Thiem wisse eigentlich ganz genau, was er auf dem Platz zu tun habe. "Er hat alle Möglichkeiten in der Hand und er ruft es nicht ab." Bresnik vergleicht Thiem aktuell mit einem 5.000-m-Läufer, der einmal 20 m allen davonläuft "und sich dann die Schuhbänder bindet".
Keine große Erholung notwendig
Eine Chance wie jene gegen Goffin zu vergeben, hält Bresnik für leichtfertig: "Der war angeschlagen, das hat man gesehen. Selbst wenn ich einen Satz verliere, bin ich dem körperlich haushoch überlegen."
Völlig unverständlich ist für Bresnik auch, warum man sich Monate lang mit einem Misserfolg wie der Del-Potro-Niederlage bei den US Open beschäftigen kann. "Er wird ständig gefragt zu dem Schwachsinn. Wie kann ich mich jetzt mit Niederlagen im August und September beschäftigen?"
Mehr Zeit zur Erholung als jene rund zehn Tage Urlaub, die Thiem nun vor Beginn der Vorbereitung auf Teneriffa ab Ende November erwarten, hält Bresnik nicht für notwendig: "Ich habe noch nie einen Menschen gesehen, der Leistungen körperlicher Art erbringen muss, der durch Nichtstun besser wird. Er ist ja körperlich nicht 'angepeckt', für mich wirkt er extrem unsicher bei den Schlägen."
Bresnik hat "kein Mitleid"
Auch wenn sich Thiem nach seinem Saisonende ratlos und geknickt zeigt: Bresnik wird seinen Star fragen, warum er geknickt sein soll. "Nach einer Niederlage kann man angefressen sein. Aber er ist nicht krank, es ist niemand gestorben - er hat ein Match verloren. Ich kann Leute zu Mimosen erziehen: Wenn ich ständig die Wehwehchen anspreche und pflege, werden sie größer."