner Spieler.
Erst am Dienstagnachmittag war das erste Training auf der Anlage selbst möglich, am Montag hatte Regen die Teams in Hallen verbannt. "Für Jurij ist es nicht optimal, weil er den Belagswechsel hat (Hartplatz in Cassis, Anm.). Er wird heute ein paar Bälle schlagen und erst morgen so richtig einsteigen."
Die Favoritenrolle wollte aber auch Peya nicht verschweigen. "Wenn man aufs Papier schaut, sind wir natürlich Favorit und wir haben auch Heimvorteil. Aber man darf die Türken auf gar keinen Fall unterschätzen." Vom Ranking her seien sowohl Ilkel (474.) als auch Celikbilek (600.) beide schon um Platz 150 gestanden.