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Thiem verneigt sich: "Big Three sind einzigartig"

"Diese Typen sind einzigartig in der Geschichte des gesamten Sports."

Thiem verneigt sich: Foto: © getty

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Auch Dominic Thiem konnte bei den Australian Open die Dominanz der „Big Three“ im Herren-Tennis nicht brechen.

Seit mehr als drei Jahren haben sich nur der Serbe Novak Djokovic, der Spanier Rafael Nadal und der Schweizer Roger Federer die Major-Titel gesichert.

Zuletzt hatte diese Phalanx der Schweizer Stan Wawrinka bei den US Open 2016 durchbrochen. Thiem versuchte am Sonntag in Melbourne zum bereits dritten Mal nach zwei Versuchen in Paris vergeblich, die Grand-Slam-Serie der "Großen Drei" zu beenden

"Ich hab alles gegeben, was ich hatte. Er ist nun einmal einer von drei Typen, die zu den besten Tennis-Spielern aller Zeiten gehören", sagte der Niederösterreicher nach der Fünf-Satz-Niederlage gegen Djokovic. 2018 und 2019 verlor Thiem jeweils im French-Open-Finale in Paris gegen Nadal.

"Big Three" wehren ihre Herausforderer ab

In den seit dem Triumph von Wawrinka in New York 2016 gespielten 13 Major-Endspielen standen einander nur dreimal zwei aus dem Top-Trio gegenüber. Gleich zehn Mal wehrten sie die Angriffe ihrer Herausforderer ab.

Neben den drei Versuchen von Thiem gab es je zwei des Kroaten Marin Cilic und des Südafrikaners Kevin Anderson. Je einmal scheiterten Wawrinka, der Argentinier Juan Martin del Potro und der Russe Daniil Medvedev.

Thiem ist sich sicher: "Es fehlen nur mehr Details"

Nach sieben Dreisatz-Siegen der Favoriten gab es am Sonntag aber zum dritten Mal in Folge eine enge und bis zum Schluss ausgeglichene Partie. Thiem hatte Nadal im Paris-Endspiel 2019 einen Satz abgenommen, Medvedev rund drei Monate später in New York Nadal sowie nun Thiem dem achtfach AO-Champion Djokovic sogar deren zwei.

"Es sind nur mehr kleine Details, die fehlen", so Thiem. "Im letzten US-Open-Finale oder hier war es richtig knapp. Es braucht nur ein bisschen Glück und schon sitze ich hier als Gewinner."

"Harte Arbeit" sei aber natürlich die Grundvoraussetzung. "Die anderen jungen Spieler und ich haben das Potenzial, dass wir es beim nächsten Mal schaffen. Ich hoffe, dass ich wieder eine Chance bekomme.

Thiem schwärmt: "Einzigartig in der Geschichte des Sports"

Noch imposanter als der aktuelle Lauf, ist die Gesamt-Bilanz von Federer, Nadal und Djokovic: Von den seit 2003 gespielten letzten 67 Grand-Slam-Turnieren konnten die "Big Three" nur elf nicht für sich entscheiden.

Zahlen, vor denen sich auch Thiem verbeugt: "Es ist eine ganz besondere Situation. Es ist nicht nur einzigartig in der Geschichte des Tennis, sondern des gesamten Sports, wenn man sich die Erfolge dieses Trios anschaut. Sie haben fast alle Grand-Slam-Titel gewonnen."

"Es ist einfach einzigartig, dass die besten drei Spieler aller Zeiten in derselben Ära spielen. Das macht es für alle anderen Spieler extrem schwierig, da einmal durchzukommen. Wenn man nicht zum Trio gehört, muss man auf dem Weg zum Titel zwei von ihnen schlagen. Und fast alle anderen Spieler sind daran gescheitert. Das macht es so schwierig", erklärt Thiem die spezielle Situation, mit der sich alle Top-Spieler der vergangenen 15 Jahre herumschlagen mussten bzw. müssen.

"Bin glücklich, mich mit diesen Typen messen zu dürfen"

Beschweren wolle sich der 26-jährige aus Lichtenwörth ob dieser besonderen Umstände aber nicht: "Diese drei Typen haben Tennis auf ein gänzlich neues Level gehoben. Sie haben wahrscheinlich auch mich viel besser gemacht."

Klar ist für Thiem zwar auch, dass "es in einer anderen Epoche ganz sicher leichter war, Titel zu gewinnen als in dieser Ära. Ich bin aber glücklich, dass ich mich mit diesen Typen auf dem allerhöchsten Level messen darf."

Thiem strotzt voller Selbstvertrauen

Zudem gebe ihm seine Performance in den vergangenen beiden Wochen in Melbourne viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben: "Das Finale war ein großartiges Match, das am Ende nur durch Details entschieden worden ist."

"Thiem analysiert weiter: "Ich habe über zwei Wochen lang ein sehr hohes Level gehalten. Es waren keine einfachen Matches. Vor allem ab dem Viertelfinale gegen Rafa und zwei Tage später gegen Sascha (Anm.: Zverev). Und dann habe ich zwei Tage später im Finale gegen Novak wieder ein sehr hohes Level gespielt. Ich bin mir jetzt sicher, dass ich ein ganzes Grand-Slam-Turnier konstant auf sehr hohem Level spielen kann. Das macht mich stolz und zuversichtlich für die nächsten großen Events.“

Die Jagd auf die "Big Three" geht also weiter. Zumindest im ATP-Ranking liegt einer des Trios schon in Reichweite für Thiem: Auf den drittplatzierten Roger Federer fehlen dem Niederösterreicher nur mehr 85 Punkte.


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