"Wir kommen aus dem Urlaub zurück und fangen sofort mit dem Tennistraining an, weil wir in zwei oder drei Wochen in Australien spielen müssen", bemängelte Zverev.
Das Belastungs-Thema wird auch im Fußball gerade diskutiert, nachdem Manchester-City-Star Rodri die Debatte angestoßen und sogar einen Streik nicht ausgeschlossen hatte. "Wir dürfen nicht streiken. Wir bekommen eine Geldstrafe, wenn wir nicht die Turniere spielen", erläuterte Zverev.
Neben den vier Grand-Slam-Turnieren sind die Masters-1000-Events verpflichtend für die Spieler. Für ihn sei es keine Option, weniger Turniere zu spielen, sagte Zverev. "Wenn du ein ehrgeiziger junger Mensch bist, der das Gefühl hat, noch nicht alles erreicht zu haben, ist das keine Option. Die Tour geht dann ohne dich weiter."
Alcaraz ist mit der aktuellen Situation auch nicht einverstanden. Der French-Open- und Wimbledon-Sieger prophezeite, dass es zukünftig noch mehr Verletzungen geben werde:
"Irgendwann wird es so sein, dass viele gute Spieler eine Menge an Turnieren verpassen, weil sie an ihren Körper denken müssen." Die Nummer drei der Welt hat dieses Jahr vor dem Laver Cup 50 Profi-Matches bestritten, wobei er 41 davon gewinnen konnte.
Zverevs Gesundheitszustand lässt Fragen offen
"Es ist schwierig. Manchmal bin ich überhaupt nicht mehr motiviert. Der Kalender ist so straff und es gibt viel zu wenig freie Tage. Ich hatte schon einige Male das Gefühl, gar nicht zu einem Turnier reisen zu wollen, wäre viel lieber zu Hause bei meiner Familie und Freunden geblieben", verlautete Alcaraz.
Während der Spanier fit ist, machen sich viele Sorgen wegen Zverevs Gesundheitszustand. Der Deutsche gab zwar an, dass er seit vier Tagen Fieber habe und sich nicht gut fühle, blieb Details aber wie sein Management schuldig. "Das ist Privatsache", heiß es von Bruder Mischa Zverev.
Seit Wochen gibt Zverevs Fitnesszustand Rätsel auf. Bei den Olympischen Spielen scheiterte er im Viertelfinale, klagte über Schwindel, berichtete, er habe zeitweise vier Bälle gesehen. Auch beim anschließenden Aus in Montreal war er angeschlagen, hustete bellend. Bluttests sorgten nach Angaben von Zverev nicht für Klarheit über die Ursache der Beschwerden.
Am Samstag musste in der Berliner Uber Arena beim verlorenen Duell mit Ben Shelton Mitte des zweiten Satzes der Arzt auf den Platz kommen. Zverevs Husten war teilweise durch die ganze Arena zu hören. "Meine Herzfrequenz war ziemlich hoch", berichtete der 27-Jährige.