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Viel Neues bei Comeback der Österreich-Radrundfahrt

Mit "Tour of Austria" ändert sich nicht nur der Name des Events in fünf Etappen quer durch Österreich.

Viel Neues bei Comeback der Österreich-Radrundfahrt Foto: © GEPA

Die Österreich-Radrundfahrt setzt beim Comeback nach dreijähriger Pause auf frische Impulse, aber auch Altbewährtes. Neu ist mit "Tour of Austria" nicht nur der Name, sondern auch die Organisation des Rennens durch die fünf heimischen Teams angeführt von den Renndirektoren Thomas Kofler und Thomas Pupp.

Die fünf Etappen von Vorarlberg bis nach Niederösterreich bieten Klassisches wie den Großglockner, ein Novum sind zuschauerfreundliche Schlussrunden in mehreren Zielorten.

Anschließend an den Aufakt am Sonntag mit Start und Ziel in Dornbirn führt die Tour über Tirol, Osttirol, Kärnten, Salzburg und Oberösterreich zur finalen Bergankunft am Sonntagberg im Mostviertel.

Die Etappen sind mit großteils rund 150 km nicht besonders lang, aber wie gewohnt ziemlich höhenmeterlastig. Lediglich die vierte nach Steyr fällt mit 197 aus dem Rahmen.

Starke internationale Besetzung

Die Besetzung bei der Neuauflage nach drei Ausfällen wegen Corona- und Finanzproblemen kann sich sehen lassen. Die österreichischen Rennställe bekommen es mit vier Mannschaften aus der World-Tour zu tun, die einige Asse mit beachtlichem Palmares aufbieten.

Die Trauben für die Lokalmatadore hängen dementsprechend hoch. Die Rundfahrt soll den rot-weiß-roten Teams abgesehen von möglichen Erfolgen aber ohnehin vor allem als Plattform für ihre Sponsoren und jungen Profis als Sprungbrett ins Ausland dienen.

Nicht zuletzt deshalb entschlossen sich Kofler, Pupp und Co. zur Wiederbelebung des bisher in den Händen des Radsportverbandes gelegenen Traditionsrennens.

"Wir freuen uns auf den Neustart. Wir haben gewusst, dass es eine große Aufgabe sein wird, die wir mit Respekt und Demut angegangen sind, weil die Tour seit vielen Jahrzehnten zur österreichischen Sport-DNA gehört. Die Wiederbelebung ist für die Teams extrem wichtig, deshalb war unsere Motivation natürlich noch größer", sagte Pupp zur APA - Austria Presse Agentur.

Viele Hürden - verstärke Sicherheitsvorkehrungen

Die Neuorganisation sei ein hartes Stück Arbeit gewesen, so der langjährige Chef des Tiroler KTM-Teams. Als besonders "tricky" hätten sich die Koordination über die Bundesländergrenzen hinweg erwiesen. Ein Schlüsselfaktor sei nicht erst seit dem Todesfall von Gino Mäder bei der Tour de Suisse der Sicherheitsaspekt.

"Es gibt große Auflagen, das ist eine enorme Challenge, aber Sicherheit geht über alles. Ein Riesenthema sind die Streckenposten, aber wir haben da einen guten Mix aus Blaulichtorganisationen und geschulten freiwilligen Helfern gefunden".

Auch Kofler sprach von einigen Herausforderungen, die man aber gemeistert habe. Mittlerweile sei alles auf Schiene und bereit für den Auftakt. Seine Vorarlberg-Mannschaft mit Moran Vermeulen und die anderen einheimischen Teams werden es gegen die Konkurrenz aus der Topliga schwer haben.

International bereits bei der Tour de France und dem Giro d'Italia erfolgreiche Kapazunder wie Pavel Sivakov (Ineos), Pascal Ackermann, Marc Hirschi und Davide Formolo (alle UAE) sind wohl übermächtige Gegner.

"Die Konkurrenz ist riesengroß, da sind Leute aus der Champions League, aber für unsere Fahrer ist es das Größte, gegen sie anzutreten, deshalb ist die Motivation natürlich hoch. Es wird wichtig sein, dass wir uns gut präsentieren", betonte Kofler.

Österreicher wollen um Tagessiege mitmischen

Auch Ex-Rundfahrtsieger Riccardo Zoidl (Felbermayr), Martin Messner (WSA) und der unmittelbar vor einem Wechsel ins Ausland stehende Alexander Hajek (Tirol) wollen dagegen halten. Ein Österreicher aus den vier World-Tour-Mannschaften mit Gesamtsiegambitionen ist Tobias Bayer (Alpecin).

"Wir werden mit einem starken Team am Start stehen, und ich will mich in der Heimat von meiner besten Seite zeigen", bekräftigte der 23-jährige Alpecin-Kapitän.

Auf einen Tageserfolg aus ist Jayco-Profi Lukas Pöstlberger. Der Oberösterreicher hatte nach seinem Ö-Tour-Etappenerfolg vor acht Jahren für das Tirol-Team den Wechsel ins Ausland geschafft und weiß um die Bedeutung des Rennens für den Nachwuchs.

"Die Rundfahrt ist die Auslage, die internationale Plattform, wo Talente gesehen werden", sagte der Giro-Etappensieger von 2017 zur APA und ergänzte. "Ich bin natürlich froh, dass die Rundfahrt wieder stattfindet, für die heimischen Teams ist das immens wichtig."

Pöstlberger spitzt besonders auf den zweiten Abschnitt mit Ziel in seiner Wahlheimat Innsbruck, Ackermann speziell auf den ersten. Der zuletzt beim Giro einmal erfolgreiche Topsprinter lebt wie einige andere deutsche Profis in Vorarlberg und ist gewissermaßen auf einen "Heimerfolg" aus.

"In Dornbirn geht es für mich voll auf Sieg, danach gibt es noch zwei Chancen. Für mein Team ist definitiv der Gesamtsieg das Ziel, aber Ineos ist auch stark, und Jayco mit Felix Engelhardt."

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